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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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und Jim fielen mit ein.
    Diese Frau war einfach nicht zu begreifen. Sie hatte sich mit Worten gegen Winston durchgesetzt wie eine Kriegerin mit dem Schwert. Warum hatte eine einzige Stichelei von ihm selbst sie dann so gereizt?
    Winston klopfte Travis auf den Rücken und brachte das Tablett damit wieder zum Schwanken. „Das ist wirklich ein störrischer kleiner Drache, den du da hast, Travis.“ Er schnappte sich noch eine Handvoll Plätzchen und ging nach hinten zur Ladefläche. „Sie ist schon fast ein halber Archer.“
    Hoffentlich würde sie ihn je wieder in ihre Nähe lassen.
    Travis stieß erschöpft den Atem aus und ging in Richtung Haus. Auf dem Weg dorthin drückte er Neill das Tablett in die Hände. Seine Frau zu umwerben war doch schwerer als gedacht. Die Stolperfallen lauerten überall, jedoch waren sie so gut versteckt, dass man sie erst erkennen konnte, wenn man bereits hineingetreten war.
    „Viel Erfolg, Trav.“ Crocketts Stimme klang, als würde er immer noch ein Lachen unterdrücken. Travis warf ihm einen bösen Blick zu und stampfte die Stufen hinauf.
    Sie war nicht in der Küche. Auch nicht im Schlafzimmer. Er sah auch im Wohnzimmer nach und selbst in den Zimmern seiner Brüder. Nichts.
    „Meredith?“ Er erhob seine Stimme nur ein wenig, da er nicht wollte, dass die anderen mitbekamen, dass er seine Frau verloren hatte. Er lüpfte den Hut, kratzte sich hinter dem Ohr und setzte ihn wieder auf. Sie war doch nur eine Minute vor ihm ins Haus gegangen. Sie musste doch hier irgendwo sein.
    Der einzige Raum, in dem er noch nicht nachgesehen hatte, war das Bad. Travis durchquerte die Küche mit großen Schritten und ging durch die unverschlossene Tür. „Meri?“
    Das Zimmer war leer, aber die kühle Luft, die durch die offene Hintertür hereinströmte, verriet ihm, dass Meredith doch nicht mehr im Haus war. Als er hinausging, sah er Meredith, wie sie an der Wäscheleine entlangstapfte, als zerquetsche sie bei jedem Schritt eine Giftspinne.
    Travis schüttelte den Kopf bei dem Anblick, den sie bot – schwingende Arme wie ein Soldat, Kopfhaube, die am Bindeband auf ihrem Rücken flatterte, und die losen Haarsträhnen, die ihr Gesicht umwehten und im Wind tanzten. Er ging ihr nach und erreichte sie, als sie gerade vehement ein Kleid ausschüttelte.
    Sie musste ihn bemerkt haben. Er stand kaum einen Meter von ihr entfernt, trotzdem weigerte sie sich, ihn anzusehen. Ihre Lippen waren ärgerlich zusammengepresst, als sie das Kleid über die Leine warf.
    Travis verschränkte die Arme, da sein eigenes Temperament sich bemerkbar machte. „Sagst du mir, was ich falsch gemacht habe, oder muss ich raten?“
    „Du hast mich betrogen!“ Sie wirbelte zu ihm herum und zum ersten Mal sah er Tränen in ihren feurigen Augen. Doch die Worte, die sie ihm entgegengeschleudert hatte, ließen keine zärtlichen Gefühle zu.
    „Was soll das?“ Travis hob die Arme abwehrend vor seinen Körper. „Archers betrügen sich nicht gegenseitig.“
    „Dann bin ich wohl keine von euch.“
    Travis trat näher an sie heran und schaute ungehalten auf die Frau hinab, die seine Ehre infrage stellte. „Du hast vor Gott meinen Namen angenommen, schon vergessen?“
    „Nein, du aber anscheinend.“ Sie starrte ihn genauso finster an. „Ich habe gehorcht, als du mich ins Haus geschickt hast. Ich habe sogar Plätzchen gebacken, für den unwahrscheinlichen Fall, dass irgendjemand mal auf dem heiligen Land der Archers willkommen geheißen wird. Dann bringst du den schrecklichsten, gemeinsten Mann als Gast mit, den es hier in der Gegend gibt und der sich zufällig auch noch als Frauenhasser herausstellt. Und weiche ich zurück? Nein. Ich habe mich Seth Winston gestellt. Und ich hatte gegen ihn sogar einen guten Stand. Bis du –“, jetzt tippte sie mit dem Zeigefinger gegen seine Brust, „– mir den Boden unter den Füßen weggerissen hast.“
    Er wischte ihren Finger zur Seite. „Ein Wort, Meredith. Es war ein einziges kleines Wort. Du übertreibst total.“
    „Ich übertreibe?“ Sie erhob ihre Stimme noch mehr. „Mit diesem einen kleinen Wort hast du dich auf die Seite des Feindes gestellt. Du hast gesagt, ich wäre schuld an dem Feuer und dass ich eine Harpyie bin!“
    Er hob eine Augenbraue und sah sie schweigend an, bis ihr die Ironie ihrer lauten Worte in den Sinn kam.
    In diesem Moment sank sie in sich zusammen. Sie sah zur Seite und trat mit dem Schuh fest gegen den Wäschekorb. „Du hast mich nicht verteidigt.“
    Sein

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