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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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einen kleineren Verbindungstunnel, der an den großen Habitaten Airons vorbei zu den peripheren Sektoren mit den Anlegestellen führte. »Ich setze euch bei der Akonda ab.«
    »Komm mit uns«, sagte Tako sofort und erinnerte sich daran, wie schnell Gindal zur Nova geworden war. »Vielleicht bleibt dir nicht genug Zeit, dein eigenes Schiff zu erreichen.«
    »Jeder von uns hat seine Pflichten«, erwiderte Dargo Dargeno. »Ich muss mich um meine Crew kümmern, alter Freund.«
    Hunderte von Leviplattformen hielten auf die Anlegestellen des Sektors zu, in dem die Akonda zusammen mit anderen Schiffen wartete. Offene Schleusen nahmen militärisches und ziviles Personal auf.
    Dargo hielt an einer leeren Schleuse, klopfte Tako auf die Schulter und sah ihn aus seinen Multiplexaugen an. »Pass gut auf dich auf, alter Freund. Ich wünsche dir viel Glück. Und Ihnen ebenfalls, Ithana.«
    In der leeren Schleusenkammer zögerte Tako kurz und sah der Plattform hinterher, erinnerte sich dabei an das Chorius-Desaster. »Auch dir viel Glück, Dargo.«
    Als er zusammen mit seiner Assistentin Ithana zum Kontrollraum der Akonda eilte, fiel es ihm schwer, seine Empfindungen und Gedanken zu ordnen. Er hatte geglaubt, im Verlauf der letzten Jahre eine unerschütterliche innere Ruhe gewonnen zu haben, die es ihm erlaubte, mit allen Situationen fertig zu werden, aber das stellte sich jetzt als Illusion heraus. Rinna hatte sein emotionales Gleichgewicht zweimal erschüttert, durch das Wiedersehen und den Hinweis auf Dominik. Hinzu kam ein noch größerer Schock angesichts einer völlig neuen Situation, die das Projekt Andromeda unmöglich machen konnte.
    Als sie den Kontrollraum betraten, hob Ithana die Hand zu den Enzeloren an ihrem Halsansatz. »Notfallplan einhunderteinunddreißig«, sagte sie und nahm an den sekundären Kontrollen Platz. »Wir sind der Rückzugszone D im Valis-Sektor zugeteilt.«
    »Ich bestätige«, erklang die Stimme des Megatrons, der die Akonda bereits von der Bastion fortsteuerte.
    Tako sank in den Sessel des Kommandanten und fühlte dabei eine sonderbare Müdigkeit. Zu viele Dinge in ihm waren in Bewegung geraten. Er brauchte Zeit, um wieder Ordnung in seinem inneren Universum zu schaffen.
    Das zentrale quasireale Projektionsfeld wurde größer und schob die anderen beiseite. Die Bastion Airon hatte als absolut sicher gegolten und war in den letzten Jahren auf einen Durchmesser von sechzig Kilometern angewachsen. Ein großer Teil der Erweiterungen bestand aus Hangars und Werftanlagen, in denen Kriegsschiffe gewartet und repariert wurden. Dies alles war nun plötzlich in Gefahr.
    Hinter der Bastion brodelte eine zornig gewordene Sonne und ließ die Materiebrücke anschwellen, die im Schlund des Schwarzen Lochs verschwand. Tako beobachtete, wie tausende von Raumschiffen die Bastion verließen und mit dem Flug zu den beiden Transferschneisen X und Y begannen. Ein Informationsfeld wies darauf hin, dass die Akonda Transitpriorität hatte – immerhin befand sich der Leiter des Projekts Andromeda an Bord.
    »Ich empfehle Ihnen, Vorbereitungen für die Hibernation zu treffen«, wandte sich Tako an Ithana, als das Trichterschiff beschleunigte. »Ich leite den Transfer so bald wie möglich ein.«
    Die Lobotome stand auf. »Wie lange dauert der Flug?«
    »Elisa?«
    »Etwa drei Wochen«, sagte der Megatron.
    Ithana blickte auf die Anzeigen. »Es bleibt noch mindestens eine halbe Stunde Zeit. Was mir Gelegenheit gibt, einen kurzen Bericht zusammenzustellen und Okomm zu übermitteln.«
    Tako nickte, und seine Assistentin verließ den Kontrollraum.
    »Täusche ich mich, oder ist die Sonne tatsächlich größer geworden?«, fragte er einige Minuten später.
    »Die energetischen Aktivitäten in der Photosphäre nehmen stark zu«, sagte Elisa. »Ich fürchte, eine fatale Kettenreaktion steht unmittelbar bevor.«
    Tako beobachtete, wie sich weitere Schiffe von dem schrumpfenden dunklen Koloss vor der roten Riesensonne lösten. »Ist Dargo Dargeno bereits gestartet?«
    »Nach meinem Kenntnisstand befindet er sich noch in Airon.«
    Wieder verstrichen einige Minuten, während die Akonda mit hunderten von anderen Schiffen durchs All raste, der X-Schneise entgegen. »Warte nicht zu lange, Dargo«, murmelte Tako. »Bring dich in Sicherheit, alter Freund.«
    Lange Protuberanzen wuchsen aus dem gewaltigen Feuerleib der Sonne und leckten wie Zungen nach der Bastion. Doch der Gravitationseinfluss des nahen Schwarzen Lochs krümmte sie, bevor sie

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