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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Sie werden die Andromedaflotte beim letzten intergalaktischen Stützpunkt in Empfang nehmen und ihnen die endgültigen Zielkoordinaten übermitteln, in vierhundertachtzig Jahren nach dem derzeitigen Zeitplan.«
    Wieder versuchten Takos Gedanken sich selbständig zu machen, aber er hielt sie fest, ließ den Blick über die Versammelten schweifen. »Während wir uns auf die große Evakuierung vorbereiten und praktisch unsere ganze wirtschaftliche Kapazität diesem Ziel widmen, findet eine kleinere Evakuierung statt: Wir geben die Außenwelten nach und nach auf und bringen ihre Bewohner in den Kernbereich, auf dessen Verteidigung wir uns konzentrieren. Ich weiß, dass das für einige von Ihnen große Opfer bedeutet. Aber Sie alle kennen die aktuelle militärische Bewertung der Situation – jene Welten sind nicht zu retten.«
    Tako legte eine kurze Pause ein und beobachtete die Andromedaflotte zwischen den Galaxien. Auf sein Zeichen hin veränderte Ithana die Projektion, und in der Mitte des Saals leuchtete der zentrale Bereich der AFW, sechzig bewohnte Welten und dreihundert Ressourcenplaneten. »Markant Rabada wird Ihnen nun erläutern, wie Okomm die Verteidigung des inneren Kerns plant.«
    Rabadas Ambientalblase löste sich vom Podium, auf dem die Mitglieder der Planungsgruppe saßen, und stieg einen Meter weit auf. Schillernde Regenbogenfarben huschten über die Außenflächen, und dann wurde die Blase halb durchsichtig. In ihrem Innern zeichnete sich vage die Gestalt des Methan atmenden Strategen ab.
    Tako setzte sich. Er kannte den Inhalt von Rabadas Vortrag bereits, und deshalb gab er die strenge Kontrolle der eigenen Gedanken auf und ließ sie treiben. Sie kehrten sofort zu dem Jungen zurück, den er vor fast zehn Jahren auf Kabäa gerettet hatte. Was mochte inzwischen aus ihm geworden sein? Kyrna im Kalanka-System, mehr als siebentausend Lichtjahre von der Bastion Airon entfernt.
    Ein akustisches Signal unterbrach den Vortrag des Ayros Rabada. Damit einher ging ein visueller Alarm in mehreren Spektralbereichen: Es wurde heller im Konferenzraum, und gleichzeitig kam es zu einem infraroten und ultravioletten Pulsieren.
    »Hier spricht Lanze Comrio«, ertönte die Stimme des Kommandanten der Bastion. »Hiermit erkläre ich die höchste Alarmstufe für Airon und ordne die Notevakuierung der Bastion an …«
    Unruhe breitete sich im Saal aus, während ein großes QR-Feld im Zentrum des Raums entstand, die rote Riesensonne und ihren gefräßigen schwarzen Partner zeigte. Das feurige Band der Materiebrücke schien stärker zu lodern als sonst. Tako nahm die Daten aus den Informationsfenstern schneller auf als die anderen und begriff: Die energetischen Aktivitäten in der Photosphäre des roten Riesen hatten zugenommen, und zwar aufgrund einer angeregten p-p-Reaktion.
    Ein solches Brodeln hatte Tako schon einmal gesehen.
    Wie die anderen Konferenzteilnehmer stand er auf und strebte zusammen mit ihnen zum Ausgang, während die aufgezeichneten Worte des Bastionskommandanten immer wieder erklangen. In den Gängen und Korridoren von Airon schien auf den ersten Blick betrachtet ein wildes Durcheinander zu herrschen, aber Tako wusste, dass alle Crewmitglieder und Besucher die ihnen zugewiesenen Evakuierungssektionen aufsuchten. Leviplattformen und Transportkapseln schwirrten umher.
    »Ich kann nicht glauben, dass die Graken versuchen, Airon anzugreifen«, sagte Dargo Dargeno, der mit einer Plattform vor Tako erschien. Ithana stand neben dem Okomm-Sonderbeauftragten, und Tako trat zu ihnen. Dargo bediente die Kontrollen, und die Plattform sauste mit vielen anderen durch einen zentralen Verbindungstunnel der Bastion.
    Tako sah nach unten und glaubte, bei den vielen Personen für eine Sekunde das hässliche Gesicht des Waffenschmieds Bergon zu sehen, inzwischen elfter Waffenherr von Andabar. »Es ist kein Angriff der Graken«, sagte er. »Die rote Riesensonne wird zur Nova. So wie Gindal. Offenbar haben die Graken herausgefunden, was damals beim ersten Einsatz des Phasenübergangs-Interdiktors geschehen ist. Seit damals versuchen sie, den Spieß umzudrehen.«
    Zwei oder drei Sekunden verstrichen.
    »Wenn das stimmt«, sagte Ithana langsam, »wenn unsere Bastionen nicht mehr sicher sind, wenn die Graken unsere Sonnen explodieren lassen können …«
    Tako nickte. »Dann sind alle unsere Pläne für das Projekt Andromeda über den Haufen geworfen, weil uns nicht annähernd genug Zeit bleibt.«
    Dargo steuerte die Leviplattform in

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