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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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damit?«
    Alice dachte einen Moment nach.
    Â»Ich bin wie betäubt.«
    Das war offenbar nicht die Antwort, mit der Flo gerechnet hatte. Sie blinzelte überrascht.
    Â»Es ist einfach viel zu viel los«, versuchte Alice zu erklären. »Ich glaube, im Moment habe ich das alles noch gut weggepackt, damit mein Kopf nicht implodiert, aber das hilft natürlich nichts, wenn man herausfinden will, was man eigentlich will, um dann Ordnung in das Chaos zu bringen. Ich glaube, ich muss herausfinden, was ich für Nathan empfinde, bevor ich mich der Frage stellen kann, was ich für irgendjemand anderen empfinde. Und woher soll ich wissen, was ich für ihn empfinde, wenn ich das Gefühl habe, ihn gar nicht mehr zu kennen …?«
    Flo nickte.
    Â»Weißt du was? Das hat alles mit diesem doofen Bürokalender angefangen. Davor hatte ich nie irgendwelche Zweifel. Kaum fing ich an, Dinge zu hinterfragen, fing er an, sich zu verändern. Was meinst du denn, Flo? Du bist doch die ganze Zeit hautnah dabei gewesen. Hat er sich verändert, oder habe ich mich die ganze Zeit in ihm getäuscht?«
    Flo seufzte und zuckte mit den Schultern.
    Â»Ich bin da nicht ganz unvoreingenommen, Alice, das weißt du. Ich bin auf andere Weise genauso in ihn verliebt wie du. Er hat uns beide um den Finger gewickelt, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Aber ich weiß, dass mein süßer, liebenswerter, herzensguter Andrew nicht sonderlich auf ihn steht …«
    Â»Im Ernst?« Alice entgleisten die Gesichtszüge.
    Flo nickte.
    Â»Hat ihn angeblich immer ziemlich arrogant gefunden.«
    Â»Das hat er dir erzählt?«
    Â»Nein. Du kennst ihn ja, es kommt so gut wie nie ein böses Wort über seine Lippen … Aber wie ich bereits sagte – es ist erstaunlich, was man so alles mitbekommt, wenn man die Gespräche anderer Leute belauscht … Jetzt hör mal zu, Hasi.« Flo schlang beide Arme um Alices hängende Schultern. »Ich weiß, dass wir beide davon geträumt haben, den perfekten Mann zu finden, mit dem zusammen dann auch unser Leben perfekt sein würde. Aber eins habe ich inzwischen gelernt: Wenn wir uns seinerzeit mehr auf uns selbst konzentriert hätten statt darauf, uns unseren himmlischen Fantasie-Traumprinzen in den schillerndsten Farben auszumalen, dann wären wir beide heute deutlich glücklicher.«
    Â»Aber ich dachte, du bist glücklich mit Andrew? So richtig glücklich sogar.«
    Â»Bin ich ja auch. Aber nur deshalb, weil ich irgendwann mal beschlossen habe, dass es realistischer ist, mich mit einem Normalo zusammenzutun, als auf den Traumprinzen zu warten. Und das hat nichts mit mangelndem Respekt meinem großartigen Mann gegenüber zu tun. Andrew ist der Lammfellstiefel statt des Stilettos. Tausendmal praktischer, tausendmal bequemer, nicht ganz so sexy und gutaussehend, aber nicht minder begehrenswert. Und einfach besser für mich. Jetzt überleg doch mal: Wenn du Nathan als den Menschen wiederhaben könntest, für den du ihn mal gehalten hast. Wenn dieser ganze … Scheiß, der in letzter Zeit passiert ist, einfach nur aufgrund der Verkettung unglücklicher Umstände passiert wäre – böse Gerüchte, Racheaktionen von Dritten, Stress im Job. Wenn Nathan der Mann wäre, für den du ihn hieltest, als du dich in ihn verliebt hast – würdest du bei ihm bleiben wollen? Oder sind deine Gefühle für Daniel so stark, dass du deine Beziehung zu Nathan auch dann infrage stellen würdest?«
    Â»Ich weiß es nicht … Ich glaube, ich liebe Nathan immer noch, aber ich weiß nicht, ob ich wirklich ihn liebe oder nur das Bild des Mannes, für den ich ihn hielt … Dreißig Prozent seiner Zeit bin ich mit ihm zusammen. Aber kenne ich ihn und sein wahres Ich überhaupt zu dreißig Prozent? Wer ist Nathan wirklich? Der attraktive, dynamische, charmante Kerl, für den ich ihn hielt? Oder das kontrollsüchtige, verkniffene Arschloch, als das er sich in den letzten Monaten aufgeführt hat?«
    Flo nickte nachdenklich.
    Â»Also, es gibt natürlich nur einen einzigen Menschen, der dir diese Frage vielleicht beantworten könnte.«
    Â»Du meinst Bella?« Alice seufzte.
    Â»Wer kennt ihn besser als sie? So lange, wie sie schon für ihn arbeitet …«
    Â»Ja, und so lange, wie sie mich schon hasst, wird sie bestimmt nicht plötzlich weich werden und mir

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