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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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als Ablenkung gedacht, oder soll es Ihre Entschlossenheit unter Beweis stellen?«
    »Der Sinn der Sache ist lediglich, dass ich mich ungezwungener zu bewegen vermag. Und eine Reduzierung der Unterröcke haben Sie ja selbst vorgeschlagen.«
    Sie schloss die Tür des langgestreckten garconniere- Zimmers und trat auf ihn zu, wobei sie sich ihrer Aufmachung bewusster war, als ihr lieb war. Sie trug eine einfache Musselinbluse, die man über den Kopf ziehen musste und die weit aufklaffte, sofern man die einander überlappenden Teile des Ausschnitts nicht gut unter dem Gürtel befestigte. Die Ärmel hatte sie in Nachahmung des maitre d'armes bis zu den Ellbogen hochgekrempelt, damit ihre behandschuhten Händen nicht behindert waren, während sie das durch ihren Rock aus gelbbraunem Köper verlaufende Zugband, das normalerweise dazu diente, den Saum anzuheben, damit er nicht in Pfützen geriet, dazu benutzt hatte, den Rock bis über die Knöchel ihrer in weichen ledernen Halbstiefeln steckenden Füße zu ziehen. Ihren schweren Unterrock mit seiner Einlage aus gewebtem Pferdehaar hatte sie weggelas-sen und sich mit einem einzigen Unterrock begnügt, was der Sittsamkeit zumindest Genüge tat. Wenn Monsieur Blackford schon die Zurschaustellung von Handgelenken und Fußknöcheln für provokativ hielt, dann war sie äußerst gespannt, wie er auf das Ensemble reagieren würde, das sie am Tag zuvor in Auftrag gegeben hatte.
    Nicht dass es irgendeine Rolle spielte, was er dachte. Es war bloß so, dass es von Nutzen sein konnte, wie er sie sah und was er von ihr hielt.
    Gleichwohl machte das Feuer, das sie in den dunkelblauen Tiefen seiner Augen bemerkte, sie so verlegen, dass es ihr schwerfiel, sich zwanglos zu bewegen. Ihr war nur allzu bewusst, dass ihre Taille von keinerlei Korsett umschlossen wurde und nur die raffinierte Abnähung ihres Mieders ihre Brüste stützte, so dass diese sich bewegten, wenn sie ging, und gegen den Stoff rieben, was ein prickelndes Gefühl in den empfindlichen Spitzen hervorrief. Dass sie und der Fechtmeister abermals allein waren, durch zahlreiche Räume von Maurelle und ihren Gästen getrennt, stand ihr ebenfalls deutlich vor Augen.
    Sie hätte darauf bestehen sollen, dass die Zofe Adele anwesend war. Der Gedanke war ihr zwar durch den Kopf gegangen, doch sie hatte ihn wieder verworfen. Aus Stolz widerstrebte es ihr, einen Dritten dabeizuhaben. Zumindest war das zum Teil der Grund. Schließlich war sie in diesem Sport ein Neuling, so dass sie sich naturgemäß ziemlich unbeholfen anstellte. Außerdem war sie kein junges Mädchen mehr, das ständig Aufsicht brauchte, und sie hielt es für besser, keinen Präzedenzfall zu schaffen. Irgendwann konnte der Zeitpunkt kommen, da sie es aus völlig anderen Gründen vorziehen würde, keinen Dritten dabeizuhaben.
    »Das nenne ich wohlüberlegt«, sagte er, während er beobachtete, wie sie auf ihn zukam. »Nun, wenn Sie der Luftzug nicht stört — gegen den Anblick habe ich nicht das Geringste einzuwenden.«
    Sie presste die Lippen aufeinander. Mochte er sie ansehen, so viel er wollte. Sie würde es ihm sogar gleichtun, damit er mitbekam, wie wenig ihr das ausmachte. Er hatte sich auf das Treffen wieder auf die Art und Weise vorbereitet, die sie nachgeahmt hatte, und stand in Hemdsärmeln vor ihr, während das Licht der Kerzen die dunkelgoldenen Wellen seines Haars aufschimmern ließ und tanzende Flammen in seinen Augen hervorrief. Der einzige Unterschied zu neulich bestand darin, dass er heute Abend Hosen trug, die mit einem Steg unter seinen Stiefeln aus weichem Leder befestigt waren. Letztere hatten dünne Sohlen, die es ihm zweifellos gestatten würden, sich mit größerer Leichtigkeit auf der Fechtbahn hin und her zu bewegen.
    »Wollen wir anfangen?«, fragte sie, um sich sogleich zu räuspern, da ihre Stimme aus unerfindlichen Gründen heiser klang. »Sicher werden Sie froh sein, wenn Sie die Sache hinter sich haben, damit Sie den Rest des Abends genießen können.«
    »Da täuschen Sie sich. Der heutige Abend ist mein raison d‘etre, mein einziger Trost, und ich habe vor, ihn möglichst in die Länge zu ziehen. Zweifeln Sie etwa daran?«
    »Offen gestanden, ja«, erwiderte sie. »Oder beabsichtigen Sie, mich nicht im Handumdrehen zu entwaffnen?«
    »Das verdrießt Sie offenbar immer noch. Leidenschaft ohne Umgangsformen geht beim Fechten nicht an. Sie müssen Ihre Emotionen unter Kontrolle halten, madame, sonst werden Sie von ihnen

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