Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
hastigen Geste ab, bahnte sich einen Weg aus dem Cockpit und verließ mit großen Schritten das Fahrzeug. Es war unvermeidlich gewesen, dass Parr ihm folgte, und so holte sie ihn draußen im Schatten des Felsvorsprunges ein.
    »Lance, Herrgott, was ist los mit dir?«
    Er blieb stehen. »Verdammt, ich weiß es nicht. Ich … ich hab nur das Gefühl, dass die Lösung für all das hier«, er machte eine umfassende Handbewegung, »so greifbar nah ist.
    Und wir sollen warten!«
    Sheree trat an ihn heran und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie sah mit großen Augen zu ihm auf und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. »Hey, tun wir es einfach, ja? Wir werden schon bald Gelegenheit haben, in die neutrale Stadt zu kommen. Aber erst müssen wir unsere Verwundeten hier herausschaffen, und wir brauchen neue Vorräte an Wasser, Lebensmitteln und Munition!«
    Lance rümpfte die Nase und blickte Sheree Stirn runzelnd an. »Ja, gut, okay … warten wir.« Er schaute hinauf in den Himmel, als könne er jetzt schon die Fähre ausmachen, die Captain Coventry ihnen schicken wollte.
    Bald, Hilma, werden wir uns tatsächlich wiedersehen!
        
     

15. Kapitel
     
    Mit letzter Kraft schaffte es Commander Van Parsons, sich zum Ausgang der Brücke zu schleppen. Brücke war eigentlich nicht mehr die richtige Bezeichnung für das, was er eben hinter sich gelassen hatte. Der Kommandoleitstand der Gaia glich mehr einem Trümmerhaufen: Sämtliche Displays und Konsolen waren implodiert, der Boden und die Decke aufgerissen, Wandschränke und Terminals lagen wirr auf dem Boden und hatten bei ihrem Sturz einige Crewmitglieder unter sich begraben. Die gesamte Halle stand in Flammen. Nicht einmal die Notbeleuchtung funktionierte noch, und auch die Löschvorrichtung hatte versagt. Ohne die überall aufflammenden Brandherde wäre es stockfinster auf der Brücke gewesen. Die Luft war stickig. Irgendjemand hatte es geschafft, die Sauerstoffzufuhr zur Brücke abzuriegeln, damit den Flammen der Nährboden entzogen wurde. Leider hatte der Hitzkopf nicht daran gedacht, dass die Notatemmasken bei den ersten Explosionen mit vernichtet worden waren. Hustend kroch Parsons weiter. Wo er nur hinsah, tanzten die Flammen, lagen die Leichen seiner Kameraden. Ruß regnete von der Decke. Sämtliche Instrumente hatten versagt. Die Elektronik war unten. Nichts funktionierte mehr.
    Parsons hustete erneut und spuckte Blut. Er hatte keine Ahnung, wie es um den Rest des Schiffes stand. Definitiv wusste er lediglich, dass er der einzige Überlebende auf der Brücke war. Captain Nolan war tot, zermalmt von der Kommandoplattform, die frei schwebend in der Mitte des Ovals gehangen hatte und bei einer Explosion ihres Prallfeldes beraubt worden und abgestürzt war. Kurz darauf war die Steuerkonsole zusammen mit den Lieutenants LeDuc und Moore in die Luft geflogen. Dabei hatte die Raumschlacht eine überraschende Wendung genommen. Als sie sich schon verloren glaubten, explodierten plötzlich die Antriebssektionen einiger kamaianischer Schlachtschiffe. Van Parsons glaubte, dass es alle von ihnen erwischt hatte. Von Sekunde zu Sekunde stand ein neuer Feuerball, der einige Augenblicke zuvor noch ein intaktes Schlachtschiff der Pflanzenrasse dargestellt hatte, im Raum. Sie mussten einen unerwarteten Mitspieler bekommen haben. Anders war die Tatsache, dass mehrere Raumer dem gleichen Triebwerkschaden zur selben Zeit erlagen, nicht zu erklären. Aber das war etwas, über das Parsons später nachgrübeln konnte. Im Moment war er der kommandierende Offizier der Sternenfestung, und er musste um jeden Preis versuchen, am Leben zu bleiben, und sich vom Zustand des Schiffes überzeugen.
    Er erreichte kriechend einen Durchgang. Die Tür war zwar geöffnet, hatte sich aber bei einer der Explosionen derartig verformt und verzogen, dass sie den Ausgang versperrte. Van Parsons fluchte. Er musste es durch den Notausstieg probieren. Alle ihm verbliebenen Kräfte mobilisierend schleppte er sich zu einer umgestürzten Konsole, die die Tür zum Bereitschaftsraum des Captains versperrte. In seiner derzeitigen Verfassung schaffte er es nicht, sie zu bewegen.
    »Gott!«, brachte er krächzend hervor und kroch weiter. Es gab eine Notluke im Boden in der Nähe des Platzes des Kommunikationsoffiziers. Aber eine Flammenwand stand ihm im Weg, und obwohl sich die Brände bereits in entlegene Winkel zurückzogen, besaßen sie noch immer genügend Sauerstoff, um weiter wirken zu können.

Weitere Kostenlose Bücher