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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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wir auf einmal alle weg.«
    Â»Ich hab ja immer noch Flo.«
    Â»Ach, ja, Alice und Flo, das ewige doppelte Lottchen. Ihr erinnert mich viel mehr an ein altes Ehepaar als Duncan und ich. Vielen Dank, dass wir bei euch wohnen durften! Bis in drei Jahren, ja?«

    Kaum waren sie abgefahren, schnappte Alice sich ihr Fahrrad und strampelte auf direktem Weg zu Flo.
    Die saß – noch immer im Morgenmantel – im Garten, trank Orangensaft und aß getoastete Käsesandwiches.
    Â»Ah! Du lebst also noch! War ja wirklich eine tolle Idee von mir, ›in vino veritas‹ zu suchen – du bist regelrecht kollabiert. Grade hatte ich noch mit dir geredet, und binnen Sekunden lagst du bewusstlos auf dem Sofa …« Dann sah Flo Alices Gesicht. »Was ist denn los, Alice? Was um alles in der Welt ist passiert?«
    Â»Na ja, ein paar Wahrheiten hat der Wein letzte Nacht dann doch noch hervorgebracht …«
    Florence machte keinen Mucks, während Alice ihr unbeholfen erklärte, was vorgefallen war.
    Â»Ach, Alice …« Flo nahm ihre Hand und drückte sie ganz fest. »Du weißt ja, dass sie schon immer die Freundin gewesen ist, die ich eigentlich gar nicht mag.«
    Â»Ã–h … Oxymoron … oder?«
    Â»Du weißt schon, was ich meine.«
    Â»Jetzt schon.«
    Â»Soll ich dir ein Bild von ihr besorgen und eine Dartscheibe draus machen?«
    Alice wollte lachen, fing aber stattdessen an zu schluchzen.
    Florence nahm sie in den Arm.
    Â»Alternativ könnten wir ihr Bild auf ein paar Klopapierrollen drucken lassen«, murmelte sie in Alices wie üblich nach Obst riechendes Haar.
    Dieses Mal gelang es Alice dann doch zu lachen.
    Â»Gut, dann gehe ich jetzt also rüber, rupfe ihr jedes blond gefärbte Haar einzeln aus und zwinge sie, es zu fressen.«
    Â»Sie ist weg.«
    Â»Ah, großartig. Weggelaufen. Typisch. Und Nathan? Was hat er dazu gesagt?«
    Â»Kein Wort.«
    Â»Und du hast ihn nicht darauf angesprochen?«, fragte Flo erstaunt.
    Alice schüttelte den Kopf.
    Â»Diese verdammte El! Also wirklich, so eine blöde Kuh, so eine Schlange! Aber du meinst, dass sie ihn geküsst hat?«
    Â»Glaube schon, ja … weil … Na ja, ich habe nicht gesehen, wer angefangen hat, aber er hat sich von ihr gelöst und irgendwas gesagt wie ›Das hättest du nicht tun sollen‹ oder so.«
    Â»Echt?« Florence wirkte erleichtert. »Dann ist ja gut: El hat’s versucht, und er hat ihren Versuch abgewehrt.«
    Â»Kann schon sein. Hat aber eine ganze Weile gedauert, bis er sich gewehrt hat.« Alice biss sich auf die Unterlippe und wollte vermeiden, dass Flo sah, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. »Vielleicht war das Ganze doch gegenseitiger, als seine Worte vermuten lassen … Ich meine, irgendetwas hat sich nun mal verändert … seit Weihnachten, … er ist anders, … wir sind anders … Sie hat gesagt, sie konnte ihm nicht widerstehen, und vielleicht ging es ihm ja genauso …«
    Â»Du bist viel, viel schöner als sie, Alice.«
    Â»Danke, Flo, lieb von dir.«
    Â»Ich meine das ernst. Und ich spreche von äußerer und innerer Schönheit.«
    Â»Aber das heißt nicht, dass er nicht ein Auge auf sie geworfen haben kann … Meinst du, er hat ein Auge auf sie geworfen?«
    Â»Was meinst du denn?«
    Alice nickte.
    Â»Aber vielleicht rede ich mir da auch bloß was ein. Vielleicht bin ich bloß ein bisschen paranoid, weil sie sich so gut verstanden haben.«
    Â»Du und paranoid?« Flo riss die Augen auf. »Du hast gesehen, wie dein Mann eine andere Frau geküsst hat, und überlegst, ob du paranoid bist?«
    Â» Sie hat ihn geküsst«, korrigierte Alice.
    Â»Und da bist du dir ganz sicher?«
    Â»Nein.«
    Â»Dann solltest du ihn zur Rede stellen, Alice. Ich fasse es nicht, dass du kein Wort gesagt hast. Ich hätte Andrew längst gegen die Wand gedrängt und ihm ein Küchenmesser an den Hals gehalten … Du musst ihm sagen, was du gesehen hast, und ihn bitten, dir zu erklären, was da passiert ist …«
    Â»Ja klar, nichts einfacher als das – ich stelle ihn zur Rede, und er sagt mir sofort die Wahrheit!«
    Â»Füll ihn ab«, lautete Flos Vorschlag. »Wenn ich was von Andrew wissen will, fülle ich ihn so mit Wein ab, dass in seinem Kopf gar kein Platz mehr ist für Geheimnisse – und dann kommen

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