Kampf um Thardos (German Edition)
Wellentunneln durchzogen. Es lag noch im Einflussbereich des archalayischen Haupttransmitters. Über ihn konnten die Sturmtruppen das Schiff entern und vernichten.
»Gut«, sagte Laren, »dann lasst uns aufbrechen. Was macht die Sonde von Lancara?«
Es gab eine Kleinigkeit, von der nicht einmal Lancara oder gar der Präsident wussten. Nachdem die Erinnerungskapsel sich aktivierte, sollte Lancara so schnell wie möglich Kontakt zu seinen Leuten aufnehmen. Dies war bisher noch nicht geschehen. Demnach musste er in Gefangenschaft geraten sein oder bisher noch keine Möglichkeit gehabt haben, mit ihnen in Verbindung zu treten. Für diese Notfälle hatte Laren damals den verantwortlichen Arzt angewiesen, Lancara einen Peilsender in den Körper zu implantieren. Die Ortung war äußerst präzise. Zuletzt war er tief unter der Erde des Drillingsgebäudes lokalisiert worden. Unglücklicherweise gab es in diesen Sektionen keine Transmittertunnel, die die Archalaya benutzen konnten, sodass sie darauf verzichtet hatten, das Foyer des Gebäudes zu stürmen, um in die unterthardischen Stockwerke zu gelangen. Lancara musste sich eben selbst helfen.
»Wir haben eine neue Ortung von Lancara«, teilte Nelem mit.
»In Ordnung«, sagte Laren, »wo steckt er?«
»Er hat sich in Bewegung gesetzt«, berichtete Nelem. »Offenbar ist er einige Kilometer unter der thardischen Oberfläche hermarschiert, bis er die Stadtgrenze erreicht hat.«
»Bitte?«, fragte Laren nach.
Nelem seufzte. »Ja, es ist so.«
»Allein?«
»Das konnten wir bisher noch nicht feststellen«, erklärte Nelem. »Wir haben nur die Ortung des Senders, den er bei sich trägt. Seltsamerweise konnten wir die Terraner nicht aufspüren, als hätten sie eine neue Möglichkeit der Tarnung gefunden.«
»Das heißt, wir wissen nicht, ob Lancara allein unterwegs ist oder nicht?«, vergewisserte sich Laren.
»So ist es, Alanrador!«, bestätigte Nelem.
Laren schob ihr Kinn vor und sah zur Zimmerdecke hoch.
Was hatte Lancara vor? War er tatsächlich allein? Nein, dann würde er nicht versuchen, die Stadt zu verlassen, sondern einen archalayischen Posten aufsuchen, um mit Laren in Kontakt zu treten. Also waren die Terraner noch bei ihm und konnten aus irgendeinem Grund nicht geortet werden. Nur die Sonde in Lancaras Körper konnte ihnen jetzt weiterhelfen.
»Wo befindet er sich jetzt?«, wollte Laren wissen.
»Sein Bewegungstempo hat enorm zugenommen, als benutze er ein Fahrzeug. Soweit wir es feststellen konnten, ist er auf dem Weg nach Norden. Wenn er seine Richtung und Geschwindigkeit beibehält, wird er in knapp einer Stunde den Nordpol von Thardos erreichen!«
Larens Augen weiteten sich. Irgendetwas stimmte da nicht. Sie musste herausfinden, was es war. Schließlich konnte es mit dem Reamadin zusammenhängen. Was immer die Terraner in der Tiefe des Drillingsturmes gefunden hatten, es konnte auch mit dieser verfluchten Jerie zusammenhängen. Sie hatte sich zwar lange Zeit nicht blicken lassen, aber es gab keinen Zweifel daran, dass sie noch lebte. Laren musste etwas unternehmen. Sie fasste einen Entschluss.
»Nelem, du wirst kurzfristig das Kommando über den Sturmtrupp übernehmen«, sagte sie. »Wie geplant greift ihr den terranischen Zerstörer an und nehmt ihn ein!«
»Und du?«, fragte Nelem.
»Ich werde mich mit einigen Leuten um Lance Calhern kümmern.«
Nelem salutierte erneut, machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Schlafraum seiner Vorgesetzten. Laren drehte sich um und starrte wieder aus dem Fenster. Als die Sonne ihre ersten Strahlen über die Dächer der Wolkenkratzer schickte, brach auch sie auf, um das letzte Geheimnis von Thardos zu lösen.
23. Kapitel
Waren sie anfangs noch von der rasanten Fahrt in dem unterirdischen Tunnelsystem begeistert gewesen, so machte sich mittlerweile eine routinemäßige Langeweile unter den PRIME -Agenten breit. Jerie hatte die Männer und Frauen zu einer Art Bahnhofsstation geführt, die sich jedoch von der bereits gesichteten unterthardischen Station unterschied. Hier gab es keine großen U-Bahn-Wagen, die für den Linienverkehr gedacht waren. Vielmehr handelte es sich bei dem Haltepunkt um eine Aussparung innerhalb eines Vakuumtunnels. Zwei Gleise führten in alle Himmelsrichtungen. Am Bahnhof parkten zwei kapselförmige Fahrzeuge, die etwa zehn Leuten Platz boten. Jerie wies die Menschen an, einen der Wagen zu besteigen. Die Kanzeln schlossen sich luftdicht, und das Gefährt wurde in
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