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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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bereits wie ein Lauffeuer verbreitet: Fremde waren hier!
    Der Umstand war schon längst überfällig, denn dreihundert Jahre, nachdem die letzte Rasse dem Hilferuf der Thardier gefolgt war, musste über kurz oder lang wieder jemand auf den Plan gerufen werden. Es war so weit. Ein weiterer Mitstreiter hatte die Bühne betreten.
    Laren trat an das Fenster ihres Büros heran und blickte in den Sonnenaufgang des thardischen Systems. Sie lächelte. Niemand ihres Volkes hatte dem Stern je einen Namen gegeben, auch nach fünfhundert Jahren nicht. Ihre Augen senkten sich, und ihr Blick schweifte über die Straßen der Hauptstadt. Dies war nicht die tatsächliche Hauptstadt der Thardier gewesen, sondern eine Metropole, die sie wegen ihrer günstigeren Lage zur Kommandostelle aller archalayischen Aktivitäten gemacht hatten.
    Die eigentliche, namenlose Hauptstadt des Planeten, befand sich einige Hundert Meilen weiter südlich. Man hatte sie zum Niemandsland zwischen den Sektoren erklärt. Die kartografierten Grenzen der drei Abschnitte, in die man den Planeten aufgeteilt hatte, gingen vom Zentrum der ehemaligen Hauptstadt aus – einem riesigen Drillingsturmgebäude. Es sollte während der ersten Invasion der Archalaya mehrmals vollständig zerstört worden sein, doch wie alle Gebäude auf Thardos hatte es sich wieder restlos regeneriert.
    Laren schürzte die Lippen, als sie den Türsummer hörte. Sie wandte sich um und rief: »Herein!« Die Türen schoben sich beiseite, und zwei Offiziere ihrer Einheit betraten das Büro. Beide machten zum Gruß eine abgehackte Bewegung mit der geballten Faust in der Luft, die von Laren erwidert wurde.
    »Gruß, Alanrador Laren«, sprach einer der beiden Männer.
    Laren nickte. »Ich grüße euch, Pro-Sarco Nelem und Sarco Gorus. Ihr bringt Neuigkeiten?«
    Nelem, im Rang eines Pro-Sarco, des Captains einer Einheit, verbeugte sich und bejahte Alanrador Larens Frage. Auf das Zeichen der Kommandantin hin nahmen die beiden Männer auf den Stühlen vor dem Schreibtisch Platz, während Laren selbst sich in ihrem bequemeren Sessel niederließ.
    Nelem beugte sich vor. »Du hast die Nachrichten bestimmt schon von unseren Spähern vernommen«, vermutete er. »Wir haben wieder Besuch bekommen.«
    »Stimmen unsere Berechnungen?«, fragte Laren. »Sind es die Humanoiden, die sich Terraner nennen?«
    Nelem nickte. »Ja, sie sind hier. Die Drocus Kamai zerstörten drei ihrer Schiffe im Orbit, jetzt sind sie mit einer kleinen Flotte aufgetaucht.«
    »Im Orbit?«
    »Nein, irgendwo im System, aber unsere Ortungen sind unklar. Sie haben ein Versteck gefunden und sind bereits zweimal auf Thardos gewesen. Beim ersten Mal wurden sie in Kampfhandlungen mit den Drocus Kamai verstrickt. Sie hatten wohl Einbußen bei einer Staffel von Abfangjägern und starteten eine Vergeltungsaktion gegen eine Basis der Drocus Kamai. Sie haben sie restlos vernichtet …«
    Laren dachte darüber nach. Sie verstand sehr wohl, was der Pro-Sarco damit zum Ausdruck bringen wollte. Selbstverständlich hatte es sich dabei um eine alte Basis der Thardier gehandelt, die sich nach ihrer Vernichtung wieder regenerierte, solange sie nicht unter Plasmabeschuss und einer Temperatur jenseits der Zwei-Millionen-Grad-Marke lag. Der Energiebeschuss der Terraner war diesen Temperaturen nahe gekommen, hatte jedoch nicht lange genug angedauert, um das geformte Reamadin auflösen zu können. Das Einzige, was bei dem Angriff wirklich ausgelöscht worden war, waren einige Hundert Drocus Kamai, die in der Basis ihren Dienst versahen. Das konnte Laren nur recht sein. Je weniger es von diesem seltsamen Grünzeug gab, desto besser.
    »Weiter«, verlangte Laren.
    Nelem räusperte sich. »Ihre nächste Landung führte sie in den Sektor der Morener, wo sie Gefangene nehmen konnten.«
    Laren presste die Lippen aufeinander. Ihr Volk wusste seit Langem von der Existenz der Terraner, doch sie waren immer eine unbekannte Komponente gewesen. Sie waren intelligent, listig, machthungrig und sentimental. Auf Dauer mochten sie gefährlicher sein als die Drocus Kamai und die Morener zusammen, und es war im Grunde sogar genau abzusehen gewesen, wann der erste ihrer Außenposten den Notruf der Thardier auffangen konnte. Nun war es so weit. Sie waren hier. Und wenn sie Gefangene nehmen konnten, hatten sie sich bestimmt schon einen Überblick über die Situation verschafft. Die Frage war nun, was würden sie tun? Wenn sie wussten, dass es eine Substanz wie das Reamadin gab,

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