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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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besser als in der Kaserne von Jikoya. Viel kälter war es auch nicht, obwohl Weldein und Jylla am nächsten Morgen zitternd und stampfend im Lager standen.
    »Kalt?«
    »Euch Magiern ist wohl nie kalt?«, fragte der junge Mann.
    »Manchmal schon, aber da, wo ich herkomme, wird es noch viel kälter und im Norden in Spidlar oder Sligo bestimmt auch.«
    »Von mir aus können sie die Kälte dort oben behalten«, schimpfte Jylla und kauerte sich noch näher an das kleine Feuer.
    Ich zuckte mit den Achseln. Ich hätte mich gern gewaschen, aber seit Jikoya hatte es kein Wasser gegeben, abgesehen von einem einzigen Wasserloch auf einer Ebene.
    Ich hatte noch etwas von meinem Rotbeerensaft in der Feldflasche und teilte ihn mit den anderen.
    »Sieh an ... Magier halten wirklich manchmal Überraschungen bereit!«, sprach Weldein mit einem Bissen Käse im Mund, von dem ein paar Krümel mit seinen Worten herausgeflogen kamen.
    »Dieser Magier ...«, wunderte sich Jylla.
    Gairloch war nicht sehr glücklich über den Wassermangel, doch würde er noch im Laufe des Vormittags am nächsten Wasserloch zu trinken bekommen, stellte Yelena in Aussicht.
    Am späten Nachmittag tauchte am südlichen Horizont eine unregelmäßige Baumlinie auf.
    »Das ist der Fluss Sturbal. Es ist eigentlich nur ein Bach, der sich südwestlich um die Große Wüste herumschlängelt. Wenn nicht der Fluss und die alten Minen wären, gäbe es Lythga nicht«, erzählte Weldein.
    Eine gute Meile vor Lythga traf unsere enge Straße auf eine größere, die im Osten zur Stadt führte und im Südwesten entlang des Sturbals.
    Yelena zeigte nach Osten. Kein Wegweiser kündigte das nahe Lythga an. Die Straße war zerfurcht von alten Wagenspuren, sogar neben der Straße zogen sich tiefe, mit rotem Staub und Sand gefüllte Furchen hin. Ich sah auf die Furchen und dann zu Yelena.
    »Früher war dies die direkte Verbindungsstraße zu den Minen. Sie bauten Kupfer, Silber und auch ein wenig Gold ab, aber die Minen sind ausgebeutet. Schon seit hunderten von Jahren.«
    Die Furchen wirkten alt und ich untersuchte sie mit meinen Ordnungs-Sinnen. Ich konnte nichts Besonderes feststellen, nur dass sie schon sehr alt waren.
    Nachdem wir einen kleinen Hügel überwunden hatten, schnaubte Gairloch, er war durstig. Am Hang, der hinunter zum Sturbal führte, in der Nähe der Steinbrücke, standen zwei alte Blockhütten, die Dächer waren eingefallen. Aus der Tür der einen Hütte wuchs eine Zeder. Hinter der Brücke stand ein weiteres, noch kleineres Gebäude.
    »Das alte Mauthaus«, erklärte Yelena. »Die Leute mussten für die Benutzung der Brücke bezahlen.«
    Auf der anderen Seite des ›Flusses‹, es war wirklich nur ein Bach, der in einem riesigen Flussbett verlief, standen noch mehr verfallene Häuser; dürres Gestrüpp und Zedern wuchsen überall.
    Die Straße führte nach Nordosten, sie folgte der Biegung des Wasserlaufs, und fast eine Meile lang sah ich nichts als eine Ruine nach der anderen. Wir kamen an einen Platz mit einem Sockel, auf dem offensichtlich einmal eine Statue gestanden hatte, und drei Häusern auf der Nordostseite. An dem ersten Haus hing ein Schild, darauf war ein Beil mit einem Schwert gekreuzt. Das zweite Haus schmückten gekreuzte Kerzen und das dritte war vernagelt.
    Yelena hielt vor dem zerfallenen Stall hinter dem Haus mit Beil und Schwert.
    Lythga ließ das arme Jikoya so prachtvoll wie Kyphrien erscheinen.
    »Wart ihr schon einmal hier?«, fragte ich die anderen.
    Die drei Kavalleristen schüttelten die Köpfe.
    »Ja, vor fünf Jahren«, sagte Yelena. »Ich hoffe, es ist das letzte Mal.«
    Ich auch. Besonders nach dem Abendessen – es gab gekochten Bären, dagegen wäre kalter Käse ein Königsmahl gewesen. Weldein und ich teilten uns eine Kammer, deren Fußboden sich mehr durchbog als die Hängematte eines Matrosen. Aber ich schlief trotzdem gut – nachdem ich gegen das Ungeziefer einige Abwehrstäbe aufgestellt hatte.
    Weldein beobachtete mich kopfschüttelnd dabei, wie ich leise murmelnd meinen magischen Schutz aufbaute.
    Der nächste Morgen brachte wieder nur graue Wolken und Nieselregen, der eigentlich gar kein Regen war und somit auch den Staub nicht auf der Erde halten konnte. Mein Körper war steif, doch diese Starrheit hatte bis zum Mittag nachgelassen. Wir ritten ostwärts mit kurzen Aufenthalten, um die Pferde zu tränken. Yelena suchte eine Stelle auf einer kleinen Sandbank im Fluss aus, wo wir essen und unsere Pferde trinken und grasen

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