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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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Hauptbüro zu. Endlich hatte er die Tür erreicht, auf der mit Goldbuchstaben zu lesen war, daß hier die ‚Direktion’ zu finden war. Ohne anzuklopfen platzte er mitten in eine Sitzung hinein, die Soldaten im Schlepptau. Die vier oder fünf Herren, die da um einen schweren Tisch saßen, hoben verwundert den Kopf, nahmen die Brillen ab und starrten mißbilligend auf die Eindringlinge. Ein grauhaariger Herr legte mit großem Nachdruck einen goldenen Schreiber auf die Tischplatte und machte eine entschuldigende Handbewegung zu den anderen.
    „Meine Herren, mit welchem Recht erdreisten Sie sich, in die …“
    „Bitte um Entschuldigung“, unterbrach ihn der Offizier und ging auf den Grauhaarigen zu. „Sind Sie der Chef hier? Es ist äußerst dringend. Ich kann mit Sicherheit annehmen, daß sich der gesuchte Roboter hier in diesem Hause versteckt hält. Ich hoffe, daß Sie von der Geschichte wissen.“ Erwartungsvoll sah er den Direktor an.
    „Was – was sagen Sie da?“ würgte der Direktor heraus. „Der Roboter soll hier sein? Aber das ist ja furchtbar! Was – was –“
    „Nun behalten Sie die Nerven“, beruhigte ihn der Offizier. „Wir haben Verstärkung angefordert. Sie muß jeden Augenblick hier sein“, stellte er mit einem schnellen Blick auf seine Armbanduhr fest. Dann fiel ihm noch etwas ein. Er ruckte herum.
    „Ihr beide“ – er tippte den Soldaten auf die Brust – „geht zurück zum Wagen und haltet die Augen auf! Jede Veränderung der Peilung will ich sofort gemeldet haben, verstanden?“
    „Jawohl, Sir?“
    „So.“ Aufatmend drehte sich der Offizier um und deutete auf den Direktor. „Sie, Herr Direktor, werden sofort alle Ausgänge schließen lassen. Sie –“ seine Handbewegung umfaßte die anderen vier – „bleiben hier und verlassen diesen Raum auf keinen Fall!“
    „Wie kommen Sie dazu, uns Befehle geben zu wollen. Sie haben kein …“
    „Ich berufe mich auf Artikel drei der Sicherheitsordnung, Absatz zwei! Ein Offizier des Raumsicherheitsdienstes hat das Recht, bei Notstand alle nötigen Be…“, wollte der Offizier herunterleiern.
    „Ja, schon gut, schon gut“, gab der Direktor nach, denn er wuß te, daß er nicht gegen das Gesetz arbeiten konnte. „Na, denn los“, stöhnte er und erhob sich schwerfällig. Achselzuckend ging er hinüber zu seinem Schreibtisch und drückte auf einen Knopf.
    „Ja?“ meldete eine Stimme.
    „Alle Ausgänge schließen. Sicherheitsgitter vorlegen“, befahl der Direktor.
    „Wie? Alle Ausgä…?“
    „Ja, Sie haben schon richtig verstanden. Alle Ausgänge schließen und Sicherheitsgitter vorlegen“, wiederholte ungeduldig der Direktor.
    „Jawohl, Herr Direktor.“
    Der Offizier hatte sich ein Zigarette angebrannt und stand beobachtend am Fenster. Er konnte von hier aus den Jeep sehen und hatte die beiden Soldaten im Auge. Ungeduldig blickte er wieder auf die Uhr. Wo nur die Verstärkung blieb? Mitten hinein in seine Gedanken platzte das Heulen von Sirenen. Ein paar Jeeps tauchten unten auf der Straße auf, ein leichter Panzerwagen und ein Lastwagen. Soldaten sprangen aus den Fahrzeugen und kamen auf das Kaufhaus zugerannt. Einige schwarze Punkte wurden sichtbar, wuchsen schnell zu Hubschraubern, die schließlich unbeweglich über den Häusern der anderen Straßenseite standen. Die Sirenen verstummten, und der Offizier konnte das Lärmen der erregten Menge hören, die im Kaufhaus festgehalten wurde Schritte polterten. Die Tür wurde aufgerissen. Ein lang aufgeschossener Oberst stand im Rahmen.
    „Was soll der Unsinn?“ bellte er den Leutnant an, der nicht übertrieben zackig Haltung angenommen hatte.
    „Herr Oberst! Nach genauen Peilungen haben wir festgestellt, daß sich der gesuchte Roboter hier im Hause aufhalten muß“, meldete er.
    „So, was Sie nicht sagen! Hier im Hause! Ist ja interessant!“ schnarrte der Oberst. „Und was haben Sie veranlaßt?“ fragte er.
    „Ich habe alle Ausgänge schließen lassen und selbstverständlich Verstärkung angefordert“, berichtete der Leutnant.
    „Die Verstärkung ist schon hier, wie Sie sehen. Gut!“ schloß er. Dann hielt er einen Fernsprechapparat in der Hand und gab seine Befehle:
    „Leutnant Starnhill! Besetzen Sie mit ein paar Leuten die Ausgänge! Ziehen Sie den Panzer vor! Lassen Sie die Straße von Zivilisten räumen!“ Er winkte dem Leutnant der Streife, der die Peilung gemacht hatte.
    „Kommen Sie! Und Sie, meine Herren“, wandte er sich an den Direktor und die anderen,
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