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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Ärger verrauchte, als er das Zittern in ihrer Stimme hörte.
    Travis legte seine Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihn ansah. „Du hast mir gar nicht die Chance gegeben.“ Er streichelte ihre Wange mit dem Daumen. „Meri, du bist meine Ehefrau. Ich würde dich niemals betrügen.“ Schnell ließ er die Hand sinken und schob sie in die Hosentasche. Sonst hätte er Meredith geküsst. „Die Wahrheit ist, dass ich so unglaublich stolz auf dich war, wie du mit Winston umgesprungen bist, dass ich mir eine kleine Stichelei nicht verkneifen konnte. Ich wollte ihm natürlich erklären, was es mit dem Feuer auf sich hatte, aber bevor ich das machen konnte, warst du auf und davon.“
    „Ich habe alles ruiniert, oder?“ Sie klang verloren. „Ich habe mich dazu hinreißen lassen, mit ihm zu diskutieren. Ich habe dich beschämt.“
    „Nein, nichts von alledem.“ Travis sah auf sie hinunter. „Hast du denn nicht gehört, dass ich stolz auf dich bin?“ Komplimente schienen von seiner Frau abzuperlen.
    „Aber das war, bevor ich mich wie eine Harpyie verhalten habe.“
    „Um Himmels willen, Frau, du bist keine Harpyie!“
    Ihre überraschten Augen trafen die seinen. Dann, ohne eine Vorwarnung, entschlüpfte Meredith plötzlich ein Kichern. Travis bemerkte, wie auch seine Lippen zu zucken begannen, und bald lachten sie gemeinsam.
    „Hey, Trav“, rief Neill von der hinteren Veranda aus. „Winston will wissen, ob du außer den normalen Sachen noch etwas anderes bestellen willst. Da wir ja jetzt eine Frau hier haben.“
    Travis zwinkerte seiner Frau zu, deren Wangen noch rosig von ihrem Lachanfall waren. „Sag ihm, dass wir das gleich persönlich mit ihm besprechen.“
    Meredith stöhnte und griff nach dem letzten Kleid in der Waschschüssel. „Muss ich wirklich noch mal mit ihm reden, Travis? Der Mann wird unausstehlich sein, nachdem er mich mit Worten übertrumpft hat.“
    Travis grinste und schnappte sich den leeren Korb. „Du schaffst das. Da bin ich mir ganz sicher.“
    Er streckte ihr seine Hand hin, und nachdem sie ihn erst unsicher ansah, ergriff sie sie endlich. Aus einem Impuls heraus zog er sie an sich.
    „Wir sind Archers, Meri“, murmelte er, während er sie umarmte. „Wir schaffen alles, wenn wir nur zusammenhalten.“

Kapitel 20
    Nach fünf Tagen fing die schöne Fassade der Ehe allmählich an zu bröckeln. Meredith verzog ihr Gesicht, während sie in einer Schüssel Maisbrotteig knetete. Sie hatte das Haus von oben bis unten geputzt, die Männer mit Essen versorgt und sich um ihre Anziehsachen gekümmert – alles getan, was die Aufgaben einer guten Ehefrau waren. Nun … fast jedenfalls. Und genau da lag das Problem. Außer der schnellen Umarmung am Tag, als Mr Winston hier gewesen war, hatte Travis sie nicht mehr angefasst. Meredith fühlte sich wie eine Haushälterin und nicht wie eine Ehefrau.
    Sie hatte sich zunächst gesagt, dass Travis galant war, als er vorgeschlagen hatte, sie sollten sich erst besser kennenlernen, bevor sie sich auch körperlich näherkamen. Mittlerweile fragte sie sich jedoch, ob es nicht einfach eine Ausrede gewesen war, um ihr aus dem Weg zu gehen. Immerhin hatte er sie wohl nicht aus Liebe, sondern aus Pflichtgefühl geheiratet.
    „Hör auf, dich selbst zu bemitleiden, Meri.“ Sie zwang sich dazu, sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, und verteilte den Teig in einer Backform. Liebe brauchte Zeit, um zu wachsen. Es war unfair, von ihrem Ehemann zu erwarten, dass er sich über Nacht in den Helden ihrer Träume verwandelte. Außerdem war sie jetzt eine Frau und kein Mädchen mehr und sie brauchte einen Mann, der ihr zur Seite stand, nicht einen eingebildeten Helden.
    Doch sie wollte so sehr, dass sie Travis wirklich etwas bedeutete.
    Mit einem Seufzen, das in ihren Ohren immer noch sehr nach Selbstmitleid klang, öffnete Meredith die Ofentür und schob die Backform hinein. Da erst bemerkte sie die Stille um sich herum. Travis und Jim bargen unverbrannte Holzbohlen aus dem Teil der Scheune, der nicht abgebrannt war, während Neill und Crockett nach dem Vieh am Fluss sahen und sich nach neuen Weidegründen umschauten. Aber zumindest hinter dem Haus hätten Stimmen zu hören sein sollen, Geräusche, die von der Arbeit herrührten. Hämmern, Sägen. Doch auch als sie still stehen blieb und lauschte, konnte Meredith lediglich das Gackern aus dem Hühnergehege hören.
    Ihr Herz begann, schneller zu klopfen, und sie machte sich auf den Weg zur

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