Kampf um Thardos (German Edition)
des Schiffes«, teilte Lieutenant Gore mit. »Video verfügbar.«
»Legen Sie es auf den Hauptschirm.«
Der große Wandmonitor flackerte leicht und zeigte dann das Bild eines Mannes, der völlig menschlich wirkte. Coventry wusste nicht, was sie erwartet hatte, obwohl sie aus Shaws Bericht wusste, dass Calhern auf eine humanoide Rasse gestoßen war. Allerdings hatte sie eine gewisse Andersartigkeit schon eingeräumt. Doch sie konnte keine erkennen.
Marina Coventry erhob sich aus ihrem Sessel, strich die Uniform glatt und machte zwei Schritte auf den großen Schirm zu, als könne sie dadurch besser sehen.
»Ich bin Marina Coventry, Captain der Intruder vom terranischen Sternenverband«, sagte sie dann laut und ließ das Gesicht des Fremden keine Sekunde aus den Augen.
»Ich grüße Sie, Captain Marina Coventry«, erwiderte der Mann ohne eine Miene zu verziehen. »Mein Name ist Nelem. Ich bin Pro-Sarco der archalayischen Streitkräfte auf Thardos und momentan Kommandant von Transmitterschiff drei. Die Verhandlungen über den Waffenstillstand sollen von mir durchgeführt werden. Ich bin berechtigt, sämtliche Abkommen, die im gegenseitigen Interesse liegen, zu unterzeichnen.«
Coventry schürzte die Lippen. »Wer ist Ihr direkter Vorgesetzter Pro-Sarco?«
»Alanrador Laren«, sagte Nelem bereitwillig. »Sie ist Oberkommandierende der Thardos-Streitkräfte. Es ließe sich sicherlich einrichten, ein Treffen zwischen Ihnen zu arrangieren, sofern es die Umstände auf dem Planeten zulassen.«
Coventry nickte. »Nun gut, Nelem, dann schlage ich vor, dass wir mit den Verhandlungen so schnell wie möglich beginnen. Ich würde Sie und Ihre Offiziere gerne einladen, an Bord zu kommen. Bei einem Abendessen können wir alles Weitere besprechen.«
Nelem hob die Hand, und die Audioverbindung wurde unterbrochen. Er wandte seinen Kopf zur Seite und schien sich mit jemandem zu beraten, der außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera lag. Dann sah er wieder nach vorn, und auf ein Handzeichen hin hörte die Brückencrew der Intruder wieder seine Stimme.
»Wir nehmen Ihren Vorschlag dankend an, Captain«, sagte er. »Ich möchte Sie bitten, uns eine Fähre zu schicken, da wir keine andere Möglichkeit haben, zu Ihnen an Bord zu kommen.«
Marina zog überrascht die Brauen hoch. Sie hörte ein dumpfes Aufstöhnen unter ihrer Crew. Niemand schien mit einer solchen Antwort gerechnet zu haben.
»Keine Möglichkeit?«, fragte Coventry nach. »Was ist mit Ihren Teleportationsgeräten?«
»Wir sind darüber informiert, dass Sie von unserer Teleporttechnologie erfahren haben, aber ihre Existenz ist ja auch ein offenes Geheimnis«, entgegnete Nelem. »Dennoch werden wir nicht über ihre Funktionsweise sprechen. Akzeptieren Sie, dass es uns nicht möglich ist, an Bord Ihres Schiffes zu kommen.«
Coventry stand eine Weile nachdenklich da und nickte schließlich. Sie verabschiedete sich von Nelem und versprach, ihm zu einer verabredeten Zeit ein Shuttle zu schicken, das ihn und seine Offiziere abholen würde.
»Die verbergen etwas!«, sagte Lieutenant McHugh sofort, nachdem die Verbindung zu dem archalayischen Schiff unterbrochen worden war.
Coventry kehrte zu ihrem Sitz zurück und ließ sich grübelnd in die Polster fallen. »Möglich.«
»Wie sind die sonst in die Schiffe der Drocus Kamai gekommen?«, rief jemand anderes.
»Wer sagt, dass sie wirklich an Bord waren?«, fragte McHugh. »Vielleicht haben sie die Möglichkeit, die Antriebe von außen zu manipulieren.«
»Warten wir erst mal ab«, sagte Lieutenant Joiner.
Ja, warten wir ab , dachte Captain Coventry. Sie warf einen Blick auf den Bildschirmchronometer. Bis zum Eintreffen der Archalaya war noch ein wenig Zeit, die sie nutzen sollte, sich über einige Dinge im Klaren zu werden. Sie ließ ihre Leute weiterdiskutieren und stand auf.
»Mr. Joiner, ich bin in meinem Quartier«, teilte sie mit. »Sie haben die Brücke.«
»Aye-aye, Madam!«, sagte der Steuermann mit einem Nicken.
Gerade als sich die Schotten der Brücke öffneten und Coventry auf den angrenzenden Gang hinaustreten wollte, wurde sie von Lieutenant Gore zurückgerufen.
»Captain?«
Fluchend drehte sie sich um und funkelte die Kommunikationsoffizierin an. »Ja, was gibt es noch?«
»Ein Funkspruch vom Außenteam!«
»Was denn?«
»Von Colonel Shaw, Captain«, teilte Gore mit. »Er informiert uns über sein weiteres Vorgehen. Er hat das Kommando über das Team übernommen und hat sich mit dem Konvoi in
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