Kann ich den umtauschen?
Urlauber jeden Sommer in Whattelly sind â¦Â«
»Ja, schon erstaunlich«, nickte Alice.
»Und das sind Touristen, Alice, also Leute, die auf Souvenirjagd sind â und es gibt ja wohl kaum ein besseres Souvenir als Ihre Marmelade oder Alices â¦Â«
»Asphaltbrocken«, half Alice ihm aus, als er stockte. »Weil sie nämlich ungefähr genauso groà sind.«
»Asphaltbrocken«, nickte er. »Vielleicht müssen wir noch über den Namen nachdenken â¦Â«
»Jetzt wollen Sie mich wohl ärgern«, witzelte Alice und schob ihn sanft beiseite, damit sie eine beträchtliche Menge Zucker in den Topf schütten konnte, dessen Deckel er gerade anhob.
»Ich meine das ernst ⦠Sie haben mir doch gerade gesagt, dass sie Ihr Geschäft erweitern wollen, dass Sie mehr Kunden brauchen, und Sie haben alles hier, was Sie dafür brauchen ⦠Lassen Sie sich so einen Tresen und die Regale bauen, hängen Sie ein Schild über die Tür, und los gehtâs. Und Sie sind doch sowieso hier, Sie brauchen also niemanden dafür zu bezahlen, sich hier an die Kasse zu setzen â¦Â«
Doch Alice schüttelte den Kopf.
»Ich weià nicht, ob ich das beides schaffen könnte â Einkochen und Kunden zu bedienen ⦠Denn wenn die Konfitüre erst mal angebrannt ist, ist der Duft nicht mehr die beste Reklame. Obwohl â¦Â« Sie hielt kurz inne, als ihr ein Gedanke kam. »Lucy hängt doch im Sommer sowieso die meiste Zeit hier bei mir herum ⦠Die hätte bestimmt nichts dagegen, sich ein bisschen was dazuzuverdienen â¦Â«
»Lucy?«
»Sie haben sich wohl noch nicht besonders viel unters einheimische Volk gemischt, was?« Alice lächelte ihn nachsichtig an. »Eine Freundin von mir, ganz süÃ, könnte bestimmt super mit den Kunden umgehen â¦Â«
»Sehen Sie, Sie stellen es sich bereits vor!«
Und das tat Alice tatsächlich. Sie sah den hölzernen Tresen vor sich, die Regale neben der Tür â vor ihrem inneren Auge waren sie voll beladen mit Marmeladengläsern, Zellophantüten mit Honigbonbons (aus dem Honig von Evan Sweetleys Bienen), Trüffeln und Pralinen, die sie machte und die Lucy, Flo, ihre Mutter und sogar die so schwer zufriedenzustellende Bella so liebten, sowie stapelweise Tüten mit Alices Keksen in allen möglichen Geschmacksrichtungen â von Flos geliebter Schwarzkirsche mit Schokolade bis hin zu Floyds Kokosnusskaramell ⦠Sie sah es alles ganz genau vor sich ⦠Aber trotzdem war sie sich nicht sicher.
»Glauben Sie wirklich, dass ich das könnte?«
»Na ja«, sagte Daniel und lächelte sie aufmunternd an, »wie Henry Ford bereits sagte: âºWer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.â¹Â« Dann verstummte er und sah sie verlegen an. »Hören Sie ⦠Ich bin wirklich nicht hergekommen, um Ihnen zu sagen, wie Sie Ihr Geschäft führen sollen ⦠Eigentlich hatte ich gehofft, dass Sie Mitleid mit dem Neuen haben, der noch keine Freunde hat, und mich zum Mittagessen ins Pub begleiten würden ⦠Wenn ich das richtig sehe, habe ich auÃerdem einen GroÃteil Ihres Kuchens vertilgt â¦Â« Er biss sich auf die Unterlippe und tat, als schäme er sich. »Ich schulde Ihnen also was.«
Zu seiner Enttäuschung zögerte Alice.
»Das würde ich wirklich gerne, aber ich habe noch so unglaublich viel zu tun â¦Â«
»Marmelade umrühren?«
»Genau ⦠Obwohl diese hier ja wohl fast fertig ist, wenn ich das richtig sehe â¦Â« Sie nahm ein groÃes metallenes Thermometer zur Hand und hielt es in den überdimensionalen Metalltopf. »Hat genau die richtige Temperatur â¦Â«, stellte sie fest und dachte noch mal über das »Nein, danke« nach, das sie eigentlich hatte formulieren wollen.
»Ach, kommen Sie, vergessen Sie mal eine Stunde lang Ihre Arbeit ⦠Vielleicht könnten Sie mich beim einheimischen Volk einführen?«
»Also, im Duck & Bucket gibt es hervorragendes Essen. Die Frage ist nur, ob es Sie stören würde, wenn man Sie während des Essens anstarrt?«
»Solange ich nur angestarrt werde und niemand versucht, mir meine Pommes zu stehlen, sollâs mir recht sein. Also, was sagen Sie?«
»Darf ich Ihnen ein paar Pommes stehlen?«
»Klar.«
»Gut, dann los.«
Es war, wie Alice es
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