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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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bei meinen Füßen verstreut liegen. Über Bakterien mache ich mir inzwischen keine Gedanken mehr. Dafür aber über meine Haarspülung und wie blöd meine Haare aussehen, wenn ich die nicht draufmache. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, habe ich mir, glaube ich, auch noch beim Zähneklappern auf die Zunge gebissen. Ich habe gerade die Spülung auf meine Haare gegeben, als ich Ronits »dreißig Sekunden«-Warnruf vernehme.
    Mist!
    Da habe ich den Conditioner noch nicht mal einmassiert und muss ihn schon wieder auswaschen. Hat Ronit eigentlich eine Ahnung, wie teuer so eine Aveda-Spülung mit Minzeduft ist? Nicht, dass es sie interessieren würde, aber trotzdem.
    »Amy, mach schon«, flüstert Jessica mir zu. »Du hast noch zehn Sekunden oder so. Bist du fertig?«
    Ich rupfe meine dreckigen Klamotten vom Haken, um an meine Schlafsachen dahinter zu kommen. Zu dumm nur, dass dabei mein Pyjama auf den nassen Boden fällt, weil der Haken einfach zu klein ist. Ich atme tief durch und ziehe meine gelbe, gepunktete (jetzt auch noch nass gefleckte) Schlafanzughose und das dazugehörige gelbe Top an, schnappe mir meine restlichen Sachen und renne aus der Dusche.
    »Morgen musst du zehn Liegestütze machen für jede Minute, die du überziehst«, informiert mich Ronit.
    Während wir zurück zu unserer Kaserne laufen, bläst Jessica sich warme Luft in die Hände. »Mir ist kalt.«
    Ich nicke. »Wahrscheinlich werde ich die ganze Nacht frieren.« Meine Zähne schnattern noch immer, und ich sehe auf mein dünnes Hemdchen hinunter, unter dem sich deutlich meine Brustwarzen abzeichnen. Einmal mehr wird mir bewusst, dass ich mit Abstand die größten Brüste der ganzen Einheit habe. Meine blauen Augen habe ich von meiner israelischen Großmutter, meine schwarzen Locken von meinem Vater und meine riesigen Hängebrüste von meiner Mom. Okay, sie hängen nicht so doll wie die meiner Mutter … sie ist nämlich schwanger.
    Habe ich mal erwähnt, dass es mit meinem Einzelkinddasein bald vorbei ist? Japp, meine Mom und mein Stiefvater Marc »mit c« haben beschlossen, ein Kind zu bekommen. Jetzt kriege ich also ein Geschwisterchen, das so klein ist, dass es mein eigenes Baby sein könnte.
    Zurück in der Kaserne öffne ich meinen Koffer und ziehe mir ein University-of-Illinois -Sweatshirt über meinen nassen, bibbernden Kopf. Dann nehme ich meine Schminktasche und beginne mit der allabendlichen Prozedur: Make-up-Reste entfernen, Gesichtswasser und Feuchtigkeitspflege auftragen, Erfrischungsspray aufsprühen für diesen extra Frischekick, der meinen Teint strahlen lässt (ich weiß, ich weiß, ich klinge wie ein Werbespot, aber ich habe eben mal gemodelt, und meine Mom ist in der Werbebranche).
    Nachdem ich meine Haare mit dem Plätteisen geglättet habe, hole ich mein Kuschelkissen von daheim aus dem Koffer und lege es auf mein Bett. Die Kissenhülle ist aus pinkfarbener Seide. Victoria (auch Vic genannt), eine der New Yorkerinnen, schläft in dem Bett über mir. Vic klettert hinauf, und die Federn quietschen, als ihr Gewicht auf die dünne Matratze drückt.
    Ich sehe zu den freiliegenden Drahtfedern hinauf, die mir zuvor gar nicht aufgefallen waren. Jetzt verstehe ich, warum Jessica (die von nun an »berechnende Verräterin« genannt werden soll) mit mir Betten tauschen wollte. Die kleinen Federn, die die Matratze (und Vic) davon abhalten sollen, mir aufs Gesicht zu fallen, sind mit so s-förmigen Metalldingern befestigt. Das Problem ist, dass fast jede zweite Bettfeder fehlt, kaputt oder total ausgeleiert ist.
    Für gewöhnlich neige ich ja nicht zu Klaustrophobie, aber dabei zuzusehen, wie die Matratze bei jeder Bewegung von Vic tiefer sackt, macht mich nervös.
    Ich meine – was passiert, wenn Vic die eine Feder überstrapaziert, die das Ganze noch halbwegs zusammenhält? Das ist wie beim Jenga oder diesem Ice-Breaker-Spiel. Eine falsche Bewegung und alles ist aus – BATSCH !
    Aus den Augenwinkeln registriere ich, dass Jess mir zuwinkt, um sich bemerkbar zu machen. Mit zusammengekniffenen Augen funkle ich meine beste Freundin an. Sie legt die Hand aufs Herz und formt mit den Lippen das Wort sorry , obwohl sie eher den Eindruck macht, als täte es ihr nicht wirklich leid, sondern als würde es sie amüsieren. Ich glaube, manchmal färbt ihr Bruder Ben (auch bekannt als Der Dämon der Hölle – obwohl ich als Jüdin nicht an die Hölle glaube) auf sie ab. Eines seiner liebsten Hobbys besteht darin, Brocken vom Challa

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