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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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lächelte und küsste sie, bevor er ihr Gesicht wieder losließ.
    Â»Und was deine Geschenke angeht … das werde ich natürlich wiedergutmachen, das weißt du …«
    Â»Das ist mir nicht wichtig.«
    Â»Mir aber. Ich muss doch meine Alice glücklich machen … Na, das sieht aber vielversprechend aus!« Er zog die eingepackte Zeichnung zu sich heran. »Soll ich es aufmachen?«

    Er hatte sich exorbitant über die Zeichnung gefreut und umgehend Clarence aus der Küche zitiert, damit er sie neben der ersten Zeichnung über ihrem Bett aufhängte.
    Doch in Alices Augen hatte sie ihren Glanz verloren.
    Sie war so aufgeregt gewesen, als sie sie entdeckt hatte. Sie war das perfekte Geschenk für ihren perfekten Mann gewesen. Denn sie hatte stets geglaubt, dass Nathan perfekt sei: ein lupenreiner Diamant, ein Mann ohne Fehler.
    Vielleicht war es tatsächlich N wie naiv, zu glauben, dass es einen solchen Mann geben kann.
    Vielleicht war es das, was Amy ihr sagen wollte.
    Mach die Augen auf, Alice, nimm die Scheuklappen ab.
    Jeder hat irgendwelche Schwächen.
    Niemand ist perfekt.
    Und sie hatte Nathan ganz klar auf das sprichwörtliche Podest gestellt, und zwar auf eins, das so hoch war, dass es mit dem K2 und dem Mount Everest um den Titel »höchste Erhebung der Welt« konkurrieren konnte.
    Der Absturz von da oben war entsprechend tief, und Alice hatte den dumpfen Verdacht, dass am Ende nicht Nathan, sondern sie mit Blessuren am Boden liegen würde.

Neuntes Kapitel
    Am 26. waren sie bei Andrew und Flo zum Mittagessen eingeladen. Die Gentlys hatten den Heiligen Abend sowie den Vormittag des 25. bei Andrews Eltern in Poole verbracht und wollten am 27. über Silvester zu Flos Eltern nach Whattelly on Sea verschwinden. Für ein gemeinsames Weihnachtsessen kam nur der 26. in Frage, daran hielten sie seit Wochen fest.
    Hochzeiten, Beerdigungen und Weihnachten waren die einzigen Anlässe, zu denen Alice ausnahmsweise mal ein Kleid trug, aber am zweiten Feiertag ließ die Ausnahmesituation bereits nach, und sie trug wieder Jeans. Aber immerhin ihr bestes schwarzes Paar, kombiniert mit einem wunderschönen, perfekt zu ihren Augen passenden grauen Kaschmirpulli, den ihre Mutter ihr zu Weihnachten geschickt hatte.
    Alice tuschte sich im Badezimmer die Wimpern, als sie Nathan ins Schlafzimmer kommen hörte. Er war schon seit Stunden auf. Alice hatte ausgeschlafen und war davon ausgegangen, dass er es ihr gleichtun werde, aber stattdessen hatte er in seinem Arbeitszimmer gesessen und eine Telefonkonferenz geführt. Er verschwand ins Ankleidezimmer, und Alice setzte sich auf das Bett, um ihr einziges Paar schicke Stiefel anzuziehen. Sie staunte nicht schlecht, als er in einem todschicken steingrauen Anzug wieder herauskam.
    Â»Bisschen übertrieben für ein Mittagessen bei Flo und Andrew, oder?«
    Er brauchte gar nicht zu antworten, sein Blick sagte alles. Sie gab den Kampf mit dem Reißverschluss des Stiefels auf und sah grenzenlos enttäuscht zu ihm auf.
    Â»Nein, … Nathan, … das ist nicht dein Ernst. Nicht heute.«

    Bei der Telefonkonferenz war ein Problem mit einem Vertrag aufgetaucht, der Vertrag musste geändert werden, der neue, geänderte Vertrag musste von fünf Personen im Beisein ein und desselben Anwalts unterzeichnet werden. Der neue Vertrag musste spätestens um neun Uhr am nächsten Morgen stehen.
    Also doch heute.
    So kam es, dass Alice in Begleitung einer großen Flasche Champagner, einer Tasche voller Geschenke und einer von Sorgenfalten gezeichneten Stirn vor Flos Tür stand. Ohne Nathan.
    Flos hocherfreutes Grinsen, als sie die Tür öffnete, erstarb beim Anblick ihrer Freundin.
    Â»Wo ist Nathan?«
    Alice verzog das Gesicht.
    Flo klappte die Kinnlade herunter.
    Â»Oh Gott, nein. Das ist doch nicht dein Ernst! Er ist nach London gefahren?«
    Â»Jeps.« Alice seufzte.
    Wortlos nahm Flo Alice in den Arm.
    Sie duftete nach einem neuen Parfum und dem altbekannten Shampoo.
    Â»Komm, jetzt nasch erst mal ein paar von Andrews Marotten, dann geht’s dir gleich besser.«
    Andrew war in der Küche, wo eine wunderbar festliche Atmosphäre herrschte, warm und gemütlich. Eine Lichterkette schlängelte sich über die Küchenschränke, und Andrew steckte in einer roten Schürze und einer Weihnachtsmann-Zipfelmütze mit einem Mistelzweig daran. Es duftete verlockend nach

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