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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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wie ihr und ich – eine faire Gerichtsverhandlung bekommen.«
    Sie waren Tiermenschen und von ziemlich simpler Wesensart. Und sie hatten eine perfekte Welt zurückgelassen, die von ihnen ein Minimum an Arbeitsleistung erforderte. In gewisser Hinsicht war die Anleitung der Hyänenmenschen und Nunuli nur gut für sie gewesen. Aber man mußte ihnen etwas zum Nachdenken geben – und mehr zu tun.
    Bei solchen Leuten – das war ihm schon aufgefallen – machte alles Eindruck, was fair war. Und so reagierten sie auch jetzt.
    »Sie haben recht. Darum müssen wir uns jetzt kümmern.« Alle murmelten zustimmend und begannen über dieses schon seit langer Zeit vernachlässigte Prinzip eines Gerichtsverfahrens zu diskutieren.
    Es bildeten sich kleine Gruppen, und niemand schien zu bemerken, als Modyun zu der Tür zurückschlich, durch die er eingetreten war. Nach einem vorsichtigen Blick stand er draußen.
    Er ging mit raschen Schritten den Korridor entlang. Was er über die mysteriöse Verhaftung seiner Freunde gehört hatte, beunruhigte ihn. Doch wenigstens konnte er jetzt etwas unternehmen, weil er wieder frei war.
    Was er zu unternehmen gedachte, war ihm noch nicht ganz klar.
    Mein Problem ist, daß ich ein Philosoph bin, dachte er. Philosophie als Problem …
    Eine ganze Weile ging er weiter und weiter, ohne an etwas zu denken. Aber es war eine Art geistige Blockade. Sein Tempo nahm automatisch zu und reflektierte seine innere Erregung. Er ging schneller und schneller.
    Plötzlich begriff er, daß ihm diese vier Tiermenschen ans Herz gewachsen waren. Und ihre heikle Lage beunruhigte ihn.
    So begann er zu laufen.
    Sein Herz klopfte heftiger, sein Atem kam keuchend aus seinem Mund.
    Doch während er rannte, verschwand das Gefühl, daß er etwas unternehmen mußte.
    Er war wieder Philosoph und konnte nur noch lächeln bei dem Gedanken, daß die Nervenzellen seines Körpers ihn beinahe in eine Sache gelotst hatten, die ihn im Prinzip überhaupt nichts anging.
    Es war ein alter Grundsatz der friedliebenden Leute, daß der Wahnsinn der Gewalttaten nie ein Ende finden würde. Also durfte man sich nicht hineinziehen lassen, durfte keine Gegenmaßnahmen treffen und hatte jede Reaktion zu vermeiden.
    Sollten sie doch gewinnen.
    Ein leichter Sieg beruhigte die Aggression.
    Gewiß, es war manchmal unangenehm, aber wenn man verstand, sich herauszuhalten, war es besser, auf diese Weise den Frieden zu wahren. Selbst wenn ein paar Leute zu leiden hatten, war es besser.
    Mit dieser erneuten Versicherung und Festigung seiner Grundwahrheiten beschloß er, wieder langsamer zu gehen.
    Er hatte jetzt Hunger und suchte die nächste Verpflegungsausgabe auf.
    Während er essend an seinem Tisch saß, rollte das gleiche kleine Drama ab – eine Wiederholung des ersten Akts mit einer geringfügigen Abweichung. Wieder erschienen vor dem Ausgang des großen Raums Hyänenmänner in Uniform. Der gleiche Offizier kam respektvoll auf ihn zu und reichte ihm ein Dokument.
    Es sah so ähnlich aus wie die Vorladung, die er auf der Erde bekommen hatte.
    Und Modyun spürte die Hitze, die irgendwo in seinem Rückgrat entstand und sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Ja, das waren wieder die Symptome der Wut, und er fragte hastig: »Was soll das bedeuten?«
    »Sie werden aufgefordert, als Zeuge gegen vier angeklagte Personen auszusagen, die unerlaubter Weise ein Individuum an Bord dieses Schiffes gebracht haben. Die Verhandlung beginnt morgen vormittag um neun Uhr an dem Ort, der in der Vorladung angegeben ist.«
    Modyun empfand fast jedes Wort als sensationell.
    Das Geheimnis der Verhaftungen war also endlich gelöst.
    Anscheinend waren die vier Tiermenschen auf der Erde von Spionen beobachtet worden, als sie mit Modyun freundschaftlichen Kontakt pflegten. Als er an Bord entdeckt worden war – zweifellos von dem Verpflegungscomputer, der es weitermeldete –, hatte sich jemand ausgerechnet, daß seine Freunde bei seiner Unterbringung im Raumschiff eine Rolle gespielt hatten.
    Nicht leicht zu sagen, was bei einer Verhandlung herauskommen würde, doch zweifellos hatte es der Nunulimeister auf ein Spiel mit gezinkten Karten abgesehen. Das würde sich im weiteren Verlauf herausstellen.
    Jetzt sagte der Hyänenoffizier respektvoll: »Ich bin beauftragt worden, dafür zu sorgen, daß Sie – wie aufgefordert – als Zeuge erscheinen.«
    Modyun zögerte. Was konnte er dagegen unternehmen? Nichts. Seine persönliche Philosophie riet ihm, den Dingen ihren Lauf zu

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