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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Brandspuren und ein Einschussloch aufwies. Aber der Commander schien weitgehend unverletzt zu sein, von einigen Schürf- und Platzwunden abgesehen. Er starrte unentwegt auf einen kleineren Monitor, der den Ersatz für den großen Hauptschirm darstellte. Er zeigte ein flackerndes, laufendes Bild und hin und wieder das sporadisch erscheinende Gesicht einer Frau – Captain Maxine Nolan.
    »Commander?«
    Kavanagh wandte sich langsam um und musterte seine drei Offiziere. »Shaw, Parr, gut Sie zu sehen. Wirklich, Parr, ohne ihre kühne Idee, nach draußen zu gehen, wären wir alle verloren gewesen. Der Panzereinsatz hat die Drocus Kamai vorerst in die Flucht geschlagen, aber ich fürchte, sie werden bald wiederkommen, und wir haben einem zweiten Angriff nichts mehr entgegenzusetzen.« Sein Blick wanderte weiter zu Lance, und er zog überrascht eine Braue hoch.
    »Calhern«, murmelte er leise und faltete die Hände vor dem gespitzten Mund, als denke er nach. »Lieutenant Calhern, wo zum Teufel kommen Sie denn her?«
    Lance zuckte die Achseln. »Ich schätze, wir verlegen die Erklärungen auf ein andermal, Sir. Momentan gibt es … Wichtigeres zu tun.«
    Kavanagh hämmerte mit der Faust auf sein Instrumentenpult.
    »Verdammt, Calhern, alles ist unten. Wir sind auf Notstrom, sämtliche Kommunikationsleitungen sind zusammengebrochen. Wir bekommen nicht mal eine vernünftige Verbindung zu unserem Mutterschiff! Wir können nichts tun, also schießen Sie schon los!«
    Sheree trat einen Schritt vor und sah erschrocken auf den Monitor, den Kavanagh die ganze Zeit über betrachtet hatte.
    Diesmal zeigte er ein anderes Bild. Ein sehr beunruhigendes dazu.
    »Was geht da vor sich?«, fragte sie und zeigte auf den Monitor.
    Nun schaute auch Lance interessiert hin, und Colonel Shaw machte seiner Bestürzung durch einen Fluch Luft. Der Schirm zeigte den Orbit von Thardos aus der Sicht eines der Zerstörer. Das All war erfüllt vom zuckenden Leuchten und Blitzen von Strahlensalven und Explosionen. Im Vergleich dazu war das Inferno draußen auf der Basisplattform das reinste Kindertheater gewesen. Starcopter lieferten sich Dogfights mit den Kollektorjägern, während die Sternenfestung sich mit schwindendem Erfolg gegen die Übermacht der Drocus Kamai zu verteidigen versuchte. Der Orbit um Thardos war überfüllt mit kollektorförmigen Schlachtriesen der Pflanzenrasse. Sie mussten ihre gesamte hier stationierte Flotte losgeschickt haben, um diesen Angriff durchzuführen.
    Kavanagh warf dem Bildschirm einen kurzen Blick zu und nickte dann in Richtung der drei Offiziere. »Ja, es ist wahr. Unsere Schiffe werden angegriffen. Bei der Übermacht kann auch die Sternenfestung nicht lange bestehen. Ihre Schutzschirme werden von Sekunde zu Sekunde schwächer, und wie ich Captain Nolan in einer kurzen Unterhaltung verstanden habe, will sie die Schilde näher zur Gaia heranziehen, um diese effektiver und länger zu schützen.«
    »Aber …«, warf Lance ein, sprach den Satz aber nicht zu Ende.
    »Ja, dann wären unsere fünf Zerstörer ohne ausreichenden Schutz«, sagte Sheree. »Wir haben ja bereits bei den Zerstörern der Raumstreitkräfte gesehen, wie lange sie einem konzentrierten Angriff der Drocus Kamai standhalten können.«
    »Um die Zerstörer mache ich mir weniger Sorgen«, räumte Kavanagh ein. »Captain Nolan hat für sie den Rückzug angeordnet. Wenn die Festung ihre Schilde heranzieht, gehen sie augenblicklich auf Sprunggeschwindigkeit über und sammeln sich an einem vereinbarten Treffpunkt im Schatten von Asmodis. Aber selbst bei dichter konzentrierten Schirmen ist die Energiebelastung für die Schilde noch zu hoch. Die gottverfluchten Pflanzenwesen haben über fünfzig Schlachtschiffe ins Rennen geschickt, die selbst bei vollem Einsatz aller Energiewerfer und Ionenlaser der Gaia hart zusetzen. Wenn nicht ein Wunder geschieht, verlieren wir unser Flaggschiff innerhalb der nächsten halben Stunde. Vielleicht auch früher.«
    Sheree war bei Kavanaghs Erklärung leichenblass geworden, und auch Lance verspürte Übelkeit und ein Schwindelgefühl in sich aufsteigen. Die Sternenfestung, das Mächtigste, was je von Menschenhand geschaffen worden war, sollte am Ende sein?
    Lance taumelte und musste sich an einer nahen Griffstange festhalten, um nicht hinzufallen. Und wenn ihre Zerstörer sich zurückziehen mussten und die Festung in Bedrängnis war, dann saßen sie hier unten fest wie Ratten in einer Falle. Die Drocus Kamai konnten jeden

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