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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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unsere Hilfe nicht.“
    „Das liegt daran, dass sie unser Angebot noch nicht kennen.“ Das Gesicht des Mannes ließ keine Rückschlüsse auf seine Gedanken zu, doch Meredith konnte auch seine Anspannung spüren.
    „Das einzige Angebot, das wir akzeptieren, ist, dass Sie unser Land verlassen.“ Travis winkte mit dem Gewehr in Richtung der Straße.
    Meredith legte ihre Hand auf Travis’ Schulter. Es war nur eine leichte Berührung, doch er zuckte zusammen, als hätte sie ihn verbrannt. „Travis, bitte. Ich kenne diesen –“
    „Fremde sind hier nicht willkommen“, schnappte Travis und unterbrach sie in ihrer Erklärung. Doch die anderen beiden Männer hatten sie gehört.
    Moses Jackson sah um Travis herum und seine Augen wurden groß, als er sie erblickte. „Miss Meri? Sind Sie das?“
    Sie lächelte und trat hinter ihrem Ehemann hervor. Gerade, als sich auch auf Moses’ Gesicht ein Lächeln breitmachte, schob Travis sie wieder hinter sich. Sofort erstarb das Lächeln wieder und Moses ballte die Hände zu Fäusten. „Werden Sie gegen Ihren Willen hier festgehalten, Miss Meri?“
    Jim und Travis spannten sich an und Merediths Magen rebellierte. Um Himmels willen. Wenn Moses wirklich seine Fäuste einsetzen würde, wäre Travis sein erstes Ziel. Dann würden sie den armen Mann erschießen.
    Genau, wie sie es kurz zuvor bei Sadie gemacht hatte, schlüpfte sie um ihren Mann herum und schob sich in die Schusslinie.
    Sofort riss Travis den Lauf seines Gewehres in die Luft, doch eine Kugel im Rücken hätte nicht schmerzhafter sein können als der Blick, den er ihr zuwarf. Sie betete im Stillen, dass er ihr vergeben würde, wenn sie ihm alles erklärt hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    „Travis Archer, darf ich dir Mr Moses Jackson vorstellen? Mr Jackson hat die Schule für die Freigelassenen eine Meile westlich von Beaver Valley gebaut, in der mein Vater sieben Jahre lang unterrichtet hat.“ Meredith sah Travis ins Gesicht und suchte dort nach Anzeichen von Entspannung, doch seine Zähne waren so fest zusammengebissen wie zuvor. Sie wandte sich an Moses, nur um sein Gesicht ebenso angespannt vorzufinden. „Moses, das ist Travis, mein Ehemann. Ich bin völlig freiwillig hier.“
    Endlich gab Moses das Starrduell auf und richtete seinen Blich auf Meredith. Er entspannte seine Fäuste und ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ihr Mann gehört nicht gerade zu der freundlichen Art, was, Miss Meri?“
    Sie lachte und fühlte sich sofort besser. „Nicht auf den ersten Blick. Aber er ist ein wahrer Freund, wenn man ihn erst einmal besser kennengelernt hat.“ Meredith blickte zurück zu ihrem Mann. Er sah immer noch nicht wirklich begeistert aus, aber immerhin wirkte er nicht mehr so, als wolle er sie erwürgen. Das war doch immerhin ein Anfang.
    Travis legte sich das Gewehr über die Schulter, doch ganz war die Anspannung noch nicht von ihm gewichen.
    „Warum sind Sie hier, Jackson?“
    „Wir suchen Arbeit. Wir haben gehört, dass Ihre Scheune aufgebaut werden muss.“
    „Ich habe drei Brüder.“ Travis nickte in Jims Richtung. „Er ist sogar Handwerker. Wir schaffen das alleine.“
    Moses verschränkte die Arme vor der Brust. „Vor dem nächsten Regen?“ Die Frage hing einen Augenblick in der Luft und alle kannten die Antwort. „Mein Junge kann gut mit dem Hammer umgehen und ich habe schon so ziemlich alles gebaut, was Wände und ein Dach hat. Mit unserer Hilfe brauchen Sie nur halb so lang.“
    Travis Wangenmuskeln zuckten.
    „Wir müssen den Rest des Heus unterbringen“, bemerkte Jim in seiner schlichten Sachlichkeit und ließ das Gewehr nun auch ganz sinken.
    Travis ließ sich nicht anmerken, ob er den Kommentar seines Bruders gehört hatte, aber Meredith konnte spüren, wie er innerlich mit sich rang. Wenn das Heu nass wurde, würde es verschimmeln und sie hätten für den Winter gar nichts mehr. Das Wetter in Texas war unberechenbar. Es könnte noch einen Monat gut sein oder morgen schon einen Wirbelsturm geben. Doch Fremde auf dem Grundstück der Archers verstießen gegen das Versprechen, das Travis seinem Vater gegeben hatte.
    „Ich kann Sie nicht in bar bezahlen.“
    Meredith hielt den Atem an. Travis ließ tatsächlich mit sich reden.
    „Ich würde auf Provision arbeiten und für die Verpflegung, die mich und die Meinen durch den Winter bringt.“
    Travis runzelte die Stirn. „Ich kann nicht viel erübrigen. Wir haben unsere Wintervorräte schon zusammen und werden bis zum

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