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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Fensterrahmen zusammengebaut, dafür hätte ich den ganzen Tag gebraucht.«
    Mit einem Schulterzucken begab sich Goodsa zurück zu seinem Mörtel, doch immer wieder starrte er zu mir herüber.
    Nach einer Weile, es ging auf die Mittagszeit zu, kletterte der Dunklere der beiden vom Dach, um etwas Wasser zu trinken.
    »Stimmt das wirklich, bist du ein Magier?«
    »Ja. Ordnungs-Magier.« Der Schweiß lief mir herunter und ich arbeitete gerade am letzten Fensterrahmen der Vorderseite des Hauses.
    »Warum nimmst du nicht deine Magie, um die Teile zusammenzusetzen?«
    Ich lachte. »Das ginge gar nicht. Wenn ein Sturm diese Fenster zerfetzt, wütet dabei Chaos. Der beste Schutz gegen Chaos ist noch immer gute Handwerksarbeit. Außerdem beherrsche ich diese Art von Magie nicht und selbst wenn ich es könnte, würdest du es nicht wollen, denn stieße mir etwas zu, würden die Rahmen auseinanderfallen. Gute Handwerksarbeit bleibt jedoch bestehen.«
    Er nickte.
    »Licht! Sieh dir das an.« Der krausköpfige Schiffsausrüster zeigte in Richtung Hafen.
    Ich drehte mich um. Ein niedriges, schwarzes Schiff schien aus dem Nichts an der Steinpier aufgetaucht zu sein, ein Schiff aus Schwarzem Stahl, das etwas zerschrammt aussah. Die schweren hamorischen Stahlschiffe wirkten plump und unförmig dagegen.
    Ich kannte dieses Schiff, hatte es während meiner Ausbildung zum Gefahrenbrigadier schon einmal gesehen. Damals hatte ich allerdings noch nicht gewusst, für was es stand.
    Eine Flagge wurde aufgezogen, der schwarze Ryall auf weißem Grund flatterte im Wind. Ein Dutzend Marineinfanteristen in Schwarz standen aufgereiht an Deck und schienen auf etwas zu warten.
    »Die Schwarzen Teufel ...«
    »... weiß nicht, was schlimmer ist, die oder die Sonnenteufel ...«
    »... so ein Glück, jetzt stehen wir genau zwischen ihnen.«
    Ich fragte den Dunkelhaarigen: »Kannst du mir helfen, die Rahmen einzusetzen? Allein schaffe ich es nicht und ich muss bald aufbrechen.«
    Seine Augen wanderten von mir zum Schiff. »Natürlich. Das Schiff verheißt nichts Gutes, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Aber nicht für Kyphros, jetzt noch nicht.«
    »Niemals, hoffe ich.«
    »Ich auch.« Aber wissen konnte ich es nicht.
    Wir brauchten nicht lange, um die Fenster in die Mauer einzukeilen. Die Fensterbänke herzustellen und einzusetzen dauerte etwas länger. Die Bretter gerieten nicht so passgenau, wie ich es gern gehabt hätte, aber zumindest waren die Fenster wieder an ihrem Platz.
    Dann packte ich die Werkzeuge zusammen.
    »Gehst du schon?«, fragte der Krauskopf.
    »Tut mir Leid. Ich wünschte, ich hätte mehr für euch tun können.«
    »Ich hätte Tage mit den Fenstern zugebracht. Willst du wirklich nichts dafür verlangen?«
    Ich schüttelte energisch den Kopf. »Wie gesagt, ich hätte gern mehr getan.« Dieses Gefühl hatte ich öfter. Ich schnürte die Satteltaschen zu und band Gairloch los. »Viel Glück.«
    »Für einen Magier leistest du gute Arbeit.« Er warf einen Blick hinauf zu dem anderen Handwerker. »Vielleicht sind wir bis heute Abend fertig.«
    »Nicht, wenn du nicht bald wieder heraufkommst.«
    Ich ließ die beiden reden und ritt im flotten Trab zurück zur Kaserne. Ich sattelte Gairloch ab und striegelte ihn rasch, dann lief ich in den Waschraum.
    »Wo warst du?«, fragte Tamra, als sie in den Waschraum stürzte. Ich wusch mir gerade Schmutz und Schweiß vom Körper.
    »Unten am Hafen, habe dem Schiffsausrüster geholfen beim Wiederaufbau seines Hauses.« Ich trocknete mir das Gesicht.
    »Dein Vater und Krystal warten schon auf dich.«
    »Ich komme gleich.« Ich hielt inne. »Wo?«
    »Im kleinen Speisesaal. Ich werde ihnen sagen, dass du kommst.«
    Dayala, Justen, Tamra und Krystal standen bei meinem Vater, der einen Umschlag in der Hand hielt.
    »Es tut mir Leid«, entschuldigte ich mich. »Ich war im Hafen, aber ich bin so schnell wie möglich gekommen, als ich das Schiff sah.«
    »Dieser Brief ist an mich adressiert«, begann mein Vater. »Er stammt vom Schwarzen Rat.« Er blickte sich suchend im Speisesaal um. »Hamor versammelt eine große Flotte und scheint sich auf einen Angriff auf Nylan und Recluce vorzubereiten. Der Rat ersucht mich indirekt, jede Hilfe, die ich nur bekommen kann, mit zurück nach Recluce zu nehmen.«
    »Viele Soldaten können wir nicht entbehren«, stellte Krystal sogleich klar.
    »Ich glaube, der Rat hofft eher darauf, dass Justen seine Meisterstücke der Vergangenheit wiederholt und dass Tamra und ich noch mehr

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