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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Planetoiden und nicht zuletzt wegen der Extraterrestrier.«
    »Das ist richtig. Diese Verhandlungen müssen sein« sagte Cliff.
    »Sehen Sie ... und ich werde Ihre Regierung bitten Sie für die Dauer der Verhandlungen auf Chroma zu stationieren. Als Verbindungsoffizier.«
    Tamara Jagellovsk machte ein Gesicht, als habe das Frühstück aus Zitronen bestanden, aber Cliff bemerkte es nicht. Er war damit beschäftigt, sich seinen zukünftigen Aufgabenbereich vorzustellen.
    »Das ist eine reizvolle Aufgabe«, sagte er leise.
    »Zwar ist Ihre Erde sich für offizielle diplomatische Beziehungen mit uns zu gut, aber das Klima kann auch durch inoffizielle Kontakte sehr verbessert werden.«
    Tamara blickte von McLane zu IHR und erkannte, daß die wenigen Sekunden in der Zelle eine Ausnahmesituation gewesen waren und daß diese Stimmung vorbei war. Diesen Waffengang hatte sie klar an die Frau mit dem weizenfarbenen Haar und dem weißen Kleid verloren – aber sie war für insgesamt drei Jahre Cliff zugewiesen worden. Davon waren erst sechs Monate verstrichen.
    »Aber ... was soll ich denn tun?« erkundigte sich der Commander.
    SIE lächelte und erwiderte mit entwaffnender Naivität:
    »Oh – es gibt für einen Mann von Ihren Fähigkeiten hier viel zu tun.«
    »Ja?« fragte Cliff.
    »Ja. Zum Beispiel Beratungen aller Art, Schulung, Offizierslehrgänge, die abzuhalten ich Sie bitten würde und so weiter.«
    »Ich verstehe!«
    »Vielleicht haben wir auf Chroma mit der Überbetonung des weiblichen Einflusses ein bißchen zu sehr übertrieben. Männer wie Sie, Major McLane, könnten die Einseitigkeit dieser Entwicklung vielleicht ein wenig korrigieren, nicht wahr?«
    Tamara kicherte hämisch:
    »Männer wie Sie, Commander, dürfen mich jetzt zum Schiff zurückbringen, damit sich wenigstens einer von uns um den Fortgang der Aktion Chroma kümmert. Einverstanden?«
    »Einen Moment«, sagte Cliff. »Sie also wollen der Erde beibringen, warum die ORION VIII ohne mich zurückfliegen muß?«
    »Natürlich!«
    SIE nickte hoheitsvoll.
    »Aber ich darf doch noch die beiden LANCETS zurückfliegen und mich von meinen Leuten verabschieden?«
    Wieder nickte die Frau.
    Cliff stand auf. SIE drückte irgendwo einen Knopf, worauf ein Mädchen auftauchte und die beiden aus dem Regierungsgebäude hinausbrachte. Cliff und Tamara flogen je eine der LANCETS zurück auf den ungewöhnlichen Landeplatz; Mario de Monti bugsierte die Beiboote wieder durch die Landeschächte ins Schiff zurück. Minuten später waren alle Mitglieder der Crew in der Kommandokanzel versammelt.
    »Freunde«, begann Cliff, »ich bin zum erstenmal in meinem Leben der einzige Mann, der fast alles zu sagen hat. Mein Einfluß auf diesem Planeten wird kolossal groß sein. Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen.«
    Helga Legrelle musterte ihn mißtrauisch.
    »Wie wäre es«, knurrte sie, »wenn du deinen lieben Freunden berichten würdest, was alles geschehen ist?«
    »Einverstanden«, erwiderte Cliff und vermied es, Tamara anzusehen. Zum erstenmal seit dem Tag, an dem man ihn in die Raumpatrouille strafversetzt hatte, war sein Gewissen belastet.
    In kurzen Sätzen schilderte er, was sich zugetragen hatte.
    Der Empfang und die ersten Überraschungen ... die Erkenntnis, daß hier ausschließlich Frauen herrschten ... das erste Zusammentreffen mit der ersten Dame dieser Welt ... die erbitterte Auseinandersetzung ... und schließlich die überraschende Pointe des Schlusses. Sein Intermezzo mit Tamara verschwieg er taktvoll.
    »Allerhand geschehen!« stellte Mario fest.
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Cliff. »Ihr habt euch sicher Sorgen übergenug gemacht, nicht wahr?«
    »Allerdings«, erwiderte Atan Shubashi mißmutig. »Wir hatten schon ganze Serien von Notaktionen diskutiert und wieder verworfen. Ganz zuletzt wollten wir die Kontrollstelle mit Overkill ausschalten, aber das erschien uns doch etwas zu riskant.«
    »Helga!« sagte Cliff plötzlich; ihm war etwas eingefallen.
    »Ja?«
    »Geht dein Funkgerät noch?«
    »Natürlich geht es noch. Deine Abwesenheit bedeutet noch lange nicht, daß die ORION verrottet. Was willst du haben?«
    Cliff sah unschlüssig hinüber zu Tamara, die an ihrem Stammplatz lehnte, der schrägen Strebe.
    »Versuche bitte eine Verbindung zu Oberst Villa herzustellen. Hyperraumfunk natürlich. Und dann ...« er machte ein bittendes Gesicht, »... seien Sie so nett und versuchen, Oberst Villa zu einem Gespräch mit mir zu bewegen. Sind Sie bitte

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