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Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition)

Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition)

Titel: Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstin Warschau
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Bikini. Sie hielt die Augen fest geschlossen, aber Island war sich sicher, dass sie die Ohren weit aufgesperrt hatte. Island beobachtete Peter von Dünen, der oben auf einer hohen Leiter stand, die einer seiner Söhne unten stützte. Mit einem Greifer fuhrwerkte er in einem der Krähennester herum. Er packte das Nest, zog es samt Inhalt aus der Astgabel und stopfte alles in einen Plastikeimer. Ein hilfloses Piepen war zu hören, die Küken im Nest waren in panischer Aufregung. Es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Vogeleltern das Verbrechen an ihrem Nachwuchs bemerken und den Nesträuber angreifen würden. Aber noch herrschte Ruhe, und der Mann konnte ungestört mit dem nächsten Vogelbau weitermachen.
    »Hast du dich über die Krähen beschwert?«, fragte sie ihre Nachbarin.
    »Ich dachte ja nicht, dass sie ihm gleich sagt, dass er sie umbringen soll«, antwortete Lotti Dormann.
    »Tut er aber gerade.«
    »Pech.«
    Island sah ihre beiden Kollegen in den Garten kommen. Sie sahen beide aus, als würden sie sich schon sehr auf den Feierabend freuen. Eben waren sie drüben beim Gestüt gewesen, um die Angestellten und Praktikantinnen zu befragen, insgesamt sechs junge Frauen zwischen sechzehn und zweiundzwanzig Jahren, die in der Mühle wohnten und sich dort drei Kammern teilten.
    »Null Erkenntnisse im Stall«, hatte Franzen ihr von dort herübergesimst.
    Peter von Dünen, der gerade von der Leiter stieg, reichte seinem Sohn den großen Eimer, in den er die Krähennester gefüllt hatte. Der Junge nahm den Eimer und trabte durch die Büsche davon.
    »Ich hoffe, er lässt sie frei«, sagte Island.
    »Unsinn, er ertränkt sie im See«, zischte Frau Dormann. »Ohne Eltern kommen die sowieso noch nicht zurecht.«
    »Jetzt hätten wir noch ein paar Fragen an Sie …«
    Dutzen war an die Leiter getreten, die Peter von Dünen gerade vom Baum abrückte.
    »Muss das sein?«, fragte der Verwalter. »Sie sehen doch, dass es gerade nicht passt.«
    »Uns schon«, sagte Dutzen und zündete sich wie selbstverständlich eine Zigarette an. Der Rauch zog durch den Garten.
    Der Verwalter legte die Leiter auf den Rasen und schob sie zusammen.
    »Was sagen Sie zum Tod Ihres Feriengastes?«
    »Tut mir leid«, murmelte er.
    Island stützte das Buch auf dem Bauch ab und linste über den Rand. Ob Dutzen und Franzen wussten, dass man sie überall im Garten sehr gut hören konnte? Die Akustik auf den Sonnenliegen war jedenfalls ausgezeichnet.
    »Wie war Ihr Verhältnis zu Jon Theissen?«
    Island bemerkte, dass Petersen im Rosenbeet seinen Kopf hob. Sein Blick war neugierig, aber schon duckte er sich wieder und arbeitete in der Hocke weiter.
    »Mein Verhältnis?« Peter von Dünen lächelte breit. »Für die Übernachtungsgäste bin ich nicht zuständig. Dafür habe ich keine Zeit. Das ist das Geschäft meiner Frau. Wir haben vollkommen getrennte Aufgabenbereiche. Dr. Tüx hatte nichts dagegen einzuwenden, als Lena ihn gebeten hat, die Gästezimmer weiter bewirtschaften zu dürfen.«
    »Das ganze Anwesen wirkt ja ansonsten eher …« Dutzen räusperte sich. »… abgeriegelt.«
    »Das ist eben Privatbesitz«, sagte von Dünen und zuckte mit den Schultern. »Aber die Familie Tüx hat immer viel Besuch. Jetzt während der Ferien sind Freunde des Sohnes hier.«
    »Wie vertragen sich Zaun und Kameraüberwachung denn mit der Vermietung an Feriengäste?«
    »Was geht das denn die Polizei an? Die Gäste meiner Frau haben damit kein Problem, wenn Sie das meinen. Wie die Eigentümerfamilie auch möchten sie sich sicher fühlen.«
    Island sah, dass Dutzen die Stirn kräuselte und zu einer Erwiderung ansetzte, dann aber nickte und sich etwas in seinem Schreibblock notierte.
    »Was wissen Sie über den verstorbenen Herrn Theissen?«
    »Nichts.«
    »Wann ist er angereist? Und wann hat er den Hof wieder verlassen?«
    »Da müssen Sie meine Frau fragen. Das ist ganz allein ihr Bereich.«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Wohl drüben bei den Pferden. An den Tag erinnere ich mich nicht mehr.«
    »Dürfen alle Ihre Feriengäste auf dem Gestüt reiten?«, wollte Henna Franzen wissen.
    »Normalerweise nicht. Es sind sehr hochwertige Tiere, die hier ausgebildet werden. Wir sind kein Ponyhof.«
    »Aber Herr Theissen durfte die Pferde ausleihen?«
    Von Dünen nickte.
    »Wer hat ihm das erlaubt?«
    Der Verwalter kratzte sich sein glatt rasiertes Kinn. »Die Chefin.«
    »War der Tote denn mit der Familie Tüx bekannt?«
    »Das kann ich Ihnen

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