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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Chroma, den einzigen dieses Gestirns, hatte man bisher nicht entdeckt. Wenn man überlegte, welche Massen von Sonnen, Planeten, Monden und anderen Satelliten in einer Raumkugel von neunhundert Parsek Durchmesser vorhanden sind, kann man sich leicht vorstellen, daß es auf dieser Landkarte noch genügend weiße Flecken gab.
    »Gut«, sagte SIE, nachdem McLane seine Ausführungen beendet hatte. »Das sehe ich ein.«
    McLane nickte zufrieden.
    »Von der anderen Gefahr, die augenblicklich alle Menschen auf allen Planeten bedroht, haben Sie offensichtlich noch nichts erfahren?«
    SIE schüttelte den Kopf.
    »Nichts von den Extraterrestriern gehört, den Fremden? Oder den ›Frogs‹, wie sie manchmal genannt werden?«
    »Nein. Was ist damit?«
    McLane erklärte auch dies.
    »Ich bin überzeugt«, sagte er dann, »daß Ihre wenigen Boote nicht verhindern könnten, daß Chroma angegriffen und zerstört wird. Wenn es jemand verhindern kann ...«
    »... dann sind Sie es?« fragte SIE.
    »Nein«, erwiderte er, »obwohl es den Eindruck macht, daß ich es könnte. Es ist die Erde mit dem Potential ihrer Flotte. Niemand sonst kann Chroma wirkungsvoll schützen.«
    Er berichtete von dem Zwischenfall auf MZ 4, von dem Planeten, der in eine Sonne verwandelt, auf die Erde zugesteuert worden war und von den beeinflußten Robotern, von den Männern, die bereit waren zu desertieren unter dem Telenosestrahl der Fremden.
    »Ich beginne langsam, Ihre Mission mit anderen Augen zu sehen, Commander«, sagte die Frau ihm gegenüber. Durch ein offenes Fenster klangen noch immer die Vogelrufe herein und die Geräusche der männlichen Gärtner.
    »Das freut mich«, sagte McLane. »Wie haben Sie sich entschieden?«
    Sie zuckte die wohlgeformten Schultern.
    »Ich weiß es noch nicht. Lassen Sie mich nachdenken.«
    »Wenn es Eurer Durchlaucht möglich wäre«, erwiderte Cliff sarkastisch, »in sehr kurzer Zeit.«
    Sie lächelte ihn freimütig an und erwiderte:
    »Ich werde sehen, was sich tun läßt.«

 
7
     
    Jetzt warteten sie schon zwei Stunden lang, und es war, als befänden sie sich außerhalb jeder Zivilisation. Sie sahen zwar die Schatten der Bäume länger werden, das Licht wechseln, die veränderten Farben des Himmels, aber sie sahen keine Menschen. Niemand sprach mit ihnen, niemand war zu sehen ... nichts. Die einzige Bewegung ging innerhalb des Schiffes vor sich; in der Kommandokanzel.
    Mario de Monti, Atan Shubashi, Hasso Sigbjörnson und Helga Legrelle saßen um das Funkgerät herum. Das Mädchen mit dem schwarzen Haar, das bisweilen ganz dunkelbraun aufschimmerte, bediente das Funkgerät. Sie hatte einen sehr schwachen Impuls des Hyperraumfunks hereinbekommen und hatte den verschlüsselten Text mitgeschnitten.
    Tamara kam, ein großes Glas Fruchtsaft in der Hand, langsam näher und blieb neben dem breitschultrigen Mario stehen. Sie sah zu, wie sich das Band rasend schnell abspulte und zurückgedreht wurde.
    »Leihen Sie uns Ihr reizendes Ohr, Leutnant Jagellovsk«, sagte Helga halblaut.
    »Gern. Wozu?« fragte Tamara interessiert.
    »Ich habe hier eine verschlüsselte GSD-Meldung, mit der normale Sterbliche nichts anzufangen wissen.«
    Tamara drückte das Glas Mario in die Hände, der es leicht irritiert ansah und dann mit den Schultern zuckte.
    »Wann haben Sie die Meldung empfangen?« fragte Tamara.
    »Vor zwei Minuten«, erwiderte Helga. Sie reichte Tamara einen Kopfhörer; es war ein Kunststoffdorn mit einer dünnen Zuleitung. Tamara steckte sich den Dorn ins Ohr und drückte den Startknopf des Bandgerätes.
    »Seien Sie vorsichtig«, sagte Helga noch, »ich habe eine Viertelstunde gebraucht, um die Frequenz richtig einzustellen. Der Funkkontakt besteht noch immer – Sie können bestätigen.«
    Tamara nickte.
    »Hier spricht die ORION VIII«, sagte sie. »Wir haben den Text aufgenommen. Gibt es etwas Besonderes?«
    Sie hörte kurz und angestrengt zu, während sich um sie eine gewisse Spannung ausbreitete. Die Mitglieder der Crew atmeten leise und sahen sich an. Mario drehte das Glas um hundertachtzig Grad und trank es leer.
    »Verstanden«, sagte Tamara nach einigen Sekunden. »Ende.«
    Dann hörte sie das Band ab, und ihr Gesicht wurde immer betroffener.
    Langsam nahm sie den Dorn aus dem Ohr und steckte ihn zurück in die gefütterte Öffnung des Gerätes.
    »Es wird ernst«, sagte sie leise.
    »Die Gründe?« fragte Hasso mit seiner dunklen Stimme.
    »Es muß auf der Erde eine neue Katastrophe eingetreten sein, die mit der

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