Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
in die Fugen zurück. Parsons betrat den Lift und wählte als Bestimmungsort einen der Hangars. Die Kabine setzte sich quietschend in Bewegung. Nervös sah der Commander nach oben zu der Deckanzeige. Er hielt zwei Etagen zu früh!
    Die Tür öffnete sich. Zwei Männer wollten in die Kabine stürmen, als sie den Commander erkannten.
    »Sir!«, rief einer mit verbranntem Gesicht. Der Zweite humpelte und trug eine blutende Fleischwunde am Oberarm davon.
    »Chief, was ist los? Geben Sie mir einen Bericht!«, verlangte Parsons sofort.
    »Das wissen wir selbst nicht so genau, Sir!«, antwortete der Angesprochene. »Einige Decks stehen in Flammen. Die Oberflächentürme sind vernichtet.«
    »Ist die Notbrücke besetzt worden?«
    Der andere hob die Schultern und senkte sie gleich darauf wieder. »Keine Ahnung, Sir. Der Notstrom funktioniert nur auf wenigen Decks, und die Interkomkanäle sind vollständig zusammengebrochen. Wir haben bisher keine Verbindung zu anderen Einheiten gehabt.«
    »Verflucht!«, stieß Parsons aus. Er forderte die beiden Soldaten mit einer Geste auf, in den Lift zu treten, und ließ die Kabine nach zwei weiteren Stockwerken wieder anhalten. Als sich die Tür öffnete, wehte ihnen eine dichte Wolke aus beißendem Rauch entgegen. Nur Parsons war dank der Atemmaske vor den Gasen geschützt. Er verriegelte die Tür sofort wieder, schaltete manuell den Luftabsauger der Kabine ein und wartete ungeduldig darauf, dass frischer Sauerstoff in den Fahrstuhl geblasen wurde.
    Parsons hatte nur einen kurzen Blick auf den rauchüberfüllten Hangar werfen können, doch der reichte vollkommen, um ihm die Haare zu Berge stehen zu lassen. Hustend richteten sich die beiden Soldaten wieder auf, nachdem sie Frischluft zu atmen bekamen.
    »Den Hangar können wir wohl vergessen«, kommentierte der Chief.
    »Ja«, erwiderte Parsons knapp. Das war kein Hangar mehr gewesen, sondern nur noch ein Feld der Verwüstung. Er glaubte nicht, dass noch ein Schiff intakt war.
    »Wir müssen zur Notbrücke!«, entschied er.
    Der Aufzug hielt sieben Stockwerke weiter unten. Endstation! Sie drängten sich auf einen überfüllten Gang. Sanitäter und Ärzte kümmerten sich um Verwundete, und überall rannten bewaffnete PRIME -Agenten durch die Korridore, auf den ersten Blick planlos, doch eine innere Stimme sagte Parsons, dass doch jemand das Ganze koordinierte.
    Er trat an einen Arzt heran. »Wie sieht es aus?«
    Der Mediziner starrte ihn wütend an. »Nichts, gar nichts wissen wir. Scheren Sie sich sonst wo hin, Sir! Wir müssen uns um die Verletzten kümmern. Und sorgen Sie endlich dafür, dass jemand die Horde Bewaffneter aus dieser Korridorsektion verscheucht. Sie behindern die Arbeit meiner Leute.«
    Parsons wollte aufbrausen, sah aber ein, dass er von dieser Seite keine Informationen zu erwarten hatte. Er winkte die beiden Soldaten, die ihn bisher begleitet hatten, zu sich heran und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Sie rannten den Korridor entlang und ließen rasch die Verwundeten hinter sich. Der Gang wurde breiter, teilte sich in mehrere Abzweigungen und mündete schließlich in einer Halle, von wo aus ein ganzer Deckblock eingesehen werden konnte. Die Halle wurde von Leitern und Treppen, die nach oben und gleichermaßen nach unten führten, unterbrochen. Das Konstrukt erinnerte an die mittlere Etage eines großen Kaufhauses: ein durchgehender, riesiger Saal, in den Rolltreppen und Fahrstühle eingelassen worden waren.
    An einigen der Treppen hatten sich Soldaten mit Plasmagewehren postiert. Andere kamen aus anderen Gängen herangestürmt und begannen, mobile Laserkanonen auf Dreibeinen zu errichten. Etliche von ihnen trugen ihre volle Montur und hatten sich Schildtornister auf den Rücken geschnallt. Andere wiederum flogen mit Raketenrucksäcken zwischen den Stockwerken hin und her, um im Eiltempo weitere Gerätschaften heranzuschaffen. Alle Blicke waren in tiefere Etagen gerichtet. Anscheinend erwartete man, dass etwas oder jemand von unten heraufkam.
    Parsons ging auf einen ranghohen Offizier zu und tippte ihm auf die Schulter. »Lieutenant?«
    Der Mann wandte sich um und salutierte, als er erkannte, wen er vor sich hatte. »Commander, wir glaubten, Sie seien auch …«
    »Tot?«, vollendete Parsons den Satz und warf einen Blick auf den Chronometer an seinem Handgelenk. Noch siebzehn Minuten. »Noch nicht, aber vielleicht schon bald.«
    »Lebensverlängerer!«, stieß der Lieutenant in plötzlicher Erkenntnis hervor.

Weitere Kostenlose Bücher