Kane
heilige Mutter Natur ein Einsehen hatte, und ihm und Nandini noch ein wenig Zeit schenken würde. Angestrengt ließ er seine Sinne durch die verschiedenen Gebäude, bis in die letzten Ecken der angehäuften Metallstapel wandern. Nichts! Nur eine kleine Holzbaracke hinter der Halle erweckte seine Aufmerksamkeit. So sehr er sich auch anstrengte, das Innere zu erfassen, konnte er nichts als ein Vakuum erfühlen. Bingo!
Sparks mochte gut sein, aber nicht so gut! Diese Leere trug eindeutig die Handschrift des Gefallenen. Blieb nur noch die Frage, ob dies eine Falle war, oder ob Sparks sich wirklich seiner Sache so sicher war, dass er die Mädchen hier, ohne weiteren Schutz untergebracht hatte? Im besten Falle rechnete Sparks einfach nicht damit, dass er oder die Wächter, ihm so schnell folgen würden oder er wusste immer noch nicht, dass er, Samaél ein Sucherdämon war. Er zog ein Handy aus der Innentasche seiner Jacke und drückte die Kurzwahltaste um Ethan zu erreichen. Er hasste diese ganze Elektronikscheiße, die die Umwelt noch mehr belastete, als der ganze andere Mist, den die Menschen sonst noch so verzapften und doch konnten diese kleinen Dinger zuweilen ganz nützlich sein, so wie das eingebaute GPS. Besonders für Menschen, die nicht den Hauch mentaler Fähigkeiten oder irgendeinen Ansatz von Sucherqualitäten hatten. Ethan war sofort dran. ,,Das wurde ja auch Zeit, Sam! Es wäre für uns alle leichter, wenn du dein GPS eingeschaltet lassen würdest.“, schnauzte er verärgert.
,,Jetzt ist es ja an. Wirf einfach mal einen Blick auf deinen Bildschirm. Es ist die kleine Holzbaracke hinter der Lagerhalle. Könnte eine Falle sein.“
,,Bleib wo du bist, wir sind gleich bei dir!“ Ehe Sam noch etwas erwidern konnte, hatte der älteste der Brüder schon aufgelegt.
Sam konnte und wollte nicht warten, bis die anderen hier eintreffen würden. Leise schlich er sich um das Gebäude herum, seine Sinne voll auf Nandini konzentriert. Er würde als erstes seine Frau herausholen und dann, in Sicherheit, auf die Brüder warten. Das war sein Plan. Einfach, aber durchführbar. Doch zuerst musste er irgendein Zeichen von ihr empfangen. Anscheinend war er immer noch zu weit weg. Sich einfach hinter der Hütte zu materialisieren war zu gefährlich, denn er könnte direkt vor einem Fenster oder einer Luke erscheinen und gesehen werden. Also beamte er sich an die Ecke der Seitenwand. Fehler! Ganz großer Fehler! Noch ehe er komplett feststofflich war, sah er aus dem Augenwinkel einen Schatten, der in Sekundenschnelle ein Messer an seine Kehle hielt.
,,Wenn du willst, dass man deinem kleinen Mädchen nicht die Kehle durchtrennt, machst du, was ich dir sage! Wenn du mich verstanden hast, blinzel einmal.“
Samael schloss einmal kurz die Augen. Er hatte keine Wahl. Würde es nur um ihn gehen, hätte er den Dreckskerl einfach umgelegt. Dieser dürre, lange Vollhorst war nur ein Antiseelie. Samaél könnte ihn mit Leichtigkeit überwältigen, doch er würde kein Risiko eingehen, was Nandini betraf. Die Zeit saß ihm im Nacken, was ihn jetzt schon zum zweiten Mal unvorsichtig gemacht hatte. Heilige Mutter Erde! Er mutierte wirklich langsam zu einem Schlappschwanz.
Für einen dürren Antiseelie, hatte der Kerl wirklich Kraft, er schob Sam auf direktem Weg zur Vorderseite der Baracke, öffnete die Tür und stieß ihn ohne große Anstrengung ins Innere. Fast wäre Samaél über die Beine der gefesselten Frauen gestolpert, doch er konnte sich gerade noch an einem Querbalken, der von der Decke ragte festhalten. Zu seiner Rechten, saß Sparks selbstzufrieden in seinem Leo-Mantel und grinste ihm breit ins Gesicht. ,,Na sieh mal einer an. Wen haben wir denn da? Wenn das mal nicht der Dämon aus der Limousine ist, dem ich schon einmal in den Arsch getreten habe.“
Gerade wollte Sam zu einer Wortsalve gegen den Gefallenen ausholen, als Sparks ihn sofort abwürgte. ,,Du denkst du bist schlau? Spazierst hier einfach rein, nimmst die Frauen mit und bist dann der große Held vor deinen Wächterfreunden? Glaub' nicht, dass sie dir einfach folgen können. Sie sind doch hier, oder nicht?“
Wieder setzte Sam zu einer Antwort an, die sich gewaschen hätte. Dieser Idiot, mit seiner bescheuert, endlosen Fragerei, ging ihm mächtig auf den Sack. Doch schon ging die selbstzufriedene Nerverei weiter.
,, Mein Freund Shadow hier,“ er deutete auf seinen langen, blassen Freund, den Sam bereits aus der Limousine kannte, und der immer noch steif wie ein
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