Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
Feldflasche mit Riemen. Liron teilt Handtücher aus.
»Zeit zum Duschen«, informiert mich Ronit. »Ihr habt jeweils sieben Minuten.«
Ich stelle mich neben mein Bett und nehme das Handtuch entgegen. Schnell schnappe ich mir mein Papayaduft-Duschgel, meinen Dusch-Schwamm, mein Shampoo, die Spülung sowie diverse andere nützliche Dinge und folge den anderen zu den Duschen.
Gott sei Dank befinden sie sich nicht im selben Raum wie die miefigen Toiletten. Links und rechts eines Mittelgangs sind jeweils sechs Kabinen mit Duschvorhang. Als wir an der Reihe sind, schlüpfe ich in die Kabine neben Jessica.
Der Betonboden der Dusche macht zumindest oberflächlich einen halbwegs sauberen Eindruck, ist aber alt und rissig. Ich kann mir genau vorstellen, dass da haufenweise Bakterien rumlungern und nur darauf warten, sich auf unsere bloße Haut zu stürzen und einen richtig schönen Fußpilz zu fabrizieren. Dem Himmel sei Dank für meine Badelatschen.
Auf Fußpilz kann ich echt verzichten.
Ich hänge meinen Kulturbeutel und meinen Pyjama an den einzigen Haken in der Kabine. Es ist gar nicht so einfach, sich mit Badelatschen auszuziehen. Ich balanciere auf einem Fuß, während ich aus meiner schmutzigen Shorts schlüpfe, doch leider helfen mir meine Ballettkünste bei der Duschkabinen-Gleichgewichts-Nummer nicht weiter.
Wie in Zeitlupe kippe ich nackt, wie ich bin, auf den Beton und stoße einen lauten Schrei aus. Mein »Whooaaa!« klingt wie von diesem dicken Typ, der so verdammt nach Affe aussah – ihr wisst schon, der aus den Star-Wars-Filmen, die ich mir auf Mitchs Geheiß hin ansehen musste, als wir zusammen waren. Eines Samstags ließ er mich bei sich zu Hause antanzen und dann musste ich mir alle sechs Episoden hintereinander reinziehen. Das sind über zwölf Stunden DVD -Glotzen an einem Tag, wenn man die gestrichenen Szenen mitrechnet. Bei Episode 5 hat Mitch einmal mittendrin im Knutschen gefragt, ob ich seinen Wookie sehen will. Ich habe mich aufgesetzt und ihm eine gescheuert. Also echt, wir waren erst ein paar Wochen zusammen, und die Vorstellung, dass sein »Dingsda« kurz und haarig wäre, hat mich total angeekelt.
Später, nachdem Mitch sich gegen die Schwellung in Form einer roten Hand, die ich auf seiner Wange hinterlassen hatte, einen Eisbeutel ins Gesicht gelegt hatte, behauptete er, dass er mir nur seine Sammlung von Wookie-Figuren hätte zeigen wollen. Wer ’ s glaubt.
»Alles okay?«, hallt Jessicas Stimme aus der Kabine nebenan.
Wunderbar, jetzt hat ’ s mich also auch noch hingedroschen und ich bin auf allen vieren am Boden. Garantiert greift die Fünfsekundenregel hier nicht – ganz egal, wie schnell ich mich aufrappele. Bestimmt habe ich jetzt Dinge, die sonst in Petrischalen wachsen, auf Händen, Knien und am Hintern.
Schnell drehe ich das Wasser an, damit die Bakterien sich nicht eine Sekunde länger als nötig auf mir tummeln. Ich will nur noch den Dreck, den Staub, die Bakterien und den Stress von meinem ersten Tag als IDF -Praktikantin wegwaschen.
Um die Temperatur zu testen, halte ich die Hand unters Wasser. Es ist kalt.
Ich drehe den Duschknopf in die andere Richtung, dann teste ich wieder.
Immer noch kalt.
Vielleicht dauert es, bis es warm wird. Also warte ich eine Minute und probiere es zum dritten Mal.
Auch kalt.
Ich beginne zu zittern, weil ich nackt bin und die Temperatur im Vergleich zu heute Nachmittag locker um zwanzig Grad gefallen ist.
»Noch drei Minuten!«, ruft Ronit von der Tür aus.
Ich ziehe den Vorhang zurück und stecke meinen Kopf raus. »Ronit, ich glaube, meine Dusche ist kaputt. Das heiße Wasser geht nicht.«
»Bei mir kommt auch keins«, schreit Jessica aus ihrer Kabine. »Brrr!«
»Keiner von uns hat heißes Wasser«, sagt eine der New Yorkerinnen, sammelt ihre Sachen zusammen und verlässt die Dusche. Äh – die hat weniger als vier Minuten zum Duschen gebraucht … Wie sauber kann sie sein?
Ronit kichert und meint mit einem breiten Lächeln: »Willkommen bei den IDF ! Ihr habt noch zwei Minuten!«
Nach dieser Drohung tauche ich schnell unter den kalten Wasserstrahl. Nass und fröstelnd schäume ich meine Haare mit Shampoo ein und träufle Flüssigseife auf meinen Schwamm. Meine Zähne klappern, während ich mich einseife und dann hastig wieder unter den rieselnden Duschkopf springe. Als ich gerade dabei bin, alles von mir abzuspülen, verkündet Ronit lauthals: »Eine Minute!«
Ich muss zugeben, dass meine Shampoo- und Flüssigseifeflaschen
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