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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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nicht wahr?«
    »Die Graken durften keine Gelegenheit erhalten, über sie auf das Tal-Telas zuzugreifen«, sagte Katyma und betätigte die Kontrollen der Levitationsplattform. Wie nachdenklich fügte sie hinzu: »Sie gehören zu uns und sollen die Zeit, die ihnen noch bleibt, in Freiheit verbringen.«
    »Befinden sich viele Tal-Telassi in der Gewalt der Graken und ihrer Vitäen?«, fragte Tako.
    »Einige von uns nahmen sich das Leben, bevor sie zu Sklavinnen der Graken werden konnten«, sagte Katyma ernst. Der Tunnel führte nicht mehr ganz so steil in die Tiefe und wurde enger. Die Leviplattformen gaben die Gefechtsformation auf und flogen nun hintereinander. »Andere bekamen keine Gelegenheit dazu. Neija gehörte zu ihnen. Zum Glück ist die Suche der Graken nach dem Tal-Telas bisher erfolglos geblieben.«
    »In zwei Tagen ist alles vorbei«, sagte Dominik, der neben den Kontrollen an der vorderen Brüstung der Leviplattform stand und in die Finsternis des Tunnels starrte. Tako fragte sich, was er sah.
    Katyma richtete einen Blick auf ihn, der so viel bedeutete wie: Was ist mit dem Jungen geschehen? Dann wandte sie sich an Dominik. »In zwei Tagen?«
    »Es befinden sich einundsiebzig Graken auf Millennia«, sagte der junge Mann langsam und blickte weiterhin starr voraus. »Ihre Brut ist bereit, und der Sonnenzapfer ebenfalls. In zwei Tagen beginnt der Schwarmflug. Es wird der erste Superschwarm seit Beginn des Grakenkriegs vor mehr als elf Jahrhunderten sein.«
    »Offenbar hast du Informationen, die mir fehlen«, erwiderte Katyma. »Was hat es mit dem Sonnenzapfer auf sich?«
    Dominik erklärte es.
    Die aristokratische Katyma schien noch ernster zu werden. »Zwei Tage … Wir dachten, die massive Grakenpräsenz auf Millennia bezöge sich vor allem auf die Archive und den Ursprung des Tal-Telas.«
    Tako beobachtete Dominik und hörte aufmerksam zu, als dieser sagte: »In zwei Tagen brechen einundsiebzig Graken und ihre Brut zum Schwarmflug auf, und der Zapfer wird genug Sonnentunnel öffnen, um Verbindungen zu fast allen Welten des Kernbereichs herzustellen. Es wird das Ende der Allianzen Freier Welten sein.«
    »Wir versuchen seit Jahren, einen wirkungsvollen Widerstand zu organisieren«, sagte Katyma. »Bisher haben wir auf größere Aktionen verzichtet, um nicht die volle Aufmerksamkeit der Graken auf uns zu lenken. Wir versuchen, Schülerinnen und Meisterinnen zu befreien, wenn wir von ihrer Gefangennahme erfahren. Schwierigkeiten bereitet uns vor allem die Kommunikation, auch die telepathische. Manchmal bemerken die Graken unsere Aktivitäten im Tal-Telas. Wir wissen nicht genau, wie sie es anstellen, vielleicht mithilfe von Meisterinnen, die sie ihren Träumen hinzugefügt haben. Bei unseren Kontakten müssen wir sehr vorsichtig sein. Zwei Tage …« Katyma schüttelte langsam den Kopf, während ihr Gesicht eine kühle aristokratische Maske blieb. »Ich bezweifle, ob sich in nur zwei Tagen eine Aktion vorbereiten lässt, die den Schwarmflug verhindern kann.«
    »Ich werde ihn verhindern«, sagte Dominik.
    »Du?«, fragte Katyma ungläubig.
    Dominik hob seine violetten Hände. »Aber um den Flug des Superschwarms zu verhindern, muss ich zum Ursprung des Tal-Telas. Zara schützt ihn vor den Graken, nicht wahr? Wo ist sie?«
    Der Tunnel führte jetzt fast waagerecht durch die Kruste des Planeten, und Tako sah, dass er weiter vorn an einer Barriere aus massivem Felsgestein endete. Er verschob seine visuelle Wahrnehmung in einen anderen Frequenzbereich, aber trotzdem fielen ihm keine Besonderheiten auf. Die vorderen Leviplattformen verharrten vor der Felswand, und die Soldaten der Ehernen Garde hielten erneut ihre Waffen bereit.
    »Ich weiß nicht, wo sich Zara aufhält«, antwortete Katyma nach kurzem Zögern. »Sie hat jeden Versuch verboten, mit ihr Kontakt aufzunehmen.«
    »Sind Sie trotzdem in der Lage, sich irgendwie mit ihr in Verbindung zu setzen?« Dominik sah Katyma an, und Tako beobachtete, wie es zu einer seltsamen Veränderung in ihrem Gesicht kam. Die grünblauen Augen wurden ein wenig größer, und die Lippen zitterten kurz. Für eine Sekunde glaubte er fast, einen Hauch von Ehrfurcht in den Zügen der Meisterin zu erkennen.
    »Ja«, erwiderte Katyma. »Aber diese Möglichkeit ist nur für einen extremen Notfall vorgesehen. Das Zentrum des Tal-Telas darf nicht in Gefahr gebracht werden.«
    »Dies ist ein extremer Notfall, Ehrenwerte«, sagte Dominik mit fester Stimme.
    Tako beschränkte sich noch

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