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Kane

Kane

Titel: Kane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Gear
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sagte sie sanft.
    Seine Augen verengten sich und Falten legten sich auf seine Stirn.
    „Nur zweieinhalb Jahre?“, brachte er nachdenklich hervor. Mehr zu sich selbst, als zu dem Mädchen. Es konnte also durchaus sein, dass irgendwo noch jemand existierte, der ihn kannte. Vielleicht hatte er sogar irgendwo Familie, Kinder eine Frau oder ein Zuhause? Doch das Einzige, was er sicher wusste war, dass er kein Mensch war, was seine nutzlosen, verkrüppelten Flügel eindeutig bewiesen. Doch anscheinend konnten diese Menschen hier nicht erkennen, dass er anders war. Mal abgesehen von seinem momentanen, desolaten Zustand. Erfreut stellte er fest, dass er sich besser auf seine Gedanken konzentrieren konnte, je länger und weiter er vom Tartarus entfernt war.
    „Wie heißen Sie?“ Als er keine Anstalten machte zu antworten, hakte sie erneut nach. „Ihr Name? Wie ist Ihr Name?“
    „John. John Doe.“ Sie lächelte wissend, was ihm nicht entging.
    Schnell antwortete sie: „Ein schöner Name, John.“
    „Kennen Sie jemanden mit diesem Namen?“, fragte er betont belanglos. Sie überlegte kurz, was sie ihm antworten sollte, ohne ihn zu beleidigen. „Also, wie soll ich es sagen?... Ich kenne niemanden mit diesem Namen, aber seine Bedeutung kenne ich sehr wohl.“
    Er horchte auf. „Seine Bedeutung? Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen?“
    „Na ja. So nennt man Menschen, die selbst nicht wissen, wer sie sind. Menschen, ohne Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Sie so jemand sind“, fügte sie entschuldigend hinzu und errötete leicht.
    „Sie ist eine Hexe und will dich nur verunsichern! Glaub ihr kein Wort. Töte sie lieber gleich!“ John ignorierte das Ding einfach.
    Na toll! Die Gefallenen hatten, wahrscheinlich ohne es zu wissen , den Nagel auf den Kopf getroffen und ihm einen Namen gegeben, der ihn für Jedermann, als Verrückten dastehen ließ. Und doch war es jetzt sein Name. Zumindest so lange, bis ihn jemand erkennen würde, als der der er einst war. Wieder versuchte er den Wortschwall von diesem Ding in seinem Kopf zu verdrängen. Langsam, aber nur sehr langsam, bekam er den Dreh heraus. Seine Taktik hieß: besänftigen, nicht ärgern.
    „Maddy! Maddy!“ Eine Frau mittleren Alters, kam eilig auf ihren Tisch zu. „Wir haben noch andere Gäste, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest und Ruth ist, weiß Gott schon wieder, mit Allem überlastet.“ Sie verzog ihr Gesicht und blickte quer durch den Raum zu einer großen, stämmigen Frau, die sich gerade mit hochrotem Kopf abmühte, drei mit heißem Essen gefüllte Teller, zu einem Tisch zu balancieren.“
    „Mutter, ich..., versuchte Maddy sich zu entschuldigen.
    Noch ehe sie richtig antworten konnte, ergriff John das Wort: „Entschuldigen Sie bitte, dass ich ihre Tochter so lange aufgehalten habe“, sagte er charmant und versuchte ihre Nervenbahnen zu beruhigen, indem er sich vorsichtig in ihrem Geist bewegte. „Aber ich bin neu hier in der Stadt und ihre Tochter hat mir die eine oder andere Sehenswürdigkeit empfohlen.“
    Sofort blickte Maddy's Mutter wieder nett drein und lächelte ihm sogar höflich zu. „Ach, wenn das so ist“, murmelte sie abwesend vor sich hin, ohne auf sein Aussehen einzugehen, da er sich so kultiviert gab, „will ich auch nicht stören. Du kannst ja später etwas helfen, wenn du magst, Maddy.“ Damit verließ sie den Tisch und eilte wieder in die Küche, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Maddy sah ihn verstört an. „Sie müssen ja einen tollen Eindruck bei meiner Mutter hinterlassen haben. Normalerweise kocht sie vor Wut, wenn ich mich zu den Gästen setze.“
    Er zuckte nur kurz mit den Schultern, als wüsste er nicht wovon sie gerade sprach. So genau wusste er es ja selbst nicht, woher oder warum er all dieses Zeug konnte. Er war ja so ein Freak! Er überlegte, ob er ihr jetzt schon, mit der gleichen Nummer assoziieren sollte, dass er bereits bezahlt hätte oder ob er ihr lieber die Wahrheit sagen sollte, dass er keinen Penny besaß, als ein Mann den Pub betrat, der sofort alle Aufmerksamkeit der Menschen in diesem Raum, auf sich zog. Auf einen Schlag verstummten sämtliche Gespräche. Der Fremde war riesig und doch hatte er den geschmeidigen Gang eines Raubtieres, das seine Beute soeben ins Visier genommen hatte. Als John sich umsah, bemerkte er, wie die Männer krampfhaft versuchten, seinem messerscharfen Blick zu entgehen, indem sie teilnahmslos zu Boden blickten und

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