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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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umgebundenen Geldtasche. Die weißen
T-Shirts lagen in Stapeln und gingen weg wie umsonst.
    Für einen Moment herrschte Ruhe
am Stand. Die TKKG-Bande betrachtete das abgebildete Schwert auf der
Brustseite.
    „Pfusch!“ sagte Tim. „Ist erstens
kein Kreuzritter-Zweihänder. Zweitens muß der Rubin am Knauf sitzen und nicht
wie hier an der Parierstange. Die haben ein Wikingerschwert abgebildet.“
    Die Verkäuferin stand sich seit
Stunden die Beine in den Bauch und war ungnädig.
    „Woher willst du denn das
wissen?“ fragte sie unwirsch.
    Tim hätte ausweichend
geantwortet, um sich nicht als Angeber zu produzieren, aber Klößchen war
anderer Meinung.
    Ehe Tim erwidern konnte, legte
sein Freund los.
    „Wenn irgendwer das beurteilen
kann, gute Frau, dann wir. Wieso? werden Sie fragen. Weil wir die TKKG-Bande
sind. Heute schon Zeitung gelesen? Nein? Dann können Sie’s nicht wissen. Wir,
jawohl, wir haben Drachenauge gefunden. Unter höllischen Gefahren, unter
Einsatz unseres Lebens. Soeben kommen wir aus dem Landesmuseum, wie Sie an
unserem gestylten Outfit sehen, wo wir geehrt wurden. Vom Museumsdirektor und
vom zweiten Bürgermeister. Jawohl!“
    Die Frau machte große Augen.
    Tim vernahm ein Raunen hinter
sich.
    Blick über die Schulter.
Gütiger Himmel! Ein Dutzend Kunden stand da, hatte Tims dickem Freund zugehört
und war jetzt total angetörnt, nämlich heiß auf die T-Shirts.
    Mit dem zweiten Blick erfaßte
Tim, daß es sich überwiegend um Schülerinnen aus der Mädchenschule
Theresien-Lyzeum handelte. Eine Rothaarige mit grellen Zähnen kannte Tims
Freundin.
    „Hallo, Gaby! Ich kaufe ein
Shirt. Aber nur wenn ihr eure Namen draufschreibt.“
    „Hallo, Renate!“ Gaby zuckte
die Achseln. „Wenn du’s unbedingt willst.“
    „Für mich auch“, sagte ein
zweites Mädchen. „Alle vier müssen draufschreiben. Autogramm-Stunde, hihihi!“
    Schreck, geh weiter! dachte
Tim.
    Aber jetzt drängten die
T-Shirt-Käufer heran. Schon waren es zwei Dutzend. Zu allem Übel: Renate hatte
einen Filzschreiber in ihrer Tasche.
    Ehe Tim und seine Freunde sich
versahen, standen sie hinter dem Verkaufstisch und signierten (mit Autogramm
versehen) die Baumwoll-Produkte.
    Die Verkäuferin lächelte und
kassierte. Plötzlich standen vier Filzschreiber zur Verfügung. Und die Kids
verewigten sich - jedenfalls bis zur nächsten Vollwäsche. Klößchen unterschrieb
anfangs mit Klößchen, dann wurde ihm das zu lang, und er nahm die Kurzform
Willi.

    „Für mich auch!“ sagte eine
melodische Mädchenstimme.
    Tim war gemeint, er blickte
auf.
    Es war die Sängerin mit dem
Bürstenschnitt.
    „Aber mit Widmung“, verlangte
sie. „Für Elfi, ja? Eigentlich heiße ich Elfriede.“
    „Wann habt ihr denn den Song
kreiert (geschaffen) ?“ fragte der TKKG-Häuptling.
    „Hat Detlef gemacht. Mittags
beim Zeitunglesen. Ist stark, nicht wahr?“
    Tim nickte.
    „Echt cooler, Text“, erklärte
Elfi. „Spiegelt den Zeitgeist im Mittelalter.“
    „Mindestens“, Tim schob ihr das
T-Shirt hin.
    Und die Menschentraube, die
sich vor dem Verkaufstisch bildete, wurde immer größer.
    „Ihr seid toll
verkaufsfördernd“, strahlte die Verkäuferin.
    Fünf Minuten später erschien
der Verkaufsleiter der Wühltisch-Abteilung und erkundigte sich, ob er eine
Erfrischung bringen dürfte für die so gefragten Drachenauge-Entdecker.
    „Vielen Dank!“ sagte Tim. „Aber
es lohnt nicht mehr. Wir müssen gleich weiter, so sehr das auch Spaß macht. Wir
haben nämlich um 18 Uhr eine wichtige Verabredung, müssen aber vorher da sein.“

20. Kinderspielplatz und
Drogenszene
     
    Klopfen an der Hintertür.
Hirnvogel erhob sich aus seinem Bürosessel. Vorn, im Antiquitätengeschäft, war
kein Kunde. Und Angestellte gab’s nicht. Hirnvogel betrieb seinen Laden allein.
    Er öffnete die Hintertür. Der
Hof, den man nicht einsehen konnte, quetschte sich zwischen fensterlosen
Hauswänden. Schattig war er immer, aber jetzt wirkte er geradezu düster. Das
lag mehr an den schwarzen Regenwolken als an dem Besucher.
    Schratt, der Hundefänger, stand
grätschbeinig vor der Schwelle. Sein Gorilla-Gesicht grinste.
    „Zur Stelle, Chef. Wie
befohlen. Und natürlich an der Hintertür, damit niemand merkt, wie gut wir uns
kennen.“
    „Komm rein! Und spiel nicht den
Beleidigten. Du hast einen schlechten Ruf, ich habe wahrscheinlich keinen
besseren. Wenn uns ein Bulle zusammen sieht, denkt er gleich an organisiertes
Verbrechen.“
    „Womit er nicht unrecht

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