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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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zwingen.
    Marina Coventry schüttelte den Kopf und sah Nelem an. Als sie ihn zum Essen eingeladen hatte, hatte sie wesentlich mehr erwartet. Er war nur mit zwei Offizieren erschienen, die als seine Leibwächter fungierten und fernab des Verhandlungstisches Position bezogen hatten. Der eigentliche Gesprächspartner war ganz allein Nelem. Selbst während des Essens hatten die Wächter abseits verharrt und keinen Bissen angerührt. Coventry hingegen hatte ihren Offiziersstab mitgebracht. Niemand der Terraner war bewaffnet, doch um nicht gleich mit Unannehmlichkeiten zu beginnen, hatte man den drei Archalaya ihre Strahlenpistolen gelassen, die sie an der Hüfte trugen.
    Das Dinner war längst von Ordonnanzen abgeräumt worden. Seit einer Stunde bekniete Pro-Sarco Nelem Coventry schon, in einer einzigen Offensive jegliche Erinnerungen an die Drocus Kamai auf Thardos auszulöschen.
    »Es tut mir leid, Nelem«, widersprach der Captain der Intruder . »Aber wir können Ihren Forderungen in keiner Weise nachgeben. Es ist wider unsere Natur, sinnlos das Leben anderer zu zerstören. Wir danken Ihnen für Ihre Hilfe im Kampf gegen die kamaianische Flotte, auch wenn sie nicht dazu beitrug, dass unsere Sternenfestung gerettet werden konnte …«
    »Soll das ein Vorwurf sein?«, knurrte Nelem barsch.
    »Keineswegs«, sagte Coventry und merkte, wie ihr die Zornesröte ins Gesicht stieg. Sie war nicht wütend auf den Archalaya, sondern auf sich, weil ihre Worte wirklich den Hauch eines Vorwurfs enthalten hatten.
    »Wie dem auch sei«, fuhr sie fort, »sind wir gegen weitere Aktionen gegen die Drocus Kamai und auch gegen die Morener, solange nicht eine dringliche Notwendigkeit dafür spricht.«
    Nelem schlug mit der flachen Hand so hart auf die Tischplatte, dass einige Gläser zu wackeln begannen und drohten über den Rand des Tisches zu rutschen. »Verflucht, Captain, es handelt sich aber bei beiden um eine dringende Notwendigkeit!«, blaffte er. »Archalaya und Terraner sind vom gleichen Stamm. Wir sind Menschen wie Sie. Halten wir zusammen und verbünden uns gegen das Fremde, das Bedrohliche, das uns zu verschlingen droht.«
    Coventry seufzte und lehnte sich im Sessel zurück. Nelems Worte waren voller Hass auf die beiden anderen Rassen, die sich an diesem intergalaktischen Intrigenspiel beteiligten.
    Einmal mehr jedoch rief sich Coventry ins Gedächtnis, dass es ursprünglich die Archalaya gewesen waren, die mit ihrer Invasionsstreitmacht Thardos heimgesucht und die wehrlosen Thardier angegriffen hatten, um das Reamadin für sich zu gewinnen. Sie sprach diese Gedanken nicht laut aus. Nelem hätte das erneut einen Vorwurf genannt und die Verhandlungen kompromisslos abgebrochen.
    »Es tut mir leid, Nelem«, sagte Coventry. »Aber es liegt auch nicht in meiner Macht, diese Entscheidungen zu treffen.
    Ich kann Ihnen lediglich einen Waffenstillstand anbieten.
    Und wenn es zwischen uns zu solch einer Vereinbarung kommt und Drocus Kamai und Morener mit Ihrem Volk ähnliche Verhandlungen geführt haben, bin ich sicher, dass auch wir Terraner uns mit den Pflanzen und Katzen einigen können.«
    Nelem brummte etwas Unverständliches in sich hinein. Dann machte er eine wegwerfende Geste, stemmte sich mit beiden Händen auf den Tisch und wuchtete sich mit einem Ruck hoch. »Sie sind feige!«, sagte er.
    Coventry musste sich zusammenreißen, um nicht die Geduld mit diesem Mann zu verlieren. Alles, was sie von den Archalaya bisher wusste, war, dass es sich bei ihnen um ein kriegerisches Volk handelte. Nelems Verhalten trug nur allzu deutlich zur Bestätigung dieser Erkenntnis bei.
    »Mag sein«, murmelte Coventry zur Antwort. »In Kürze wird eine unserer Raumflotten diesen Sektor anfliegen. Es werden Diplomaten dabei sein, die sich mit Ihnen oder Ihrem Alanrador unterhalten können. Die Befugnis über weitere Entscheidungen geht von ihnen aus. Aber Sie müssen verstehen, Nelem, dass meine Hände gebunden sind. Ich habe Befehle, nichts Weiteres mehr zu unternehmen.«
    Nelem zog spöttisch eine Braue hoch. »Ach!«, machte er und marschierte langsam um den Tisch herum, vorbei an den terranischen Offizieren, bis er direkt neben Coventrys stand.
    »Stehen Sie zu Ihrem Wort, Captain?«, fragte er dann mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen.
    Coventry registrierte, dass eine seiner Hände sich der Gürtelschnalle und die andere sich dem Waffengriff genähert hatte. Was wollte er? Sie provozieren? Sie gab sich nach außen hin möglichst ruhig,

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