Kampf um Thardos (German Edition)
Hände zu Fäusten. Das durfte auf keinen Fall geschehen! Es musste eine Möglichkeit geben, die Terraner zu unterstützen. Optimal wäre ein Waffenstillstand zwischen den einzelnen Parteien, genau wie er vorher schon mit den Morenern und den Drocus Kamai erwirkt worden war. Dann hätten die Terraner genügend Zeit, sich unbehelligt der Suche nach dem Reamadin zu widmen.
»Nelem, ich werde dir jetzt einen Auftrag geben und verlange, dass er widerspruchslos und ohne Fragen zu stellen, durchgeführt wird!«
Nelem hob die Brauen, nickte dann aber. »Natürlich, Alanrador!«
»Gut«, sagte Laren und lehnte sich zurück. »Stell ein Spezialkommando zusammen. Und lass das Transmitterschiff startklar machen.«
»Das Transmitter…?«, platzte Nelem hervor, hielt sich aber sofort wieder zurück, als er sich an den Befehl erinnerte, keine Fragen zu stellen.
»Das Transmitterschiff wird in eine Umlaufbahn gebracht, in unmittelbarer Nähe der kämpfenden Verbände. Es wird Schlupftunnel weben, und zwar zu den Schlachtschiffen der Drocus Kamai …«
Nelems Gesicht wurde aschfahl, als er den Befehl vernahm. Laren lächelte. Sie verlangte von ihren Untergebenen niemals, alles zu verstehen. Das Einzige, was zählte, war, dass sie ihre Befehle auch anstandslos ausführten.
»Das Spezialkommando wird zu den einzelnen Schiffen teleportieren und ihre Antriebsaggregate sabotieren. Ist das zu schaffen?«
Nelem zögerte. »Natürlich, Alanrador. Du willst also tatsächlich die Schlacht für die Terraner entscheiden?«
»Ja. Nachdem die Flotte der Drocus Kamai abgezogen oder vernichtet worden ist, unterrichte mich sofort. Ich werde dann alles Weitere für einen Waffenstillstand arrangieren.«
Nelem brauchte eine Weile, um das Gehörte zu verdauen.
Dann schließlich erhob er sich und salutierte vor seiner Vorgesetzten, um die Befehle auszuführen.
Laren sah ihm hinterher. Sie gab zu, dass die Anweisungen für ihre Soldaten befremdlich klingen mussten, aber sie waren Teil ihres Planes. Für den Fall, dass ihre Offiziere ihr misstrauen sollten und sich weigerten, weitere Anordnungen von ihr zu akzeptieren, hielt sie ein Schriftstück ihres Präsidenten bereit, das ihr die absolute Vollmacht über alle Vorgänge und Entscheidungen auf Thardos gab. Das war notwendig gewesen, denn sie wäre nicht die Erste, die in Ausführung eines Geheimauftrages von Meuterern getötet worden wäre. Niemand durfte die Wahrheit zu früh erfahren, vor allen Dingen die Terraner nicht, sonst war alles verloren. Das jahrzehntelange Warten, das sie für diesen Moment geduldig ertragen hatten …
Die Sache durfte einfach nicht fehlschlagen!
Für den Anflug eines Augenblicks huschte das Bild eines jungen Offiziers durch ihre Gedanken, eines Mannes, den sie geliebt hatte, vielleicht noch immer liebte. Sie hätte gerne gewusst, wie er heute aussah, und sie wünschte sich, dass dies bald alles vorbei war und sie wieder zusammen sein konnten nach zwanzig Jahren der Trennung!
14. Kapitel
Der Konvoi driftete über die felsenzerklüftete Ebene hinweg. Nach dem Angriff auf die Basis durch die Drocus Kamai war nicht mehr viel an Gerätschaften und Fahrzeugen übrig geblieben. Von siebzig überlebenden PRIME -Soldaten waren gut dreißig schwer verwundet und konnten auf keinen Fall an Einsätzen teilnehmen. Man hatte fünf flugtüchtige MSC aufgestöbert, die mit jeweils zwei Piloten einige Meter über dem kleinen Konvoi herschwebten, die Rotoren auf Minimalleistung und im geräuscharmen Modus. Nur zwei von unzähligen Truppentransportern waren heil geblieben, und diese beiden waren nun hoffnungslos mit Leuten überfüllt.
Des Weiteren hatten Shaw und Parr drei noch funktionstüchtige Titankampfpanzer aufgetrieben, die die beiden TX-Carrier nun von vorn und hinten deckten. Unglücklicherweise waren sämtliche Shuttle und Landungsboote bei der Offensive vernichtet worden. Somit war an eine Rückkehr zur Flotte erst einmal nicht zu denken. Zu dem kam, dass momentan niemand wusste, wie es überhaupt um die Flotte stand. Nach den letzten Meldungen lag die Sternenfestung unter starkem Beschuss. Möglicherweise war sie längst vernichtet worden. Im Augenblick blieb nur zu hoffen, dass den fünf Zerstörern der Rückzug zur Schattenseite von Asmodis gelungen war.
Lance Calhern richtete sich auf den Ellenbogen auf und blinzelte in den düsteren, verqualmten Mannschaftsraum des Carriers.
Nach ihrem Rückzug und einem kleinen Zwischenstopp hatte er
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