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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Verlockungen einer ungewöhnlichen Entdeckung, genau wie die Morener selbst.
    Es ging dabei um ein chemisches Element, wie es in der Galaxis noch nicht gefunden worden war. Es wurde als Reamadin bezeichnet und besaß die phänomenale Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren. Natürlich erkannten auch die Morener die ungeahnten Möglichkeiten des Reamadins und wollten diese für sich nutzen. Vergessen war die Suche nach den Thardiern und die Hilfsaktion, zu der sie gestartet waren. Es zählte nur noch der Machtgewinn durch die Entdeckung des neuen Elements.
    Erstaunlicherweise war es den Archalaya auch nach zweihundert Jahren nicht gelungen, selbst Materialien aus der Substanz herzustellen. Auch die Morener mussten zu ihrem Bedauern feststellen, dass das Reamadin, sobald es einmal in Form gepresst wurde, sich nie wieder verformen ließ. All die Bauten, die von den Ureinwohnern aus dem Element hergestellt worden waren, konnten zwar vernichtet werden, standen aber am nächsten Tag wieder vollständig und unberührt am selben Ort wie zuvor. Niemand schaffte es, Stücke aus diesem Material einzuschmelzen und Gegenstände nach eigenem Bedarf zu bauen. Beim Einschmelzen im Plasmaofen verdampfte das Material, und es blieb nichts mehr von dem Reamadin übrig. Unter extremer Kälte kristallisierte das Element und blieb beim Abtauen spröde und zerbrechlich, ohne zu regenerieren.
    Was nützte diese Macht, wenn man sie nicht von dieser Welt forttragen konnte, sie nicht für die eigenen Zwecke gebrauchen konnte?
    So begannen die Archalaya die Suche nach der Ursubstanz, die irgendwo im Innern des Planeten vorkommen musste. Sie suchten, und sie fanden nichts, bis die Morener kamen.
    Beide Völker erklärten einander den Krieg und bekämpften sich aufs Bitterste. Zwei Jahre darauf tauchte eine weitere Rasse auf, die den Hilferuf der Thardier empfangen hatte. Es handelte sich um die Drocus Kamai, eine Pflanzenrasse, die mit Kollektorschiffen das System erobern wollte. Der Krieg dehnte sich über den ganzen Planeten aus, jeder bekämpfte jeden, und im Laufe der Jahrhunderte kam man zu dem Ergebnis, dass der Krieg sinnlos war. Gebäude, der Boden, Pflanzen, alles regenerierte sich selbst nach verheerenden Zerstörungen. Nur die Lebewesen starben. Im Laufe der Zeit nahm die Opferzahl katastrophale Zahlen an. Sinnlos wurden Soldaten aller drei Parteien wie Kanonenfutter verheizt. Nachschub an Truppen und Gerätschaften musste angefordert werden, und auch sie fielen bald der Vernichtung zum Opfer.
    Schließlich trafen die Verantwortlichen aller drei Besatzermächte eine Übereinkunft. Sie schlossen einen Waffenstillstand und teilten Thardos  untereinander auf; jedes Volk durfte im eigenen Sektor tun und lassen, was es wollte. Jeder machte sich auf die Suche nach Hinweisen der Ursubstanz des Reamadin. Man studierte alte Schriften der Thardier, begann mit Grabungen und wertete archäologische Funde aus …
    »… und so ist es bis heute geblieben«, sagte Sheree Parr leise und lehnte sich im Besuchersessel in Captain Nolans Büro zurück. »Aber das ist alles Wahnsinn!«
    »So ist es«, stimmte Commander Kavanagh zu. »Wir sind hier in einen intergalaktischen Konflikt hineingeschlittert, der schon seit einem halben Jahrtausend anhält. Nach dem Krieg haben die Archalaya, Morener und Drocus Kamai eine friedliche Lösung gefunden. Und nachdem sie schon so lange Zeit hier sind, werden sie auch weiter nach dem Reamadin suchen, und wenn es sie eine Ewigkeit kostet.«
    Lance’ Blick wanderte zu einer holografischen Darstellung, auf der der Computer eine Simulation abspielte, die er aus den Daten, die sie von Chrach’tee bekommen hatten, rekonstruiert hatte. Die Holografien zeigten hauptsächlich Abbildungen von Raumschiffen. Zu sehen waren die Prismenraumer der Morener und die Kollektorschiffe der Drocus Kamai. Soweit sie aus Chrach’tees Bericht wussten, besaßen die Archalaya keine Schiffe, doch sie wusste nicht, wie diese größere Strecken überbrückten oder überhaupt hierher gekommen waren.
    Auf einem weiteren Projektor waren Bilder der Morener, der Archalaya und der Drocus Kamai zu erkennen, ebenfalls vom Computer nach den Beschreibungen der Morenerin digital konstruiert. Die Archalaya waren eine Menschenrasse, äußerlich nicht von den Terranern zu unterscheiden. Dagegen besaßen die Drocus Kamai die Fähigkeit, ihre Gestalt zu verändern, jede menschliche Form anzunehmen. Sie sahen aus wie Menschen, doch es war nicht ihre wahre

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