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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. R. Merliss
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Höhle zeigte. Wie er fühlten sie das Zittern des Berges; wie er wußten sie, was geschehen würde; und wie er waren sie machtlos gegen den Geist und die Technik der Menschen.
    Vereinzelte Eiszapfen krachten von der Höhlendecke und zersplitterten mit hellem Klirren. Das schabende und polternde Nagen einer Maschine erfüllte die Höhle und kroch näher – immer näher. Neue Explosionswellen durchliefen den Berg.
    Es gab keinen Ausweg. Der Roboter verkroch sich in einer Eisspalte und beschloß, hier sitzen zu bleiben, bis es soweit war. Und dann würde er kämpfen bis zum bitteren Ende.
    Langsam und bedächtig entledigte er sich des Anzuges. Achtlos ließ er das Hemd über einen aufragenden Eiszapfen fallen, bückte sich, ließ die Schuhe einfach stehen.
    Unwirklich glänzte der massige Leib in dem spärlich einfallenden Licht, als sich der Roboter ganz nach hinten in die schmale Eisspalte drückte.
    Unter seinem Gewicht brachen große Stücke aus der Wand, und die starrenden Eiszapfen auf dem Boden krachten in sich zusammen. Aufmerksam lauschte der Roboter auf das Kratzen und Schaben, das tausendfach in der verzweigten Höhle widerhallte.
     
    *     *     *
     
    Im Tunnel bohrte und fraß sich der Crusher unaufhaltsam durch den Fels. Die beiden Männer der Besatzung hatten weiter nichts zu tun, als auf den Bildschirm des Geigerzählers und des Radargerätes zu achten. Aufzuckende Lichtpunkte verrieten ihnen, daß die Pei lung unverändert in derselben Richtung stand. Die Strahlung wur de merklich stärker, und das sich immer wiederholende Geräusch des Radars zeigte ihnen, daß sie noch in der genauen Richtung vordrangen. Das Echo der Impulse kam in immer kürzer werdenden Abständen. Höchstens noch 150 Meter! Dann mußten sie an dem Meßpunkt der Dreieckspeilung angelangt sein.
    Die Bedienungsmannschaft des Crushers hatte die Sauerstoffmasken vor den Gesichtern und starrte angestrengt nach vorne durch die Panzerglasscheiben, wo die Permalliumzähne der Fräse ununterbrochen rotierten, den Fels aufrissen, die Brocken nach hinten auf das Förderband fallen ließen.
    Das höllische Bersten und Krachen hieb auf die Männer im Crusher ein und unterband jede Unterhaltung. Hätten die Männer nicht Sauerstoffmasken mit eingebauten FT-Geräten getragen, wä re eine Verständigung vollkommen unmöglich gewesen.
    Gorby, der Radarbeobachter und Techniker des Crushers, saß knapp hinter Collins, dem Fahrer, der die Fäuste um die Steuerbremsen gekrallt hielt und angestrengt durch das Panzerglas starrte. Gorby hatte beide Hände dem Fahrer auf die Schultern gelegt, und jedesmal, wenn eine Kursänderung nötig war, krallte er seine Fin ger in den dünnen Stoff des bunten Hemdes, das der Fahrer trug.
    Gorby hatte den Radarschirm vor Augen sowie die Meßtafel des Geigerzählers und war der einzige, der zu jeder Sekunde feststellen konnte, ob sie sich noch auf dem Peilstrahl vorwärtsbewegten.
    Undurchdringlicher Staub verhinderte jede Sicht nach vorn, trotzdem starrten die Männer in den Staub.
    „Ein Grad links“, kam die Stimme Gorbys über Funk, und Collins gehorchte sofort.
    Gorby hatte das Blaulicht abgeschaltet und in der Rückenpanzerung der Maschine versinken lassen. Wie eine riesige, gepanzerte Schildkröte schob sich der massige Leib der Maschine vorwärts. Die Impulse kamen nun in Abständen von hundertstel Sekunden, und die beiden Männer wußten, daß sie sehr nahe an der gepeilten Höhle waren.
    Da! Mit donnerndem Krachen stürzte die letzte trennende Felswand nach innen, und die Eishöhle lag vor ihnen. Ein letztes Aufbrüllen der starken Motore – und der Crusher durchbrach die geschaffene Öffnung, stieß halb hinein in die Höhle. Collins stoppte die Maschine und ließ die Diesel im Leerlauf laufen. Er drehte sich um.
    „So, da wären wir!“ stellte er fest und machte eine fragende Handbewegung. „Aber wo ist der Kerl?“
    „Immer langsam“, antwortete Gorby. „Laß erst einmal den Staub sich ein bißchen verziehen.“
    Langsam setzte sich der Staub zu Boden, und die Männer bekamen freie Sicht.
    Collins ließ die Zwillingsscheinwerfer kreisen und durchleuchtete die Eishöhle. Dabei entdeckte er das Bündel, das sich als dunkler Fleck von dem flimmernden Eis abhob.
    „Du, schau einmal!“ machte er Gorby aufmerksam und deutete auf das Bündel.
    „Das sind ja Kleider!“ stieß dieser hervor und drehte das Handrad des Einstiegs. Er wollte aussteigen und sich die Sachen genau

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