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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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empfangen zu lassen, ohne dass er sich bewusst in Delm befand. Tako Karides argwöhnte, benutzt worden zu sein, als Werkzeug für etwas, das er noch nicht verstand, und diese Vorstellung gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Was ist mit mir? , dachte Dominik, während er in den Resten des Asteroidenfelds nach anderen Gefahren Ausschau hielt. Er entdeckte einige kleine Sondierungsschiffe der Chtai und Geeta, aber sie waren zu weit entfernt, um die Akonda zu bemerken. Bin ich ebenfalls ein Instrument?
    Der Graken Grargrerr in seinem Innern erzitterte, als sich die andere Präsenz fester um ihn schloss und verhinderte, dass er mit den Graken im Gondahar-System Kontakt aufnahm. Dominik bekam keine Antwort, doch er fühlte sich nicht als Werkzeug, ganz im Gegenteil: Etwas teilte ihm mit, dass er – wie auch immer – maßgeblichen Anteil an dem großen Plan hatte, der nun in seine entscheidende Phase trat.
    Die Akonda erreichte das Ende des Asteroidenfelds, und Elisa leitete ein vorsichtiges Beschleunigungsmanöver ein. Das Trichterschiff glitt dem inneren Bereich des Sonnensystems entgegen, und einige hundert Millionen Kilometer entfernt reflektierte die Eiswelt Millennia das Licht des Zentralgestirns Gondahar.
    Dominik spürte, wie sich Myras Präsenz aus dem Tal-Telas zurückzog, und er hörte Takos Stimme.
    »Was ist das, Elisa? Kannst du es mir deutlicher zeigen?«
    »Ich rate von einer aktiven Sondierung ab, Tako. Und mit der passiven Sensoren kann ich keine genauen Daten gewinnen – die Entfernung ist noch zu groß.«
    Dominik blickte in das quasireale Projektionsfeld, dem Takos Interesse galt, und sah ein großes, künstliches Gebilde, das im Orbit des ersten Planeten entstand, dem heißen Lodern der Sonne ausgesetzt. Hunderte von Schiffen der Chtai und Geeta befanden sich dort, geschützt von einigen Dutzend Kronn-Riesen.
    »Ein Sonnenzapfer«, sagte Dominik, ohne bestimmen zu können, woher er sein Wissen bezog. »In einigen Tagen wird er fertig sein, und dann können die Graken die gesamte Energie der Sonne nutzen.«
    Tako stellte die Informationen nicht infrage. »Für den Superschwarm?«
    »Ja. Auf Millennia befinden sich … einundsiebzig Graken …« Er fühlte, wie Grargrerr sie zu erreichen versuchte, aber die andere Präsenz hielt ihn fest, machte ihn stumm. Muster schwebten ihm entgegen, direkt aus Gelmr, und er sah ihre Bedeutung. »In drei Tagen brechen sie auf. Ihre Brut ist bereit, und der Sonnenzapfer wird ebenfalls bereit sein. Es werden sich genug Sonnentunnel öffnen, um Verbindungen zu fast allen Welten des Kernbereichs herzustellen.«
    »Mit anderen Worten …«, sagte Tako leise. »Uns bleiben nur noch drei Tage, um den endgültigen Untergang der Allianzen Freier Welten zu verhindern.«
    »Es klingt absurd«, ließ sich der Megatron Elisa vernehmen. »Nur wir drei. Und mit nur einem Schiff.«
    »Wir müssen zum Tal-Telas«, sagte Dominik und blickte in die QR-Felder. »Wenn wir rechtzeitig dort sind, können wir den Schwarmflug vielleicht verhindern.«
    Tako drehte den Kopf. »Ein fataler Traum?«
    Dominik begegnete seinem Blick, sah dabei aber nicht den Mann mit der Narbe, sondern die Großmeisterin Myra. »Sie haben es vor zehn Jahren auf Kabäa versucht, Ehrenwerte, ohne Erfolg. Aber diesmal …«
    Es ging mir nicht um einen fatalen Traum, Dominik. Es ging mir um dich. Ich sehe die Muster ebenso klar wie du. Wenn es uns gelingt, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, können wir den ersten großen Sieg über die Graken erringen.
    Als sich die Akonda im Schleichflug dem vierten Planeten des Gondahar-Systems näherte, gelang es Elisa, mit der passiven Ortung weitere Daten über den Sonnenzapfer im Orbit des ersten Planeten zu gewinnen. Ein QR-Feld schwoll an und zeigte etwas, das wie ein riesiges Gerüst aussah, bestehend aus stachelförmigen und facettenartigen Komponenten, wie von Schiffen der Kronn und Chtai ausgeliehen.
    Tako beugte sich vor. »Das Objekt im Innern des Zapfers …«, sagte er. »Kannst du es identifizieren, Elisa?«
    »Nicht ohne eine aktive Sondierung.«
    »Bitte vergrößere die visuelle Darstellung.«
    Das Gebilde über den heißen Kratern und Seen aus flüssigem Metall des ersten Planeten schien rasend schnell zu wachsen. Zahlreiche Montageschiffe, offenbar unterstützt von automatischen Mechanismen, waren damit beschäftigt, den Sonnenzapfer zu vollenden. In seinem Innern, durch dünne, netzartige Filamente mit dem Rest der Konstruktion verbunden, schwebte eine

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