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Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition)

Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition)

Titel: Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstin Warschau
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über die Handtücher wissen.«
    Island rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Stimmt.«
    »Das von dir abgelieferte Handtuch befindet sich im Labor des Landeskriminalamts. Mit großer Sicherheit stammt der Blutfleck von dem Toten, der auf der Baustelle gefunden wurde.«
    »Ich habe es befürchtet.«
    »Ansonsten kauf dir endlich mal ein neues Handy. Das Foto von der Wäscheleine ist ja miserabel. Auf den ersten verschwommenen Blick hin würde ich sagen, die Handtücher auf der Leine könnten Onkel und Tanten von dem blutigen Lappen sein.«
    »Wie bitte? Ich bin noch nicht ganz wach.«
    »Das von dir abgelieferte Handtuch besteht laut Herstellerangaben aus reiner, feiner Biobaumwolle. Erzeugt und verarbeitet in der Volksrepublik China. Man kann diese Handtücher über einen Internetversandhandel für Biokleidung bestellen, das Stück für hundertfünfzig Euro. Die Tücher auf der Leine könnten von derselben Firma stammen. Ich geb dir mal die Webadresse des Händlers. Da kannst du dir die Handtücher ansehen und bei Gelegenheit checken, ob du bei deiner nächsten Exkursion zur Wäscheleine einen Einnäher der Firma findest. Ansonsten brauche ich natürlich ein paar Fasern, dann kriegen wir den Herstellernachweis gerichtsverwertbar hin. Aber gesetzlich brauchbare Beweise wie bei normalen Mordermittlungen interessieren dich im Moment ja nicht.«
    »Witzbold«, sagte sie.
    »Ehrlich gesagt kann ich da gar nicht drüber lachen. Ich soll dir übrigens etwas von Bruns ausrichten. Geht gar nicht, hat er zu deinen Eigenmächtigkeiten gesagt.«
    »Dann richte ihm doch bitte noch mal aus, dass ich gerade Urlaub mache und mich hier einfach nur als neugieriger Privatmensch ein bisschen umschaue«, sagte sie und legte auf.

28
    B eim Frühstück fehlten die Hubers. Lotti Dormann berichtete, dass sie wieder mit den Rädern unterwegs waren. Herr Huber erwartete die Kanalpassage zweier Kreuzfahrtschiffe, die noch in seiner Sammlung fehlten. Ansonsten war die üblicherweise so gesprächige Schriftstellerin schweigsam und widmete sich ganz ihrem gekochten Ei. Selbst ihr Hund lag erschöpft unter dem Tisch und rührte sich nicht.
    »Hast du heute Nacht auch so schlecht geschlafen?«, fragte Frau Dormann schließlich.
    »Ja, es war sehr warm in meinem Zimmer.«
    »Mich haben die Krähen gestört. Nicht nur, dass sie den ganzen Abend gekrächzt haben, die haben auch noch nachts dauernd Rabatz gemacht. Herr von Dünen sollte mal ein paar von ihnen abknallen. Ich hasse diese Viecher.«
    Motorengeräusche drangen durchs Fenster. Ein silberfarbener Wagen näherte sich dem Haus. Kurz darauf ging die Türglocke, und man hörte Lena von Dünen in ihren Clogs durch die Diele laufen.
    »Moin.« Es war die Stimme von Jan Dutzen. »Mordkommission Kiel. Wir haben ein paar Fragen. Lassen Sie uns bitte rein?«
    »Mein Gott, warum denn?«
    »Es geht um einen Ihrer Feriengäste.«
    »Ach so.«
    Lena von Dünen schien erleichtert. Vielleicht hatte sie gerade entsetzt die Luft angehalten und darüber nachgedacht, wo ihre Kinder und ihr Mann sich in diesem Moment aufhielten und ob ihnen etwas passiert sein könnte.
    »Kommen Sie doch bitte in die Küche«, sagte sie mit gesenkter Stimme. »Da sind wir ungestört.«
    »Mordkommission?« Frau Dormann knallte den Eierlöffel auf den Tisch, dass der Kaffee aus der Tasse schwappte. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung.« Island zuckte mit den Achseln und setzte eine unwissende Miene auf. Aus der Küche drang Gemurmel, aber es war kein Wort zu verstehen. Neugierig schob Frau Dormann ihren Stuhl zurück und ging auf Zehenspitzen in den Flur. Island folgte ihr.
    Die Küchentür war nur angelehnt. Lena von Dünen stand, die Arme vor der Brust verschränkt, an den Kühlschrank gelehnt.
    »Mittwochmorgen ist er nicht zum Frühstück gekommen«, sagte sie. »Ich habe mich noch gewundert, denn er hatte mit keinem Wort erwähnt, dass er abreisen wollte. Er hat seine Sachen mitgenommen und ist weg, obwohl das Zimmer noch für eine ganze Woche bezahlt war. Ich war schon sehr erstaunt, dass er sich nicht verabschiedet hat. Aber so sind die Gäste heutzutage. Spontan. Das muss man akzeptieren. Sein Zimmerschlüssel lag auf dem Tisch im Speiseraum. Ich habe also das Zimmer geputzt und neu vermietet. Es ist Sommer, und die Nachfrage ist groß.«
    »Sie sind Geschäftsfrau?«
    Die Frau nickte. »Man muss sehen, wo man bleibt.«
    »So? Ihr Mann ist doch Verwalter hier?«
    Frau von Dünen überhörte die Frage.
    »War

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