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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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mich an. Wahrscheinlich weil ich sie beim Waschen erschreckt hatte und sie sich Wasser über die Hose schüttete. Ich hielt mich also zurück, während sie sich anzog. In der Zwischenzeit räumte ich das Zimmer auf.
    »Gute Arbeit.«
    »Danke.«
    »Aber nicht, dass dir das Lob wieder zu Kopf steigt.« Sie lächelte, ein warmes Lächeln, und ich erwiderte es.
    Als wir hinuntergingen zum Frühstück, stand Herreld vor der Tür.
    »Guten Morgen«, sagte er.
    Krystal nickte ihm zu.
    »Gebt auf Euch Acht«, meinte Herreld. »Alle beide.« Er sah zu Boden, noch bevor wir antworten konnten.
    Krystal drückte meine Hand und ich die ihre, doch wir sagten nichts, bis wir die Stufen hinunter und um die Ecke gelaufen waren. »Herreld verweichlicht langsam.«
    »In seinem tiefsten Innern war er schon immer weich. Er hat es nur nicht zeigen wollen.«
    So wie viele andere auch, glaubte ich, sogar Tamra.

 
CXIII
     
    D ie nächsten Tage geschah nichts Ungewöhnliches, der Dunkelheit sei Dank, außer dass Krystal und ich viel miteinander redeten, wenn sie nicht gerade zu Besprechungen eilte oder über Taktiken brütete. Ich nahm wieder an den Übungskämpfen der Garde teil. Auf diese Weise sah ich sie wenigstens auch tagsüber gelegentlich. Manchmal trafen sich unsere Blicke und wir verkniffen uns das Lachen.
    Am Morgen, drei Tage nach unserer ›Wiederentdeckung‹, stand ich am Fenster, die Sonne war gerade aufgegangen. Krystal schlief noch, eingerollt auf meiner Seite des Bettes. Ich hatte es im Bett nicht mehr ausgehalten, weil meine Gliedmaßen zu steif waren von den vielen Übungskämpfen oder vom Alter, das ich gar nicht gewollt hatte. Ich war aufgestanden, wollte jedoch Krystal nicht wecken. Sie schien so müde und ich ließ sie schlafen.
    Die Kühle hatte nicht angehalten, doch der Morgen schien nicht mehr ganz so warm wie die vorhergehenden. Ein Zeichen, dass der Herbst vor der Tür stand. Draußen in der Bucht trieben einige kleine Fischerboote, keine großen Schiffe, mit Sicherheit keine Kriegsschiffe oder Händler.
    Ich drehte mich um und betrachtete Krystals Gesicht. Sie lächelte im Schlaf, als fühlte sie meinen Blick und meine Zuneigung. Am liebsten hätte ich sie gestreichelt, aber ich tat es nicht; stattdessen drehte ich mich wieder zum Fenster.
    Ich war mir zwar nicht ganz sicher, aber das Chaos, das Candar unterwanderte, schien zu wachsen. Genau konnte ich es allerdings nicht fühlen bei dem ständigen Rumoren und Poltern, das ich die ganze Zeit über spürte.
    Die Fischerboote verschwanden hinter den Hügeln, die das südwestliche Ende der Bucht bildeten, und die Sonne vertrieb die Schatten der östlichen Hügel vom Wasser. Krystal schlief noch immer.
    Wie lange ich aus dem Fenster gestarrt hatte, vermochte ich nicht zu sagen.
    »Du hättest mich aufwecken sollen.« Krystal schreckte auf. »Ich komme zu spät.«
    »Du brauchst den Schlaf und ich konnte nicht mehr liegen.«
    »Das ist seltsam. Ich träumte nämlich, dass mir der Rücken wehtat.«
    »Ich frage mich ...«
    »... ob wir schon anfangen zu fühlen, was ...«
    »Wahrscheinlich«, sagte ich. »Dann müssen wir wenigstens nicht mehr raten.« Ich beugte mich hinunter und umarmte sie.
    »Jetzt muss ich mich aber wirklich anziehen.«
    Wir kleideten uns schnell an und liefen hinunter in den Speisesaal – nicht einmal mehr das Bett machte ich – und schlangen Brot, Käse und Wasser hinunter.
    Nachdem ich ein paar Stunden mit der Garde gekämpft hatte, während Krystal sich mit Yelena und Subrella traf, sammelte ich meine Werkzeuge ein, besorgte mir genügend Nägel und ritt hinunter ins Hafenviertel zum Haus des Schiffsausrüsters, wo ich Gairloch festband.
    Die Dachbalken waren bereits angebracht und sie nagelten nun die Querlatten fest, oder wie auch immer man die Bretter nannte, auf die die Dachziegel gelegt wurden. Diese Latten wurden zurechtgeschnitten aus dem Abfallholz, das zusammengetragen wurde aus Pierplanken, zersplitterten Türen und anderen Holzstücken. Ein Schiff mit Bauholz war bereits eingetroffen, doch sie wollten die Ladung zum dreifachen Preis verkaufen. Der Autarch hatte die ganze Ladung aufgekauft und nur den normalen Preis bezahlt.
    »Kann ich helfen?«
    »Kann dich nicht bezahlen«, gab der Krauskopf auf dem Dach zur Antwort.
    »Der Autarch hat mich heruntergeschickt.« Ich betrachtete die schweren Balken. »Ich bin Handwerker. Ich könnte die Fenster zusammenbauen. Du wirst noch einen Glaser brauchen, aber die Rahmen kann ich

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