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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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»Können Sie uns Aufschluss geben?«
    Die Zeit der Schande darf sich nicht wiederholen, und deshalb bleibt das Wissen über sie allein den Großmeisterinnen vorbehalten , erwiderte Myra 27. Genug davon. Wir müssen nach Millennia.
    Dominik schien die Worte auch diesmal gehört zu haben und stand auf. »Sie hat Recht. Wir müssen nach Millennia. Und dafür gibt es noch einen anderen Grund. Es gilt zu verhindern, dass von dort aus ein Superschwarm aufbricht. Er wäre das Ende der Allianzen Freier Welten und auch der Tal-Telassi.«
    »Zuerst fliegen wir zum Hydra-Lazarett«, sagte Tako. »Ithana braucht Hilfe, die ihr an Bord dieses Schiffes nicht geleistet werden kann.«
     
     
    Das Hydra-Lazarett befand sich in der Umlaufbahn um einen Planeten, der nie Leben tragen würde und auf dem ewige Nacht herrschte, denn er umkreiste keine Sonne, sondern einen Braunen Zwerg. Die Akonda hatte an einem der vielen Zylinder- und Zapfenelemente der mehrere Kilometer durchmessenden Station angelegt, nicht weit entfernt von einem achthundert Meter langen Schlachtschiff der Destruktor-Klasse, dessen Rumpf an mehreren Stellen aufgerissen war. Reparaturdrohnen umschwirrten den Riesen und waren mit mechanischer und tronischer Präzision bemüht, ihn wieder in einen raum- und kampftüchtigen Zustand zu versetzen.
    Nicht nur Ithana verließ die Akonda , noch immer in der Hibernation. Tako beobachtete, wie sich das junge Paar in der Schleuse umarmte. Loana erweckte dabei fast den Eindruck, sich an Dominik festzuklammern.
    Mehrere medizinische Servi steuerten die Autarke Behandlungseinheit mit der schlafenden Ithana durch den Tunnel, der die Akonda mit dem Lazarett verband. Tako sah der ABE nach und erinnerte sich dabei einmal mehr an die vorwurfsvollen Worte seiner Assistentin.
    Der Krieg verlangt von uns allen Opfer , sagte Myra in ihm. Und er erfordert Prioritäten.
    Tako fühlte, dass mehr Bedeutung in diesen Worten steckte, als es zunächst den Anschein haben mochte.
    »Was hat es mit dem Plan auf sich?«, fragte er leise, während Dominik und Loana noch immer einige Meter entfernt standen, in einer Umarmung vereint.
    Ich kann Ihnen nicht in wenigen Worten einen Plan erklären, der sich über mehr als ein Jahrtausend erstreckt. Vielleicht bekommen wir auf Millennia Aufschluss, wir alle.
    Ein Offizier der AFW-Streitkräfte trat Tako entgegen, und die Uniform wies den Mann in mittleren Jahren als Lanze aus.
    »Sonderbeauftragter Karides …«, grüßte er. »Sie gelten als vermisst. Man hat Sie in der Rückzugszone D des Valis-Sektors erwartet. Einige Schiffe sind dort noch immer stationiert, mit dem Auftrag, Sie zum Kernbereich zu eskortieren, sollten Sie doch noch eintreffen.«
    »Die Umstände zwangen mich, den Kurs zu ändern«, erwiderte Tako und sah an dem Offizier vorbei zu Dominik und Loana. Sie sprachen leise miteinander, und Diskretion veranlasste ihn, nicht von seinen erweiterten Sinnen Gebrauch zu machen. Er wusste ohnehin, worum es bei ihrem Gespräch ging. Loana schien sich gerade mit einer letzten Bitte an Dominik zu wenden, aber Tako wusste, dass er ablehnen und darauf bestehen würde, dass sie die Akonda verließ – er wollte sie in Sicherheit wissen.
    »Ich bin froh, dass Sie die Zerstörung von Airon überlebt haben, Sonderbeauftragter. Ich werde Okomm sofort eine entsprechende Nachricht übermitteln und …«
    »Das übernehme ich selbst, Lanze. Sobald ich wieder mit der Akonda aufgebrochen bin.«
    Der Offizier ging, ein wenig verwundert, und Tako hörte, wie Dominik etwas lauter sagte: »Ich komme zurück, Loana. Ich verspreche es.«
    Die junge Frau mit dem langen blonden Haar nickte. Ihre Augen glänzten verdächtig feucht, als sie einen letzten Blick auf Dominik richtete, sich dann umdrehte und durch den kurzen Tunnel ging.
    Tako trat an die Seite des sehr ernst wirkenden Dominik und beobachtete, wie sich das Schott hinter Loana schloss. Seine Nanosensoren maßen die biometrischen Werte des jungen Mannes: Dominik war voller Anspannung.
    »Du wirst sie wiedersehen«, sagte Tako.
    Dominik blickte auf seine violetten Hände hinab. »Ich habe es Loa nicht gesagt, aber … Ich erkenne die Muster in Gelmr. Sie zeigen viel Schatten und nur wenig Licht.«
    »Kannst du in die Zukunft sehen?«, fragte Tako erstaunt. Dominiks besondere Fähigkeiten verblüfften ihn immer wieder.
    Der Andocktunnel zog sich in die Akonda zurück und versiegelte sich automatisch.
    »Wir sind so weit«, meldete Elisa.
    Tako und Dominik

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