Kampf um Thardos (German Edition)
sich jedes Crewmitglied wünschte, ihn nie in seinem Leben zu Gehör zu bekommen.
»Sicherheitsalarm!«, schrie Lieutenant Gore plötzlich. »Wir haben Eindringlinge an Bord!«
Von dieser Sekunde an konnte es der Besatzung der Intruder nicht mehr schlechter ergehen …
* * *
Mit einem letzten Blick prüfte Laren die kleine Energiebatterie für Körperschirm und Strahlenpistole. Zufrieden nickte sie und schob danach die wuchtige Waffe ins Hüftholster zurück. Sie atmete tief durch und erhob sich von der Bettkante. An der Tür legte sie zwei Schalter herum, worauf das Licht gelöscht und die Fensterverdunkelung ihres Schlafraumes geöffnet wurde.
Strahlender Sonnenschein flutete durch das Fenster und unterstrich Larens fröhliche Stimmung. Sie ging zum Fenster und sah nach draußen. Alles, was sie zu tun gehabt hatte, war abzuwarten. Jetzt war das Warten vorbei. In einer Blitzaktion waren die letzten Stützpunkte der Drocus Kamai überrannt und besetzt worden. Nur wenige der Pflanzenwesen konnten sich in die freien Wälder von Thardos retten, doch es waren zu wenige, als dass sie den Archalaya jetzt noch gefährlich werden konnten. Derweil lieferte sich die gesamte morenische Streitmacht, die auf Thardos stationiert war, eine erbitterte Raumschlacht mit den Terranern. Laren war sicher, dass es dabei keinen Sieger geben konnte. Beide Flotten waren zum Untergang verdammt. Anschließend war es ein Leichtes, auch noch die planetaren Stationen der Morener einzunehmen. Dann endlich gehörte Thardos den Archalaya!
Bevor einer der drei anderen Besatzer in der Lage war, eine neue Streitmacht auf den Weg zu schicken, war ohnehin alles vorbei. In der Zwischenzeit würde Laren das Geheimnis dieses Planeten gelöst haben. Den Berichten zufolge war Lancaras Erinnerungskapsel aktiv. Er wusste nun, dass er in Wirklichkeit ein Archalaya war, und er brachte sein Volk zum Ziel. Das Einzige, worüber sie sich wirklich Sorgen machte, war ein Zusammentreffen mit ihm. Für Lancara musste es erscheinen, als hätte er Laren erst gestern verlassen. Mit Sicherheit waren seine Gefühle für sie ungetrübt, auch wenn er in seinem Leben als Lance Calhern bestimmt auch andere Frauen kennengelernt hatte.
Laren aber hatte zwanzig Jahre durchstehen müssen. In dieser Zeit war sie sich nie wirklich sicher gewesen, ob ihr Plan aufging und sie ihn jemals wiedersehen würde. Der früheste Zeitpunkt einer Zusammenkunft lag in der genau berechneten Zukunft von zwanzig Jahren. Sie hatte ihn bereits nach zwei Jahren abgeschrieben und schon zwei andere Männer gehabt, die aber während des Aufenthalts auf Thardos in Gefechten mit Morenern und Drocus Kamai fielen. Je näher der Zeitpunkt des Zusammentreffens rückte, desto weniger versuchte sie, ihre Zeit mit anderen Männern zu verbringen.
Aber jedes Mal, wenn sie ihre Gefühle hinterfragte, musste sie feststellen, dass sie Lancara nicht mehr liebte. Er war nur ein Schatten aus ihrer Vergangenheit, vielleicht etwas, das man als Jugendliebe bezeichnen konnte.
Sie musste einen Weg finden, Lancara alles zu erklären. Nach seinem langen Aufenthalt unter den Menschen würde er es sicherlich begreifen.
Der Türsummer brummte.
»Herein!«, rief Laren, während sie noch aus dem Fenster starrte und die aufgehende Sonne betrachtete.
»Alanrador?« Es war Nelems Stimme.
Laren wandte sich um und erblickte ihren Offizier auf der Türschwelle. Hinter ihm befand sich eine größere Gruppe weiterer Offiziere, alle mit Energietornistern und den damit verbundenen Strahlengewehren ausgerüstet.
Nelem salutierte. »Laren, wir sind bereit zum Aufbruch, um das terranische Schiff einzunehmen!«
Laren nickte. Sie mussten sichergehen, dass tatsächlich alle Schiffe ihr Ende fanden. Die Sensoren hatten kurzzeitig einen terranischen Zerstörer geortet, der weit am Rande des Sonnensystems Position bezogen hatte. Die gewöhnliche Ortung hätte dazu nicht ausgereicht, diese Entfernung zu überbrücken, aber die Kontrolle über die Teleporttunnel ermöglichte es ihnen, in einem bestimmten Radius den genauen Aufenthaltsort von Tunnelobjekten zu lokalisieren. Wie erwartet handelte es sich bei dem Schiff um die Intruder . Der Captain war hartnäckig und würde trotz aller Anordnungen das System nicht verlassen, ehe seine Leute mit positiven Nachrichten von der Oberfläche zurückgekehrt waren. Nun, lange würde es die Intruder nicht mehr geben. Schon bei der ersten Zusammenkunft mit dem Schiff hatte man es mit
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