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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Jonas Jacob Hudson, haben vor einem Jahr einen kleinen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde gebracht, um das Zentrum der moslemischen Welt im Mittleren Osten zu vernichten. Alle Versuche, das kosmische Geschoss zu neutralisieren, sind nicht nur gescheitert, sondern haben alles noch schlimmer gemacht. Der Asteroid ist in mehrere Teile zerbrochen. Aus der von den Neuen Illuminaten des Erleuchteten für die islamische Welt geplanten Katastrophe wird nun ein globales Desaster, das vor allem die Amerikanische Hegemonie treffen wird. In zwei Tagen stürzt das erste Bruchstücke auf der Erde.«
    »Wo?«, fragte Valdorian besorgt.
    »In der Nähe von Hawaii. Ein gewaltiger Tsunami wird die Folge sein.«
    »Ist Hawaii sehr nahe? Sind wir direkt betroffen?«
    Diamant wich mehreren Gestalten aus, die trotz der Hitze von Kopf bis Fuß in dicke schwarze Gewänder gehüllt waren. Valdorian musste sich durch eine schmale Lücke zwischen zwei Männern schieben, um ihr zu folgen.
    »Hawaii befindet sich praktisch auf der anderen Seite des Planeten«, sagte Diamant. »Der erste Brocken ist nicht unser Problem. Aber was diese Leute hier nicht wissen: Ein kleineres Bruchstück wird sechs Stunden nach dem ersten Fragment genau hier niedergehen, in der Meerenge zwischen Sizilien und Kalabrien.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß es von Vivian.«
    »Und wer ist Vivian?«
    »Eine Kantaki-Pilotin und Kognitorin. Ich habe sie während einer meiner Missionen für den Widerstand kennen gelernt. Sie gehörte zu einem Team von Korrektoren, die Zeitmanipulationen der Temporalen in verschiedenen Zeitlinien rückgängig machten. Vivians Gruppe kam am 4. August um dreiundzwanzig Uhr Ortszeit nach Reggio Calabria.« Diamant deutete über die Pontonstadt hinweg zu der Landmasse, die jenseits der Meerenge im Hitzedunst aufragte.
    »Am vierten August?«, fragte Valdorian. »Das ist morgen.«
    »Ja. Vivian hat mir alles erzählt. Ich weiß, wo sich die hiesige Ausgangsbasis des Widerstands befindet. Wir müssen sie bis morgen Abend erreichen – dann können wir mit Vivian und ihrer Gruppe in die Zukunft zurückkehren.«
    Eine Zeit lang schwiegen sie, und Valdorian dachte über Diamants Worte nach, während er ihr durch das riesige Lager folgte. Nach einer Weile schien sich die Aufregung um sie herum zu legen, und aus dem Chaos wurde gewöhnliches Durcheinander. Valdorian achtete kaum auf seine Umgebung, denn ihn beschäftigten mehrere Fragen gleichzeitig, und eine davon lautete:
    »In welche Zukunft?«
    Daraufhin blieb Diamant so plötzlich stehen, dass er fast gegen sie geprallt wäre. Männer, Frauen und Kinder schoben sich an ihnen vorbei und drängten zu einem Markt, der weiter vorn auf mehreren großen Pontons eingerichtet war.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt kein Kastell mehr und auch keine Refugien. Wohin sollten wir mit Vivians Gruppe zurückkehren?« Tief in Valdorian, hinter dicken Mauern und verriegelten Türen, knurrte zufrieden die dunkle Kreatur.
    Diamant ging weiter, ohne zu antworten, am Rand des Marktes entlang, wo ekelhafte organische Waren angeboten wurden, wie Valdorian sah. Teilweise schienen die Dinge sogar noch lebendig zu sein.
    Trotzdem knurrte ihm der Magen.
    »Daran haben Sie nicht gedacht, oder?«, hakte er kurze Zeit später nach, als Diamant sich vom Hauptstrom der Flüchtlinge abwandte und über einige kleinere, stärker schwankende Pontons ging, vorbei an besonders armselig wirkenden Baracken. Alte saßen dort im Schatten und fächerten sich Luft zu, während sie Nachrichtensendungen auf einfachen Videoschirmen verfolgten.
    »Wir könnten Vivians Gruppe warnen und mit ihr einen einigermaßen sicheren Ort aufsuchen, hier auf der Erde. Wir könnten warten.«
    »Worauf?«
    »In zwei Jahren, im September 2075, erreicht ein Kantaki-Schiff das Sol-System. Nicht das erste überhaupt, aber das erste, das einen Kontakt mit der Erde herstellen wird. Mutter Rrirks Schiff. Wir könnten uns mit ihr in Verbindung setzen und … uns mitnehmen lassen.«
    »Damit wäre vielleicht unser Problem gelöst, aber nicht das des Widerstands.« Valdorian zögerte. »Und Sie kämen nie in die Verlegenheit, Ihr Versprechen einlösen zu müssen.«
    Diamant blieb erneut stehen, neben einigen Kindern, die vor einem Spalt zwischen zwei Pontons hockten und dort versuchten, mit improvisiertem Angelzeug Fische zu fangen. »Oh, kein Problem. Bringen Sie uns zum originären Manipulationspunkt. Machen Sie den zweiten Zeitkrieg ungeschehen. Nur

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