Kann ich den umtauschen?
sich auf den Ellbogen und sah sie eine Weile merkwürdig lächelnd an.
»Und wenn da eine andere Frau wäre, ⦠eine andere, die mich in ihr Bett locken möchte, die mich für sich haben will, ⦠würdest du dann nicht um mich kämpfen, Alice?«
Alice schwieg.
Sie dachte darüber nach, dass er ihrer letzten Frage ganz klar ausgewichen war.
Und dann schüttelte sie zu ihrer beider Erstaunen entschieden den Kopf.
»Nein. Würde ich nicht.«
»Würdest du nicht?« Er wirkte ehrlich überrascht.
Alice sah ihn einen Moment an und lächelte dann. Ein seltsames, wehmütiges kleines Lächeln, das ihn ein klein wenig beunruhigte, weil er es noch nie an ihr gesehen hatte.
»Also, Nathan â¦Â«, erwiderte sie bedächtig, aber mit fester Stimme. »Wenn du mich betrogen hättest, dann glaube ich, offen gestanden, dass du derjenige wärest, der um mich kämpfen müsste.«
Und damit knipste sie das Licht aus und drehte sich um.
Sie staunte nicht schlecht, als er Sekunden später schnarchte.
Es war nicht jenes leise, murmelnde, sexy Schnarchen, sondern ein weinseliges, dröhnendes, ohrenbetäubendes Sägen, bei dem fast der Putz von der Stuckdecke fiel.
Eine Stunde später schnarchte er immer noch, und Alice war immer noch wach.
Sie knipste das Licht wieder an und schnappte sich ihr Kalender-Tagebuch.
I steht für Ignoranz.
Also gut, ich habe eine Frage gestellt, ich habe eine ehrliche Antwort bekommen â worüber beschwere ich mich eigentlich? Ich weiÃ, es mag nicht besonders rational sein, aber wenn ich euch Männern mal einen Rat geben darf: Wenn eure bessere Hälfte attraktive Freundinnen hat und wenn euch keine andere Wahl bleibt, als regelrecht scharf auf diese zu sein â dann solltet ihr es um Himmels willen nicht auch noch offen zugeben!
Denn A steht nicht nur für Arschloch. A steht auch für Aufrichtigkeit . Aber wenn ich an dieser Stelle selbst ganz aufrichtig bin, dann muss ich mir eingestehen, dass es durchaus Situationen gibt, in denen Aufrichtigkeit nicht besonders angebracht ist. Für diese Fälle kehre ich kurz zurück zu D und füge Diplomatie hinzu.
Man sollte wirklich nachdenken, bevor man mit der vollen Wahrheit antwortet.
Ja, jetzt mag ich selbst als unaufrichtig und H wie heuchlerisch dastehen, und vielleicht bin ich das auch, aber das ist einfach ein Punkt, an dem die üblichen Regeln keine Gültigkeit haben.
Wenn ihr zum Beispiel gefragt werdet: » Liebling, sag mal ganz ehrlich, habe ich in der Hose einen fetten Arsch? « , dann darf die korrekte Antwort niemals, ich wiederhole: niemals lauten: » Ja, mein Engel, du hast darin einen ausgewachsenen Nilpferdhintern! « Die richtige Antwort lautet: » Schatz, in meinen Augen bist du auch in einem Kartoffelsack schön, und deinen Hintern finde ich wie auch den gesamten Rest an dir schlicht und ergreifend perfekt. «
Ich weiÃ, das klingt völlig bescheuert, wenn wir doch ansonsten immer und überall Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit einfordern, aber es gibt da nun mal noch etwas anderes, das eine Beziehung viel schneller zerstören kann als ein ordentlicher Klacks gepflegter Heuchelei.
Ich spreche von E wie Eifersucht .
Eifersucht ist der stete Tropfen Wasser auf einem Salzblock, die Fäulnis im Gebälk, der Rost an einem BMW , zunächst unbemerkt, aber zerstörerisch. Sie kann eine gute Beziehung so schnell in eine schlechte verwandeln, wie ein Heuschreckenschwarm ein Getreidefeld leer fressen kann.
Wobei Eifersucht nicht mit Zuwendung oder Fürsorge zu verwechseln ist. Ich meine nicht, dass man jedes Mal, wenn jemand dem eigenen Liebsten ein bisschen zu dicht auf die Pelle rückt, gleich einen Tobsuchtsanfall bekommen muss, um seine grenzenlose Liebe für ihn zu beweisen.
In einer gesunden Beziehung jedenfalls sollte es nicht so laufen.
Ist G wie Gleichgültigkeit das Gegenteil von Eifersucht?
Nun ist es ja so, dass ich weiÃ, dass meine bessere Hälfte eine meiner sogenannten besten Freundinnen ausgesprochen attraktiv findet. Und zu meiner eigenen Ãberraschung stelle ich fest, dass ich zwar sauer auf ihn bin â stinksauer sogar â, aber dass ich mich nicht in ein groÃes grünes Monster verwandelt habe, das ihm die Augen auskratzen und sie ihr zum Fraà vorwerfen möchte.
Das ist wirklich ein ziemlich seltsames Gefühl, und ich bin mir noch nicht
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