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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Landung bei Cavattino vor, damit die Franzosen nicht ihre Truppen nach Süden dirigierten.
    Auch der zweite Tag verlief planmäßig. Die Kanonenboote stießen in die Po-Arme vor und hinderten feindliche Truppen, sich zu sammeln und Nugent in die Flanke zu fallen. David beobachtete die Operationen mit Kapitän Markwood vom Achterdeck. Da meldete der Ausguck den Kutter Wight mit eiligen Depeschen.
    »Es wird noch eine Weile dauern. Schicken Sie den Leutnant dann bitte in meine Kajüte, Mr. Markwood.«
    Leutnant Holmes machte ein verlegenes Gesicht, als er Davids Kajüte betrat. David achtete nicht weiter darauf und fragte: »Na, was bringen Sie Eiliges, Mr. Holmes?«
    »Eine Anfrage von Admiral Sir John Gore, Sir.«
    »Kenne ich nicht. Wie kommt der hierher?«
    »Er soll Sie ablösen, Sir.«
    Nun war David verdutzt. »Geben Sie her!«
    David öffnete den Brief und las: »Sir David, ich bin untröstlich, dass ich Ihnen auf diesem Wege mitteilen muss, dass ich nach Triest kommandiert worden bin, um das Kommando Seiner Majestät Schiffe in der Adria zu übernehmen. Die Admiralität hat mir versichert, dass Sie rechtzeitig vom Kommandowechsel informiert werden würden. Und nun erfahre ich vom Schreiber der Admiralität, dass Sie keine Depesche erhalten haben und zu einer Unternehmung ausgelaufen seien. Es ist mir sehr peinlich. Darf ich Sie bitten, nach Triest zurückzukehren, sobald es Ihre Pläne zulassen, da ich gehalten bin, das Kommando sofort zu übernehmen und da General Hiller mich bereits vor meinem Antrittsbesuch mit Anfragen eindeckt. Mit der Bitte um Verständnis Ihr sehr ergebener John Gore.«
    »Mr. Holmes, würden Sie bitte Kapitän Markwood fragen, ob er in meine Kajüte kommen kann? Könnten Sie bitte noch einen Moment auf dem Achterdeck warten.«
    Kapitän Markwood kam unverzüglich und merkte David an, dass etwas Unerwartetes vorgefallen war. »Schlechte Nachrichten, Sir?«
    »Wie man es nimmt. Lesen Sie selbst!«
    Markwood nahm den Brief und las. Als er fertig war, stand ihm der Mund offen. Dann schimpfte er los: »Das ist ja eine Unverschämtheit, Sir. So kann man mit einem Mann Ihrer Reputation doch nicht umgehen. Was denkt sich diese Admiralität?«
    »Mr. Markwood, Depeschen können auch verloren gehen.«
    »Aber Sir! Admiralitätsdepeschen werden in dreifacher Ausfertigung auf drei Wegen versandt. Da ist das ausgeschlossen. Und der Landweg ist jetzt am schnellsten.«
    David blickte nachdenklich. »Ich habe mich gegen die Politik des Auswärtigen Amtes gestellt, indem ich mich der Übernahme aller Gebiete durch die österreichische Verwaltung widersetzte. Das ist ein Grund für eine Zurechtweisung, aber kein Grund für eine Kränkung.«
    »Der Admiralität ist alles zuzutrauen, Sir.«
    »Sie vergessen, dass der Erste Seelord ein alter Freund von mir ist.«
    »Sir Hugh! Während Sie in Kotor waren, kam die Gazette mit der Meldung, dass er einen schweren Unfall hatte, als seine Kutsche umstürzte. Er soll einen Arm und Rippen gebrochen haben. Ich habe vergessen, es Ihnen zu sagen, Sir.«
    »Wenn etwas schief geht, geht alles schief, sagt man immer. Aber Mr. Markwood, ich würde immer wieder handeln, wie ich es tat. Und wenn die Herren Lords mir das Kommando nehmen, dann wird sich ein alter Wunsch meiner Frau erfüllen und ich kann bei ihr sein. Sind Sie so freundlich und rufen mir jetzt Mr. Holmes, während ich eine Notiz an meinen Nachfolger schreibe? Bitte bereiten Sie alles vor, damit wir nach Triest zurücksegeln können.«
    David schrieb einige Zeilen an Admiral Gore, dass er sofort zur Übergabe nach Triest zurückkehre. Dann bat er Mr. Holmes, die Nachricht zu überbringen. »Die Milford folgt Ihnen mit der Gemächlichkeit dieser alten Damen.«
    Mr. Roberts diktierte er dann Briefe an General Nugent und an seine Kapitäne. »Der Brief an den General muss sofort expediert werden. Die anderen Briefe sind weniger eilig.«
    Mr. Roberts stand wie erstarrt und war unfähig zu antworten.
    »Was ist, Mr. Roberts?«
    »Aber, Sir. Das geht doch nicht. Einen besseren Admiral gab es in der Adria noch nicht. Sie haben alles erobert, Sir. Man kann Sie doch nicht so wegschicken.«
    »Mr. Roberts, man kann. Und ich habe doch genug Glück und Ehrungen erfahren. Wenn ich zurückdenke, denke ich nicht an Kränkungen, sondern an die Unterstützung und Treue, die Sie und viele andere mir gewährt haben. Dadurch konnte ich doch erst erfolgreich sein. Wir werden auch in der Heimat glücklich sein, Mr. Roberts. Und

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