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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. R. Merliss
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überprüfte wohl zum zehnten Mal die Anschlüsse.
    Er nickte dem hinter ihm stehenden Offizier zu.
    „Fertig, Sir!“
    „OK. Sprengen Sie den Tunnel in 10 Sekunden. Die Hauptsprengladung geht in 60 Sekunden hoch!“ befahl er, nachdem er kurz auf die Uhr geblickt hatte.
    Die Männer starrten angestrengt durch die Sehschlitze des Panzerwagens hinüber zu dem Berg, der in 60 Sekunden nicht mehr bestehen würde. Vierzig Tonnen Neo-Dynakrit waren in den Tunnel gepackt worden, nicht zu sprechen von den unzähligen Sprengpatronen, die den Tunnel in Bruchteilen von Sekunden zuschütten würden.
    In Sekundenabständen heulte die Sirene auf. Der Sprengmeister hatte die Hand am Auslöser. Leise vor sich hinmurmelnd zählte er die letzten Sekunden mit.
    „Zwo – eins – jetzt!“
    Ruckartig drückte er den roten Auslöser, und die Nadel des Meßgerätes zuckte über die Marke. Der Funkimpuls raste mit Lichtgeschwindigkeit zu dem zwei Kilometer entfernten Empfänger – und die Hölle tat sich auf.
    Berstend und krachend verschwand der Tunneleingang im Staub. Riesige Felsbrocken zerschmetterten die Eistafeln, die sich vor langer Zeit übereinandergeschoben hatten. Die Detonation rollte mit langanhaltendem Donnern über die Eisfelder. Eine dunstige Staubwolke hing wehend über den Graten und verschmutzte die eben noch glänzenden Eisflächen. Aber dieses großartige Schauspiel war nur das Vorspiel zu einem Inferno, das in wenigen Sekunden das gesamte Massiv in einen feuerspeienden Vulkan verwandeln würde.
    „Noch 15 Sekunden“, preßte der Offizier hervor, und der Sprengmeister stellte mit fahrigen Bewegungen die neue Frequenz ein.
    „Wir können sprengen, Sir!“ meldete er kopfnickend nach hinten, wo der Offizier angestrengt auf seine Uhr starrte.
    „Noch zehn – fünf – Achtung – jetzt!“ er hieb dem Sprengmeister auf den Rücken, und gleichzeitig drückte der den Auslöser.
    Der Berg vor ihnen schien in sich zusammenzufallen. Aber nur einen Augenblick lang; dann schoß grellgelb eine feurige Lohe aus dem Berg, riß Felsen und Eis in die Höhe, breitete sich aus. Die gesamte Bergkuppe schien auseinanderzufließen, während schwar ze, rote und weiße Blitze nach allen Seiten zuckten. Gespenstisch lautlos hob sich der Berg und flog in die Luft.
    Da – die Druckwelle war heran. Fauchend brüllte glühendheiße Luft um die Fahrzeuge, so daß die Männer unwillkürlich die Köpfe einzogen. Die Soldaten in den Gräben duckten sich und griffen nach den Riemen der Helme.
    Wie eine Riesenfaust umtobte die Schallwelle die Männer und nahm ihnen die Luft.
    Dann war der Spuk mit einemmal vorbei.
    Eine riesige, weiße Rauchwolke hing wie der Pilz einer atomaren Explosion über der Landschaft und trieb nach Westen. Der Tunnel – der Berg – die Eistürme waren verschwunden, dem Erdboden gleichgemacht. Nur ein noch rauchender Krater zeigte, wo der Eisberg gestanden hatte. Der Sprengmeister rieb sich zufrieden die Hände.
    „OK. Saubere Arbeit“, sagte der Offizier hinter ihm anerkennend.
     
    *     *     *
     
    Draußen in der Ebene starteten Motoren, Soldaten und Techniker liefen zwischen den abgestellten Fahrzeugen und Maschinen her um, Befehle hallten durch den klaren Morgen, Panzer schoben sich mit mahlenden Ketten aus Mulden, und das letzte Grollen der gewaltigen Detonation verrollte in der Ferne. Über den Funkwagen kreiste das Halbrund der Radarantenne unablässig und die Offiziere, Techniker und Geologen beugten sich interessiert über die Bildschirme.
    „So“, sagte ein Geologe gerade, „jetzt können wir nur hoffen, daß nicht noch so eine vertrackte Höhle da vorn ist.“ Er machte eine unbestimmte Geste mit der Hand und fuhr fort: „Sonst können wir das Ganze noch einmal wiederholen.“
    „Glaube ich nicht“, entgegnete ein Offizier, der einem Radarbeobachter über die Schulter sah. „Hier, sehen Sie einmal!“
    Mit diesen Worten zeigte er auf den Bildschirm. Ein aufglühender Lichtpunkt unterbrach immer wieder den kreisenden Radarimpuls. Der Lichtpunkt auf dem Bildschirm wanderte langsam nach links aus, und die Dreipunktpeilung verschob sich ganz wenig nach Westen.
    „Der Kerl muß dort vorn sein“, behauptete der Beobachter und brachte mit ein paar schnellen Bewegungen den Lichtpunkt wieder in die Mitte des Schirms.
    „Stimmt!“ gab der Offizier zu und nahm ein Mikrofon vom Haken.
    Ein Fingerwink veranlaßte den Radarmann, das Funkgerät einzuschalten und den Schalter des Visifons

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