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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Kontrollraums öffnete und die Lobotome Ithana hereinkam. Sie wirkte noch ein wenig benommen.
    »Mach das, Elisa«, sagte Tako. »Und gib eine Warnung heraus.« An seine Assistentin gerichtet fügte er hinzu: »Sie hätten in der Hibernation bleiben sollen, Ithana. Wir setzen den Flug gleich fort.«
    Sie nahm im Sessel neben Tako Platz. »Wenn ich mich irgendwie nützlich machen kann …« Sie sah die Darstellungen des QR-Felds. »Immer wieder das gleiche Bild«, kommentierte sie mit der für Lobotome typischen Ungerührtheit.
    Ithana stammte von Kalaho, einer Welt des Kernbereichs, noch vor der Ersten Großen Lücke von Menschen und Quinqu besiedelt. Wie alt jene Kolonie war, wusste niemand genau, aber es gab bis zu elftausend Jahre alte Aufzeichnungen. Damit zählte Kalaho zu den ältesten Welten, auf denen Menschen gelebt hatten und noch lebten. Die menschlichen Bewohner von Kalaho waren besonders langlebig, und mit ihren achtzig Jahren stand Ithana erst am Beginn einer langen Reife. Dennoch wirkte sie seltsam farblos – das schulterlange Haar weißblond, das Gesicht fast so blass wie das einer Tal-Telassi –, und manchmal sah Tako in ihren grauen Augen jene Leere, die ihm auch bei Orione aufgefallen war. Lobotome bezahlten tatsächlich einen hohen Preis für ihre emotionale Immunität gegenüber den Schrecken des Krieges. Am Halsansatz trug Ithana zwei inzwischen sehr teuer gewordene Enzelore, die ihr dabei halfen, ihre Aufgaben als Assistentin des Projektleiters Andromeda zu bewältigen.
    Tako und Ithana kannten sich seit zwei Jahren, und zwischen ihnen war so etwas wie eine kühle Freundschaft entstanden. Er hatte ihr sogar von Meraklon erzählt. Aber aus irgendeinem Grund nicht von Dominik.
    Tako seufzte erneut. »Es hat keinen Sinn, auf diese Weise zu versuchen, den Flug eines Grakenschwarms zu verhindern. Auch darüber müssen wir in Airon reden, Ithana.«
    »Ich setze es auf die Tagesordnung.«
    »Wir sollten in Erwägung ziehen, die Sonnensysteme, in denen Grakenschwärme entstehen, mit einem Phint zu vernichten. Retten können wir dort ohnehin niemanden mehr, und auf diese Weise verhindern wir das Entstehen weiterer Sonnentunnel.«
    »Eine drastische Maßnahme.«
    »Wenn wir keine drastischen Maßnahmen ergreifen, wird in zweihundert Jahren kein Flug nach Andromeda stattfinden. Weil dann niemand mehr lebt, der nach Andromeda fliehen könnte.« Tako deutete aufs QR-Feld. »Dies ist falsch. Wir verzetteln unsere Kraft. Zweihundertelf Schiffe sind bei dem Versuch zerstört worden, einen Graken am Schwarmflug zu hindern. Inzwischen sollten wir wissen, wie sinnlos so etwas ist.«
    Ithana deutete auf eine Datenkolonne, deren Informationen Takos Nanosensoren längst aufgenommen hatten. »Die Umstände schienen günstig. Es waren nur einige wenige Schiffe der Vitäen zugegen.«
    »Und dann kamen ihre Flotten aus der Transferschneise im Innern des Systems«, sagte Tako. »Eine neue Taktik, auf die wir uns einstellen müssen. Wir brauchen die Schiffe für die Verteidigung des Kernbereichs. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren.«
    »Ich werde Ihre Anregungen an die zuständigen Stellen weitergeben, sobald wir Airon erreichen, Lanze Karides.«
    Ein neues Datenfenster öffnete sich im quasirealen Projektionsfeld, während im Hintergrund einige letzte Explosionen blitzten. Wieder nahm Tako die Informationen mithilfe seiner Sensoren sofort auf.
    »Die Legion von Cerbus war hier?«, fragte er erstaunt. Die bisher übermittelten Berichte enthielten keinen Hinweis darauf.
    »Eins ihrer Schiffe nahm an einem Landeunternehmen auf dem dritten Planeten Potonis teil«, sagte der Megatron Elisa und bestätigte damit, was Tako gerade erfahren hatte. »Offenbar wurde es schwer beschädigt. Ich empfange einen schwachen automatischen Notruf; anscheinend steht nur noch wenig Sendeenergie zur Verfügung.«
    »Die Schwert .« Tako blickte noch immer ins QR-Feld und empfing Informationen über die Crew. »Zu ihren Besatzungsmitgliedern gehören …«
    »Die Malo-Zwillinge«, sagte Elisa. »Und Rinna.«
    Tako traf seine Entscheidung innerhalb von einer Sekunde. »Wir fliegen nach Potonis. Höchstgeschwindigkeit.«
    »Ich habe mit dieser Anweisung gerechnet und bereits einen Kurs programmiert. Die Beschleunigung beginnt jetzt.«
    Aus dem Bereitschaftssummen der Krümmer wurde ein dumpfes Donnern, und die Akonda sprang durchs All, dem dritten Planeten des Morgob-Systems entgegen.
    »Ich muss noch einmal darauf hinweisen,

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