Kann ich den umtauschen?
Gruppe von Kellnern, die sich in der Nähe der Tür zur Küche versammelt hatte. Er bedeutete ihnen, sich in Bewegung zu setzen. »Marsch, Marsch! Ich will nicht, dass irgendjemand ein leeres Glas in der Hand hält!«
Er schwieg, während sämtliche Kellner sich wie Ameisen durch die Gästeschar bewegten.
»Der Mann ist einfach so hammerattraktiv, der steht schon länger auf meiner Liste«, hörte Alice eine junge Frau neben sich ihrer Freundin zuraunen.
»Was denn für eine Liste?«, fragte die Freundin.
»Männer, mit denen ich gevögelt haben will, bevor ich dreiÃig werde.«
»Isobelle! Er hat eine Freundin! Und mit der wohnt er sogar zusammen!«
»Aber nicht in London.«
»Isobelle!«, quietschte die andere jetzt noch lauter, doch ihre Empörung schlug jetzt um in bewunderndes Lachen. »Pscht! Mag ja sein, dass sie nie in London ist, aber das heiÃt doch, dass sie sehr wohl hier sein könnte. Wer weiÃ, vielleicht steht sie ja sogar neben dir?«
Die Frau sah sich um, ihr Blick streifte Alice nur kurz, und dann lachte sie.
»Ach, was«, höhnte sie, »Nathan Masters Freundin müsste ja wohl vom Kaliber einer Helena Christensen oder Claudia Schiffer sein, oder? Und so eine sehe ich im Umkreis von zehn Metern nirgends. AuÃer uns natürlich!«
Alice und Flo sahen einander an. Flo nahm einen imaginären Hockeyschläger zur Hand und briet »Isobelle« damit von hinten eins über. Sie musste die Prügelstrafe jedoch einstellen, als ein Kellner, der sich auf die Lippe biss, um nicht laut loszulachen, ihnen Champagner anbot.
»Gut. Sind jetzt alle versorgt? Wunderbar. Also, wie ich bereits erwähnte, ich habe etwas sehr Wichtiges zu sagen â¦Â«
»Er holt dich bestimmt gleich nach vorne, Alice â¦Â«, flüsterte Flo besorgt.
»Also, Folgendes: Ich bin extrem stolz, und es ist mir eine riesige Freude, â¦Â«
Flo griff Alices Hand.
»⦠Ihnen allen mitteilen zu können, dass Masters Inc. soeben den fettesten Deal der Firmengeschichte gelandet hat, ⦠und das, meine Lieben, heiÃt: Ab heute sind wir ein Global Player!«
Die Menge fing wieder an, begeistert zu jubeln, doch Nathan hob die Hand, um wieder für Ruhe zu sorgen.
»Als wir anfingen, von der Fusion mit Philadelphia zu reden, wurde uns von allen Seiten gesagt, das werde nie klappen. Wir haben das Gegenteil bewiesen! Und zwar so überzeugend, dass die anvisierte Fusion sogar zu einem Ãbernahmeangebot geführt hat â¦Â« Er hielt inne, als wieder Jubelrufe und Pfiffe ertönten. »Masters Incorporated ist jetzt der Name in Sachen weltweites Fondsmanagement. Wir haben Büros in jeder wichtigen Stadt von London bis Hongkong ⦠Also, stoÃen wir an ⦠auf uns ⦠WIR HABEN ES GESCHAFFT !«
Der Jubel war ohrenbetäubend.
Nathan stand da vorne wie ein Prediger bei einer religiösen Versammlung, der seine Schäfchen immer mehr aufputscht. Wahrscheinlich würden die Gäste in Kürze reihenweise in Ohnmacht fallen und anfangen, verzückt zu schreien.
Dann hob er wieder die Hände, um für Ruhe zu sorgen, und wie ein Orchester, das den Anweisungen seines Dirigenten folgt, verstummte die Gästeschar.
»AuÃerdem ⦠Viele von Ihnen wissen es wahrscheinlich nicht, aber wir haben heute noch etwas ziemlich Wichtiges zu feiern ⦠Alice? Wo zum Teufel bist du? Kann mir mal bitte jemand Alice hierher schaffen?«
Jeder sah sich in seiner direkten Nachbarschaft um.
Die unverblümte »Isobelle« sah ihre Freundin an und schnitt eine Grimasse.
Alice war entsetzt und versteckte sich hinter Flo.
Da tauchte aus Nathans Schatten eine Gestalt auf. Clarence. Er flüsterte Nathan etwas zu und zeigte auf Alice.
Aller Augen richteten sich auf sie.
Genau wie in dem Traum, in dem man splitternackt in der Schule ist und sich nirgends verstecken kann.
»Hey, da bist du ja! Was zum Teufel machst du so weit weg von mir, Miss Cooper!?«
Im Raum war es mucksmäuschenstill.
»Na ja, wenn du dich also am anderen Ende des Raumes herumtreibst, Alice, dann muss ich es dir eben zurufen â¦Â«
Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Alice schloss die Augen.
»Alles Gute zum verdammt beschissenen Geburtstag«, flüsterte sie sich selbst zu, bevor sie tief durchatmete, die Augen wieder öffnete und ihn ansah.
»Alice Cooper«, sprach er
Weitere Kostenlose Bücher