Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Ihre Befehle, ich habe meine Befehle. Machen Sie sich darüber keine weiteren Gedanken. Außerdem wird ein Teil von PRIME dringend bei einem anderen Einsatz gebraucht. Ich rechne mit Ihnen, Coventry. Enttäuschen Sie mich nicht!«
    Das Bild wurde dunkel, ohne dass Tyson sich verabschiedet hatte. Coventry hieb mit der Faust gegen den Monitor. Der Schlag war so heftig gewesen, dass der Bildschirm sich aus der Halterung löste, über den Tisch schlitterte und dann zu Boden fiel, wo er mit einem dumpfen Knall und einem Funkenregen implodierte.
    Zweite Flotte … Te Ador! Was bilden die sich ein? Wir leisten die Vorarbeit, riskieren unser Leben und verlieren viele gute Leute und unser Flaggschiff, und dann sollen wir einfach abgezogen werden …
    Eine Weile blieb sie noch allein im Konferenzsaal sitzen. Sie grübelte und spürte einen Hauch Verzweiflung. Niemand schien sich Gedanken darüber zu machen, wie viele Menschen allein bei der Vernichtung der Sternenfestung ihr Leben gelassen hatten. Tausende!
    Irgendwann hob sie den Kopf, als hätte sie den weit entfernten Ruf eines Bekannten gehört, eines verstorbenen Bekannten. Wenn Captain Nolan hier wäre … sie hätte bestimmt einen Rat gewusst.
    Coventry dachte an das Außenteam. Es war der einzige Gedanke, der ihr ein wenig Hoffnung auf Befriedigung schenkte. Wenn Shaw und Parr es schafften, das Reamadin oder Spuren der Thardier zu finden, bevor Dillinger mit der Flotte aufkreuzte, dann konnte sich PRIME rühmen, das Rätsel gelöst zu haben. Dann ergab ihr Hiersein und der Tod aller Kameraden wieder einen Sinn. Es würde niemanden geben, den man beschuldigen und verurteilen konnte. Die Brückencrew stand auf ihrer Seite und könnte bezeugen, dass der Funkkontakt zu Shaw abgebrochen war, bevor der Befehl zum Abwarten durchgegeben wurde. Deshalb konnte man auch Shaw und seinen Leuten keine Vorwürfe machen.
    Ja , dachte Marina Coventry, und der Anflug eines Lächelns umspielte für einen kurzen Moment ihre Lippen, dann waren die Opfer nicht umsonst.
         
     

18. Kapitel
     
    Lance wusste nicht, ob der Sturm ein natürliches Phänomen oder durch die klimatischen Auswirken des Absturzes der Gaia verursacht worden war. Im Moment erschien ihm auch ganz gleichgültig, woher der kräftige Wind kam. Viel wichtiger war, ob dieser ihm nutzen konnte oder von Schaden war. In der letzten halben Stunde hatte er an Stärke zugenommen und peitschte wie eine Legion unsichtbarer Fäuste durch die Straßen der neutralen Stadt.
    Es war dunkel geworden. Wären nicht die unzähligen Straßenlaternen gewesen, die ihr Licht verbreiteten, würde in der Stadt finstere Nacht herrschen.
    Lance lugte um eine Häuserecke und zog den Kopf sofort wieder zurück, als ein heftiger Windstoß gegen sein Helmvisier schlug. Er atmete tief durch und spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, sich einen anderen Weg zurück zu den Fahrzeugen zu suchen, doch dann verwarf er die Idee wieder.
    Sie hatten die Panzer und Carrier am Stadtrand abgestellt. Lance war mit zwei Leuten als Erkundungstrupp vorausgeschickt worden, um die Lage zu peilen. Unglücklicherweise waren sie mit einer Gruppe Morener zusammengestoßen und in ein kurzes Gefecht verwickelt worden, das seinen beiden Begleitern das Leben gekostet hatte. Lance glaubte, seine Verfolger abgeschüttelt zu haben. Vielleicht waren sie auch tot, denn er hatte nach dem Angriff einen ganzen Häuserblock mit dem Plasmagewehr in Schutt und Asche gelegt. Niemand hätte das überleben können.
    Er kniff die Augen zusammen und schaltete einen Filter vor das Visier, um besser sehen zu können. Die Straßenlaternen wiegten sich im peitschenden Wind hin und her. An einigen Stellen waren sie aus dem Boden gerissen worden. Lance sah Fensterglas auf den Straßen liegen, das vom Sturm geborsten war. Erneut hob er eine Hand zum Helm, um das Kopfhörermikrofon zu aktivieren. Bisher hatte der Sturm sämtliche Frequenzen überlagert, sodass eine Verbindung zum Konvoi nicht möglich gewesen war. Nun aber trennten ihn nur noch zwei Häuserblocks von Shaws Einheit.
    »Prime one, hier Strike, kommen!«, sprach er ins Mikrofon, doch dann erinnerte er sich daran, dass der Sturm wohl auch seine Stimme übertönen würde. So brüllte er die Anfrage noch einmal, so laut er konnte, ins Mikrofon und presste sich den Helm so dicht ans Ohr wie möglich.
    »Prime one hier. Alles in Ordnung, Strike?« Das war Sherees Stimme.
    »Ich habe zwei Mann verloren«, schrie er zurück.

Weitere Kostenlose Bücher