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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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ihre intimsten Geheimnisse preisgeben, nur weil ich ihr ein paarmal Hühnersuppe gemacht und eine Stricknadel gebracht habe, mit der sie sich unterm Gips kratzen kann!«
    Â»Iiiih!« Flo schauderte bei der Vorstellung. Dann konzentrierte sie sich wieder. »Du hast verdammt noch mal mehr für sie getan als das, und das weiß sie ganz genau. Und wenn das nicht ausreicht, um ihre Zunge zu lösen, dann …« Flo faltete die Hände und knackte mit den Knöcheln. »Hol mich dazu, ich will die alte Hexe schon seit Jahren gerne mal in die Mangel nehmen …«
    Â»Gewalt ist keine Lösung, Florence Gently.«
    Florence setzte ein enttäuschtes Gesicht auf.
    Â»Ja, okay … Aber ich glaube wirklich, mit Bella zu reden wäre zumindest eine Möglichkeit. Was meinst du? Einen Versuch ist es doch wert.«
    Alice guckte nachdenklich. Dann nickte sie, was Flo sehr freute.
    Â»Vielleicht hast du recht. Ich werd mit ihr reden.«
    Â»Super. Und ich komme mit. Keine Widerrede.«
    Â»Ohne Folter?«
    Â»Versprochen.«
    Â»Gut. Aber, Flo, … bevor wir zu ihr gehen … also, … da ist noch etwas, das ich dir noch nicht erzählt habe …«
    Â»Noch etwas?« Flo tat, als verdrehte sie genervt die Augen. »Das ist ja wohl ein Scherz, oder? Ich glaube, für heute haben wir mehr als genug Drama gehabt. Das reicht ja für Jahre. Aber gut – schieß los.«

Dreißigstes Kapitel
    Â»Das glaub ich nicht.«
    Â»Wahnsinn, oder?«
    Â»Das glaub ich wirklich nicht.«
    Alice schaltete den Wasserkocher in der Küche des Herrenhauses ein und holte ein Tablett aus der Speisekammer.
    Â»Ich meine, das glaub ich wirklich nicht.«
    Â»Flo. Bitte.«
    Â»Ich weiß, Alice, aber – dein Vater und deine Mutter? Das glaub ich einfach ni–« Ein von Alice abgefeuerter Keks landete in ihrem Mund und brachte sie zum Schweigen.
    Â»Also, das glaub ich einfach nicht«, murmelte sie mit vollem Mund auf dem Weg die Treppe hinauf.
    Alice drehte sich zu ihr um.
    Â»Flo, es ist wahr: Meine Mutter und mein Vater sind wieder zusammen. In diesen Minuten sind sie auf dem Weg nach Gatwick, um von dort nach Südfrankreich zu fliegen, wo sie sich nach einem Haus umgucken werden. Sie wollen es sich von dem Geld kaufen, das mein Vater von Paloma wegen der Scheidung bekommen hat.«
    Flo machte den Mund auf und wollte es schon wieder sagen. Sie überlegte es sich aber doch noch mal anders, als sie Alices finsteren Blick sah.
    Â»Wer hätte das gedacht?«, brachte sie schließlich hervor und folgte Alice.
    Flo war noch nie in Bellas Teil des Hauses gewesen.
    Â»Also gut«, instruierte Alice ihre Freundin, »ich gehe zu ihr hinein und rede mit ihr – und du wartest hier, Flo. Okay?«
    Â»Im Wohnzimmer von Norman Bates’ Mutter?« Flo schauderte und sah sich mit kaum verhohlenem Unbehagen in dem sparsam möblierten Raum um. »Wie würdest du diesen Einrichtungsstil nennen, Alice? Funktional, aber frostig?«
    Alice bedeutete Flo, still zu sein, weil sie Bella in ihrem Schlafzimmer herumrumoren hörte.
    Â»Du wartest hier!«, flüsterte sie. »Setz dich.« Und sie sah Flo bitterernst an, bis diese sich endlich setzte. Dann ging Alice in Bellas Schlafzimmer und rief:
    Â»Hallo, Bella, ich habe Ihnen eine Kanne Tee gemacht.«
    Bella lag auf dem Bett. Der Fernseher lief, allerdings ohne Ton, und neben ihr auf der geblümten Tagesdecke lag ein Buch. Sie sah auf, als Alice das Zimmer betrat, und Alice ließ fast das Tablett fallen vor Schreck, als Bella sie mit einem freundlichen Lächeln begrüßte.
    In Windeseile stellte Alice das Tablett auf dem Nachttisch ab. Nur für den Fall, dass Bella das noch einmal tun und sie sich noch mehr erschrecken würde.
    Â»Earl Grey?«
    Â»Ja, danke, das ist sehr nett.«
    Â»Kekse?«
    Â»Gerne, danke.«
    Alice schenkte ihr ein, reichte ihr die Kekse, bekam dann Muffensausen und wollte sich verkrümeln. Doch Flo stand gleich auf der anderen Seite der Tür, versperrte ihr den Weg und flüsterte tonlos, aber bestimmt: »Frag sie, Alice! Rede mit ihr!«
    Alice drehte sich um und ging wieder hinein.
    Ãœberrascht sah Bella von ihrer Teetasse auf.
    Â»Ist alles in Ordnung, Miss Cooper? Sie sehen so … erhitzt aus.« Fragend und ein klein wenig hämisch zugleich zog sie die Augenbraue hoch.
    Alice atmete einmal tief durch und legte

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