Kane
bei den anderen? Letzter Stand war, dass alle auf ihren Posten sind."
Mac nickte kurz. ,,Victor ist hinter dem Club, Ron und Sam vorne und sollten wir sie nicht erwischen oder einer durchbricht die Linie, wird Kane ihn sich vornehmen oder dein Freund Christopher mit seiner Gang, die sich am Ende der Straße postiert haben. Wann wolltest du mir denn von deinen alten Kampfgenossen erzählen?
Ich weiß immer ganz gern, mit wem ich es zu tun habe."
,,Sorry Mac, aber die Idee die Dark Wings mit ins Boot zu holen, kam nicht von mir. Aber ich bin froh, dass sie uns den Rücken frei halten. Christopher ist ein guter Kämpfer und Anführer. Ich vertraue ihm. Und ich dachte, ich könnte dich mal überraschen", plänkelte er mit einem Prince-Charming-Lächeln.
Mit einem gespielt bösen Gesichtsausdruck gab sie zurück: ,,Da musst du aber eine ganze Ecke früher aufstehen mein Lieber! Aber sag nichts. Bestimmt hatte Ronan diese Schnapsidee?"
,,Ja, manchmal hat auch mein alter Onkel seine hellen Momente. Er meinte, es wäre Zeit alte Kontakte aufzufrischen und Schulden einzufordern."
Sie lachte. ,,Ja, das klingt nach Ron."
Ronan hielt zwar nicht viel von der Straßengang und von dem, was sie taten, aber Mac wusste, dass er Christopher, dem Anführer der Dark Wings, ewig dafür dankbar sein würde, dass er für Joshua da war und ihn aufgenommen hatte, als der keinen anderen Ausweg mehr sah. Joshua hatte die Familie verlassen, weil er dachte, dass Victor seine Mutter auf dem Gewissen hatte. Ein Trugschluss mit verheerenden Ausmaßen. Mac war froh, dass Vater und Sohn sich jetzt wieder annäherten und Joshua wieder ein volles Mitglied der Wächter war. ,,Kann ich dich mal etwas fragen, J? Ich meine, nicht nur als Freund, sondern auch als Wächter?"
,,Klar. Aber warum so geheimnisvoll?" Erwartungsvoll blickte er sie von oben bis unten an. Mac war nicht der Typ Frau, die einem vorsichtig etwas beibrachte.
Sie räusperte sich und zog verlegen ihre Stiefelspitze über den Asphalt. ,,Meinst du, ich bin auch eine Wächterin oder gar eine Gefährtin?" Wieder ein Räuspern, als wollte sie das eben Gesagte wieder zurücknehmen.
Er hob die Hand und fuhr sich damit mehrmals über sein Kinn, bevor er antwortete: ,,Ich denke es ist eher unwahrscheinlich, dass du es nicht bist. Nur weil du nicht weißt, was genau deine Eltern waren, heißt es ja nicht, dass du und deine Schwester, nicht Wächter sein können, oder gar Gefährtinnen. Erinnerst du dich noch an deinen Ruf?"
Das tat sie. Fast konnte sie noch die körperlichen Schmerzen fühlen und die schier unerträgliche Pein, als die Flügel sich den Weg aus ihrem Körper bahnten. Und dann gleich noch einmal, als sich dieses Ding aus ihrer Hüfte quälte.
,,Ja. Ich war schätzungsweise fünfundzwanzig als es passierte. Azazel kam in der Nacht mit zwei Priestern in mein Zimmer und nahm mir mein Feuerschwert, bevor ich noch von ihm erfahren konnte, wie es hieß. Dafür ließ er mir das Zwillingsschwert da, mit der kurzen, knappen Ansage, ich solle anfangen damit zu üben! Dann war er auch schon wieder weg. Ich habe mir viele Jahre permanent ins Bein damit geschnitten, weil ich erst überhaupt nicht mit den zwei Klingen zurecht kam." Sie lächelte verlegen bei diesem Geständnis.
Joshua konnte ihren Schmerz nachvollziehen. Das Feuerschwert wurde aus Blut, Knochen und Magie geformt und aus dem Körper des Trägers geboren. Beide waren untrennbar miteinander verbunden. Niemand anders, als der Träger selbst, konnte es anfassen oder das Feuer der Klinge entfachen. Sollte man aber doch getrennt werden, kam das einer Amputation gleich.
Das ganze Leben blieben Phantomschmerzen. ,,Das ist unmöglich. Wie konnte er das Schwert von dir trennen?"
,,Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass in dieser Nacht die zwei Dämonen-Priester bei Azazel waren und das Schwert mit Blut tränkten, während sie einen Singsang flüsterten. Danach griff Zel sich das blutverschmierte Schwert und drückte es in eine mit Samt ausgelegte Kiste. Ich war starr vor Angst und Schmerz, als er die Kiste einfach zuklappte und gemeinsam mit den Priestern das Zimmer verließ. Drei Tage und Nächte ließ er mich dort eingesperrt. Ohne Essen und Wasser. Danach dachte er wohl, dass er meinen Willen durch den Verlust und die Qualen endgültig gebrochen hätte. Doch der Gedanke, dass Emaline dort draußen irgendwo noch lebte und mich brauchte, ließ mich irgendwie noch stärker werden."
Joshua schüttelte den Kopf und blickte
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