Kann ich den umtauschen?
sicher, wie viel ich da reininterpretieren soll. Ich weiÃ, dass ich eigentlich abgrundtief enttäuscht sein sollte â aber was ich tatsächlich empfinde, ist einfach nur Wut. So, wie wenn jemand sich in der Schlange vordrängelt . .. Das nervt tierisch, aber nicht genug, um dem Vordrängler auf die Schulter zu tippen und sich mit ihm zu streiten.
In diesem Zusammenhang dann vielleicht mal ein Zitat:
»Wo keine Eifersucht ist, da ist auch keine Liebe.« (Augustinus Aurelius)
Wenn ich das als Frage verstehe, ⦠könnte ich dann jetzt bitte mal ein paar Antworten bekommen?
Zwanzigstes Kapitel
Es war ein merkwürdiges Wochenende.
Vor allem deshalb, weil Nathan wieder einmal so tat, als sei überhaupt nichts Ungewöhnliches vorgefallen. Er war ganz der entspannte Wochenend-Nathan, und obwohl Alice gar nicht danach zumute war, machte auch sie einen auf ganz entspannte Wochenend-Alice. Das Thema »El« wurde groÃzügig ausgespart. Nathan blieb sogar bis Montagfrüh in Whattelly â was eine absolute Seltenheit geworden war. Normalerweise fuhr er lieber schon sonntagabends zurück nach London, damit er am nächsten Tag schon morgens im Büro sitzen konnte und nicht um fünf Uhr aufstehen musste, um dann nur im Berufsverkehr festzuhängen.
Alice stand an diesem Montagmorgen um sieben auf. Das Haus war erfüllt von köstlichem Duft nach Bourbonvanille, Biskuitkuchen, Buttercreme und allen möglichen anderen süÃen Köstlichkeiten. Bella war schon seit Stunden auf und backte.
Sie war eine ausgezeichnete Bäckerin.
Und ab und zu veranstaltete sie so eine Art Backorgie und füllte die Tiefkühltruhe mit Leckereien auf.
Ihr Madeirakuchen war legendär.
Vier Stück davon lagen zum Abkühlen auf einem Rost. Ganz in Alices Reichweite.
Plötzlich saà Alice der Schalk im Nacken, und aus einer Laune heraus wartete sie, bis Bella ihr den Rücken zuwandte, und stibitzte dann einen ganzen Kuchen. Sie packte ihn blitzschnell in ihre Brotdose und machte sich dann flugs aus dem Staub. Sie schwang sich aufs Fahrrad, lachte lauthals über diesen Mundraub und erwartete eigentlich fast, dass Bella mit einer Schrotflinte hinter ihr herkommen und sie niederstrecken werde, noch bevor sie die Pförtnerhäuschen passiert hatte.
Aber Alice kam unversehrt in ihrer Konfitürenküche an und machte sich an einem Haufen früher Babytomaten zu schaffen, die Bob ihr aus den Gewächshäusern des Anwesens gebracht hatte. Sie wollte ausprobieren, ob sie ein süÃes Bloody-Mary-Chutney daraus zaubern und so ihre Produktpalette ein wenig erweitern konnte.
Um halb zwölf rührte sie in verschiedenen Töpfen auf ihrem achtflammigen Industrieherd, als sie hörte, wie die Tür mit einem Knarren geöffnet und dann wieder zugeschlagen wurde und jemand hereinkam.
»Du weiÃt doch, dass ich dich heute nicht brauche«, rief sie, ohne sich umzudrehen. »Wenn du also nur gekommen bist, um deine neueste Anmache an mir auszuprobieren, sei gewarnt: Ich bin nicht in der Stimmung.«
»Mist, dabei hatte ich eine wirklich tolle neue Anmache, die ich ausprobieren wollte â¦Â«
Entsetzt fuhr Alice herum, denn die Stimme, die sie da gerade gehört hatte, war ganz sicher nicht Floyds Stimme. Sie sah sich Daniel gegenüber.
»Oh, tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass Sie das sind â¦Â«
Zu Alices Erleichterung lächelte er sie an.
»Na, da bin ich aber froh. Habe mir schon Sorgen gemacht, was für einen Eindruck Sie wohl beim letzten Mal von mir gewonnen haben â vielleicht waren die Mojitos doch nicht so eine gute Idee â¦Â«
»Nein, wirklich, es war nur ⦠Ich dachte, Sie seien Floyd. Der Mann, der meine Waren ausliefert. Was machen Sie hier? Also, in diesem Teil des Waldes, meine ich, ⦠nicht hier drin, ⦠ich meine ⦠Herzlich willkommen, freut mich, Sie zu sehen â¦Â«
»Ich bin vorbeigefahren, sah das Schild und habe mich gefragt, ob das wohl Ihr Geschäft ist. Barbara hat mir erzählt, dass Sie Konfitüre herstellen, aber mir war nicht klar, in welcher GröÃenordnung ⦠Beeindruckend. Wie lange machen Sie das schon?«
»Fünf Jahre.«
»Im Ernst? Wow. Muss ja gut laufen.«
»Ja, ziemlich gut sogar. Im Moment könnte ich allerdings gut ein paar neue Kunden gebrauchen.«
»Also taugen Ihre Kreationen
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