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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Unglücklicherweise reichte die Luft für Parsons nicht mehr lange. Bevor er an Sauerstoffmangel erstickte, erlag er einer Rauchvergiftung, wenn er nicht schleunigst von der Brücke kam. Er konnte kaum mehr atmen, röchelte nur noch und sah bereits Sterne vor seinen Augen tanzen.
    Gefangen , dachte er. Aber der Überlebenswille und sein Pflichtbewusstsein versetzten ihm den nötigen Adrenalinstoß, um sich noch einmal zusammenzunehmen und nach einem Ausweg zu suchen. An den Flammen kam er nicht vorbei, und die Konsole versperrte den Eingang zu Captain Nolans Büro. Also musste er es noch einmal am verzogenen Schott des Hauptausgangs versuchen. Parsons kroch auf allen vieren zur Tür zurück und ging hinter einem umgestürzten Schaltschrank in Deckung. Dann zog er den Firestorm-Handlaser und schob den Energieregler auf Maximum. Er richtete den Lauf auf die verbogene Tür und duckte sich hinter dem Schrank, nur die Schusshand hochhaltend. Eine Sekunde darauf jagte ein greller Blitz, der sogar das Licht der Flammen an Helligkeit übertraf, auf das Schott zu und sprengte es auseinander. Eine Erschütterung ließ den Raum erbeben und fegte den umgestürzten Schaltschrank nach hinten. Parsons stemmte sich gegen das Stück und wurde einige Meter in die Mitte der Zentrale geschoben – genau auf die Flammen zu. Es gelang ihm, sich zur Seite zu rollen, allerdings verlor er bei der Aktion seinen Laser. Mit Mühe stemmte er sich hoch und lief torkelnd, stolpernd und überall aneckend auf den nun freigelegten Ausgang zu. Der Raum schien sich um ihn zu drehen, ihm wurde schwindelig, das Bild erschien ihm verzerrt und verschleiert. Er erreichte den Ausgang und ließ sich über die Schwelle fallen. Bevor er komplett stürzen konnte, fing er sich mit einem wackeligen Ausfallschritt ab, hielt sich an der Wand fest und kam wieder auf die Beine.
    Auch draußen auf dem Gang funktionierte die Notbeleuchtung nicht. Wenn es hier keine Energie gab, konnte er auch den Prallfeldlift am Ende des Korridors vergessen. Er schüttelte sich bei dem Gedanken, in den bodenlosen Schacht hinauszutreten und tatsächlich in den Schlund zu fallen, statt von einem unsichtbaren Feld gehalten zu werden.
    Links und rechts im Korridor befanden sich die Quartiere der Brückenoffiziere. Es gab kaum eine Tür, die nicht zerfetzt war. Die Wände des Ganges waren mit Rissen durchzogen. An einigen Stellen gähnten mannsgroße Löcher.
    Van Parsons taumelte zu seinem eigenen Quartier. Die Flammen aus der Zentrale reichten nicht aus, um genügend Licht in sein Zimmer zu werfen, so tastete er halb blind um sich, blieb an einem vorstehenden Metalldorn hängen und riss sich die Hose und den Oberschenkel ein. Vor Schmerz schrie er auf und bewegte sich mühsam weiter durch den schemenhaften, dunklen Raum. Einige der Wandschränke waren umgestürzt, und er stolperte über sie und fiel der Länge nach zu Boden. Er robbte trotzdem weiter und fand auch, wonach er suchte: eine Schließfachkonsole, in der seine persönliche Ausrüstung untergebracht war. Die Codeabfrage arbeitete mit einer separaten Energiezelle, die noch in Betrieb war. Langsam gab er die Zahlenkombination über die Tastatur ein und stellte befriedigt fest, wie die Tür des Tresors mit einem Summen zur Seite glitt. In der Dunkelheit tastete er in die Kammer, bekam ein volles Energiemagazin zu fassen, das er achtlos liegen ließ. Dann hielt er einen Lichtstab in den Händen und schaltete ihn ein. Das helle Rundumlicht blendete ihn für einen Moment. Als sich seine Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten, begutachtete er die anderen Geräte im Tresor. Einen Interkom, ein Kopfhörermikrofon, eine Atemmaske mit eingebautem Sauerstoffvorrat für zehn Minuten Atemluft und … eine Schatulle. Parsons stülpte sich die Maske über und sog gierig die frische Luft ein. Er ging dabei so hastig vor, dass ihm für einige Augenblicke schwarz vor Augen wurde. Dann griff er nach dem Kopfhörermikrofon und setzte es auf, und letztlich nahm er die Schatulle an sich, auf die er im Moment seine ganze Hoffnung setzte. Er öffnete sie und zog den Autoinjektor hervor. Die Ampulle enthielt Lebensverlängerer!
    Schluckend und mit zittrigen Händen krempelte er einen Ärmel hoch, suchte seine Vene und stieß sich die Nadel ins Fleisch. Er betrachtete die Flüssigkeit im Reservoir der Kanüle und zögerte. Doch die Automatik injizierte bereits das Serum. Niemand wusste, ob er den Lebensverlängerer überleben würde, aber es

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