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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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her nahm ihm die Entscheidung ab. Er fuhr herum und rannte davon.
    In dem Augenblick, wo Jims Waffe nicht mehr auf ihn zeigte, wollte der Mann Meredith abschütteln. Doch sie klammerte sich weiter an ihm fest – all ihre Kraft darauf konzentriert, dass er seine Waffe nicht warf.
    „Verdammte Frau!“ Der Kerl hob seine Axt. „Lass“ – er schlug ihren Arm gegen den Baum – „los!“
    Schmerz durchzuckte ihren Ellenbogen und ihre Hand öffnete sich gegen ihren Willen.
    Der Holzfäller rief seinen Kumpanen Anweisungen zu und zeigte in die Richtung, in die Jim verschwunden war. Die anderen rannten, mit Pistolen und Gewehren bewaffnet, hinterher. Meredith versuchte, sich loszureißen, doch der Mann würde sie nicht entkommen lassen, das war ihr klar. Er schnappte sie am Kragen ihres Kleides und zog sie hoch.
    Ihre Hände fuhren automatisch zu seinen Händen, die ihr die Luft abzuschnüren drohten, aber sie hatte keine Kraft mehr, um sich wirklich zu wehren. Seine dunklen Augen blickten sie drohend an. Er schüttelte sie kräftig, als wäre sie eine übergroße Puppe, und befahl ihr, endlich stillzuhalten. Da er Jim nicht länger etwas anhaben konnte, gehorchte sie ihm und taumelte neben ihm her, als er sie in Richtung Haus zog. Er trat die Tür mit dem Fuß auf und zog sie über die Schwelle.
    „Ich hab hier noch ’nen Gast für Ihre Party, Boss.“
    Eine Bewegung zu ihrer Rechten zog Merediths Aufmerksamkeit auf sich. Roy stand neben dem Kamin, ein Gewehr lässig im Arm. Der Lauf zeigte auf Onkel Everett, der mit gefesselten Händen auf dem Boden kauerte.
    „Meredith, meine Liebe.“ Roy lächelte und ihr Magen zog sich zusammen. „Schön, dass Sie es rechtzeitig geschafft haben!“

Kapitel 37
    Travis spähte von seiner Position neben dem Tor über den Lauf seines Gewehres hinweg in den Wald hinein. Das leise Trommeln, das er vor einigen Momenten bemerkt hatte, wurde lauter. Pferdehufe. Ein Reiter näherte sich. Und das sehr schnell.
    Er atmete tief ein und versuchte, seinen Puls zu beruhigen. Er brauchte eine sichere Hand und einen klaren Kopf, um mit demjenigen fertig zu werden, der sich dort näherte. Seine Gedanken richteten sich kurz gen Himmel – zu kurz, um ein Gebet zu formulieren, aber doch lang genug, um sich mit Gott zu verbinden.
    Travis’ Finger schwebte über dem Abzug, während er in die Schatten starrte. Bevor Mann oder Pferd in Sicht kamen, zerriss ein schriller Pfiff die Luft. Jim . Travis stieß erleichtert den Atem aus und ließ seine Waffe sinken. Wegen der Erwartung, dass das Getrappel sich verlangsamen und Jim bei ihm anhalten würde, war Travis einen Augenblick lang perplex, als sein Bruder an ihm vorbeigaloppierte.
    Alarmiert wegen der Eile seines Bruders rannte Travis ihm hinterher. Jim wusste, wo sie sich verborgen hielten. Er hätte angehalten oder zumindest seine Geschwindigkeit reduziert, um Travis mitzuteilen, was er herausgefunden hatte.
    Cassandra musste wirklich in großer Gefahr sein. Travis versuchte, seine Geschwindigkeit noch zu erhöhen. Die anderen hatten näher am Haus Position bezogen, also würden sie auf ihn warten. Zum Glück standen die Pferde gesattelt im Pferch. In wenigen Minuten könnten sie unterwegs sein.
    Als er auf die Lichtung gelaufen kam, gab Jim den anderen beiden schon Anweisungen. Travis hörte, dass er Crockett in den Schuppen schickte, um weitere Pistolen zu holen. Neill war bereits im Pferch, um die Pferde hinauszuführen. Bei Jim angekommen, fragte Travis atemlos danach, was sein Bruder herausgefunden hatte.
    „Cassie und ihre Familie werden in dem Haus festgehalten“, sagte Jim mit finsterem Gesicht. „Mitchell hat Mr Hayes gefesselt und hatte ihn im Visier, als ich sie beobachtet habe. Die Frauen werden auch bewacht, aber nicht bedroht. Mindestens vier Männer patrouillieren um das Haus herum. Zwei weitere sind drinnen. Sie sind bewaffnet und scheinen nicht zimperlich zu sein.“
    „Dann reiten wir.“ Travis war mittlerweile wieder ein wenig zu Atem gekommen und streckte sich. „Ich sage nur gerade Meredith Bescheid und dann kann es losgehen.“ Sie würde außer sich sein vor Sorge, aber er konnte ihr die Wahrheit nicht ersparen. Cassie war wie eine Schwester für sie.
    Er stieg gerade die Verandatreppe hinauf, als Jims Stimme ihn innehalten ließ.
    „Sie ist nicht da, Travis.“
    Er wandte sich um, um seinen Bruder anzuschauen und die Bedeutung dieser seltsamen Worte zu erfassen. Als er das Unbehagen und Bedauern auf Jims Gesicht

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